Es würde eben nicht funktionieren und viele würden im Auto schlafen.
Einen weiteren Punkt würde ich gerne noch anbringen:
Es wird hier immer von Verzinsungen eigener Sparraten als Alternative zu Rentenbeiträgen gesprochen.

Fakt ist: Die jetzt gezahlten Rentenbeiträge werden SOFORT zur Auszahlung an die aktuellen Rentner gebraucht und verzinsen sich daher nicht. Bei Berücksichtigung dieser Faktenlage sieht die Vergleichsrechnung deutlich anders aus.
@Vahana: Dein Rentenbeitrag wird von deinem Vater zum Leben benötigt.

Das stimmt schon - einige wuerde es treffen. Daher ist eine Altersvorsorge an sich auch eine wichtige Sache. Einige muessen sich auf den Staat verlassen weil entweder das Einkommen nicht ausreicht oder sie ggf ohne Zwang alles verkonsumieren wuerden.
Nur der Staat kommt seinen Pflichten eben nicht nach - das Demografieproblem war dato schon Helmut Schmidt bekannt. Hat sich irgendeine Partei irgendwann darum gekuemmert das Problem nachhaltig zu loesen?

Zum Thema Verzinsung: Natuerlich ist diese zu beruecksichtigen wenn jemand privat fuer die Rente vorsorgt, das ist doch genau der Punkt fuer jemanden der das selber in die Hand nimmt. Wer das Thema ernst nimmt kann fuer sich selber besser vorsorgen als der Staat das tut.
Wir sind hier doch in einen Boersen/Wirtschaftsforum, oder nicht?
Eigentlich sollten gerade hier ja die Leute unterwegs sein die eher Richtung Eigenverantwortung, Investieren und Business unterwegs sind und die sich selber um ihr Zeug kuemmern..
Wobei...wenn man sich die Grosszahl der Beitraege/Themen anschaut 

(07.06.2025, 22:33)Lolo schrieb: Es würde eben nicht funktionieren und viele würden im Auto schlafen.

Weil die Deutschen in einer Welt der Vollkaskomentalität groß geworden sind. 
Und der Staat bemüht sich ja auch nicht die Probleme zu verkleinern. Riester-Rente war ein groß angelegter Betrug und das war schon kurz nach der Einführung klar. Trotzdem wird es bis heute durchgezogen.
Selbst wenn die Leute vorsorgen wollen, dann geht es kaum.

(07.06.2025, 22:33)Lolo schrieb: Fakt ist: Die jetzt gezahlten Rentenbeiträge werden SOFORT zur Auszahlung an die aktuellen Rentner gebraucht und verzinsen sich daher nicht. Bei Berücksichtigung dieser Faktenlage sieht die Vergleichsrechnung deutlich anders aus.
@Vahana: Dein Rentenbeitrag wird von deinem Vater zum Leben benötigt.

Schon klar. Meine Beiträge reichen aber nicht und es muss bezuschusst werden mit meinen Steuergeldern. 
Und wenn ich in Rente gehe wird es noch schlimmer.
Alle die ab 2030 in Rente gehen haben durchschnittlich nur noch 43% vom letzten Netto.

Kann ja auch nicht anders sein, bei der Alterspyramide. Du musst ja mit den Beiträgen der nächsten Generation versorgt werden.
Aber:Ich habe keine Zweifel, dass du es schaffst, im Alter wohlversorgt zu leben. Jetzt heißt es nur noch: Gesund bleiben, gesund alt werden und das Leben im Hier und Jetzt nicht ganz vergessen! Denn es könnte alles auch ganz anders kommen. Hast du dir schon mal Gedanken gemacht, wer deine Reichtümer erben soll?

(07.06.2025, 23:21)Lolo schrieb: Hast du dir schon mal Gedanken gemacht, wer deine Reichtümer erben soll?

Meine 20 jährige thailändische Freundin im besten Fall. 
Alternativ dazu mein Neffe falls er kein Grünenwähler wird.

Das die kommende Generation meine Rente zahlt, da habe ich wenig Hoffnung.

Ja Moin Kinners,

also aus meiner Sicht hatte Katsche Schwarzenbeck völlig Recht: Bei der Rente ist nicht wichtig, wie viel man bekommt, sondern wie lange man sie bekommt.

