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Deutsches Rentensystem
Notiz 

RE: Deutsches Rentensystem

2025 ist der Wert eines Rentenpunkts 40,79 Euro. Das durchschnittliche Bruttogehalt, um einen Rentenpunkt zu erzielen, beträgt 50.493 Euro.
Man bezahlt also 9.392€ in die GRV, dafür könnte man sich 230 Monate oder gut 19 Jahre diese 40,79€ auszahlen.

Um die Rechnung einfach zu halten, nehme ich nur Gegenwartswerte. Der Rentenpunkt sollte analog der Inflation steigen, dafür setze ich keine Zinsen für die 9.392€ an.
Es sollte jedem klar sein, dass er diese 19 Jahre Rentenzeit nicht erleben wird, als Mann erst Recht nicht. Dazu kommen noch die Steuersubventionen in die Rentenkasse, ob diese in 20 Jahren noch geleistet werden können? Wenn 20% nicht mal Hilfsarbeiten erledigen können?

Vor einigen Jahren habe ich meine individuelle Rechnung gemacht:
Online meine Lebenserwartung ermittelt und daraufhin meine zu erwartende Rentenzeit mit meiner zu erwartenden Rente multipliziert.
Verglichen mit dem Einbezahlten:

Ich bekomme (hoffentlich) in etwa das zurück, was ich eingezahlt habe; allerdings bin ich Nichtraucher, guter Ruhepuls, habe Idealgewicht, muss keine Medikamente nehmen, bin zurückhaltender Gesellschaftstrinker und habe nur zuviel Cholesterin (davon leider reichlich, der online-Rechner berücksichtigt das aber nicht wirklich).
Notiz 

RE: Deutsches Rentensystem

Vereinfacht koennte dann auch vergleichen wie man dastehen wuerde man man jaehrlich 9,5k auf die Seite legen wuerde und das bei marktueblicher Verzinsung 40 Jahre lang macht.
Und dann nach 40 Jahren die Einzahlungen stoppt, jahrlich die Standartrente entnimmt und der Rest vor sich hin kumuliert...
Zumindest die Erben sind da einiges happier.

Mir fehlen einige Punkte, aber nachkaufen nein danke. Denke eigentlich auch das jeder der die Moeglichkeiten hat und vernuenftig selber was macht am Ende besser dasteht.
Barwert der Standartrente waere momentan so um die 600k, mit AN + AG Anteil 40 Jahre angelegt laege man da dezent drueber..
Notiz 

RE: Deutsches Rentensystem

Ich würde gar nicht unbedingt eine individuelle Rechnung machen für einen selber, sondern schauen wie es sich gelohnt hat für die die heute in Rente sind. 
Da kommen einem die Tränen.
Mein Vater hatte von 1972-1977 unter einem Rentenpunkt, anschließend von 1978-2004 etwa 1,2-1,3 Rentenpunkte, danach bis vor der Rente 10 Jahre etwa 0,8 Rentenpunkte. 
Klingt also nach einem recht normalen Arbeitsleben. 
Aktuell hat er Brutto 1400€ Rente. Netto ist es fast das gleiche und damit ist er persönlich glücklich, weil keine Miete gezahlt werden muss.  

Nach der 4% Regel bräuchte er für das selbe Einkommen 420k Euro Kapital. Die Steuern vergessen wir wegen der Günstigerprüfung mal.

Jedenfalls hätte er dieses Kapital bereits zur Rente gehabt wenn er nur die erste Hälfte der Rentenzahlung inklusive Arbeitgeberanteil in die Börse eingezahlt hätte. ETF und sowas gab es ja noch nicht, aber das sind die Größenordungen wenn man nur nach den Indexpunkten geht. 

Um es greifbar zu machen: 130€ in Monat, 8% historische Rendite, 45 Jahre lang, ergeben 421.000€. 

Der kriegsentscheidene Punkt ist einfach das die 420k Kapital vererbt werden könnten, aber Rentenpunkte einfach verschwinden mit dem Tot. 
Das heißt jede Generation startet wieder