Und Dan the Banjoman hat festgestellt, dass man nicht den Wind ändern kann, sondern nur die Segel passend setzen kann.


Aus meiner nun schon gut 2-jährigen Freizeit kann ich euch berichten:
- hab heute im Monat weniger netto als ich früher Steuern gezahlt habe
- fürs normale Leben braucht man erfreulich wenig Kohle
- teurer wird es halt, wenn man in den Flieger steigt oder beim Porsche-Händler aktiv wird. Das kann man aber jederzeit einstellen/reduzieren. Macht man im Alter dann sowieso.
- die gewonnene Lebenszeit ist unbezahlbar. Gut, dass ich nen Herzinfarkt hatte- wäre sonst nie nicht auf den Trichter gekommen und hätte immer ganz genau gewusst, warum genau bei mir die Umstände so sind, dass ich weiter in Vollzeit arbeiten gehen muss.

Kaffee

Ich denke dass Deine Aussage nur bedingt übertragbar ist. Man muss da vorneweg schon gut verdient haben. Wenn ich jetzt, mit meinen bald 52 Jahren, das so zu machen versuchen würde, dann liefe es auf Flaschen sammeln statt arbeiten raus. Mehr Zeit oder Lebensqualität hätte ich eher nicht, leider.

(08.06.2025, 09:26)vrider73 schrieb: Ich denke dass Deine Aussage nur bedingt übertragbar ist. Man muss da vorneweg schon gut verdient haben. Wenn ich jetzt, mit meinen bald 52 Jahren, das so zu machen versuchen würde, dann liefe es auf Flaschen sammeln statt arbeiten raus. Mehr Zeit oder Lebensqualität hätte ich eher nicht, leider.

Hmmm... ich baue ja fest darauf, dass mein Lebensstil auf keinen Fall auf alle übertragbar ist.

Können ja nicht alle nur spaßgelenkt Rumstoffwechseln.

Irgendwer muss mir ja mein Bier verkaufen :-) 

Außerdem muss ja auch Geld erwirtschaftet werden, um die neuen Fachkräfte zu unterstützen

(08.06.2025, 09:26)vrider73 schrieb: Ich denke dass Deine Aussage nur bedingt übertragbar ist. Man muss da vorneweg schon gut verdient haben. Wenn ich jetzt, mit meinen bald 52 Jahren, das so zu machen versuchen würde, dann liefe es auf Flaschen sammeln statt arbeiten raus. Mehr Zeit oder Lebensqualität hätte ich eher nicht, leider.

Bei mir sieht es so aus das die derzeit prognostizierte Rente reichen würde, allerdings weiß ja keiner wie sich die Regeln in 25 Jahren ändern. 
Ob das Arbeitsverhältnis so lange besteht ist ohnehin fragwürdig. 
Und bis 67 will ich sowieso nicht arbeiten. 

Unterm Strich: 
Solange sich alles ideal verhält ist es "ok". 
Mehrere Risiken das sich Bedingungen verschlechtern sind klar vorhanden und sogar wahrscheinlich.

Anders als Mr. Passiv erkenne ich aber an, dass selbst wenn für mich als Gutverdiener das System akzeptabel ist, es für den Durchschnittsdeutschen ein Desaster bleibt.  
Für meine Begriffe sollte jeder Rentner der einen normalen Job ohne lange Ausfallzeiten hatte auch mit der staatlichen Rente gut über die Runden kommen. 

Für meine Bafög Rückzahlung gab es auch Bestimmungen das ich xx% weniger zahlen musste wenn ich innerhalb der Regelstudienzeit fertig werde, alles auf einen Schlag zurückzahle und wenn ich unter den 30% besten des Jahrganges war. 
Alle 3 Optionen trafen bei mir zu und das war schon ein finanzieller Segen. Während des Studium hat es viele auch motiviert härter zu arbeiten.
Sowas ähnliches sollte man bei der Rente auch machen. Körperliche schwere Arbeit, Schichtarbeit, gesellschaftlich wichtige Arbeit, wenige Ausfallzeiten, ... könnte man alles honorieren wenn man wollte.

(08.06.2025, 13:25)Vahana schrieb: ...

Anders als Mr. Passiv erkenne ich aber an, ...

Huch.

Was hab ich nu wieder gemacht??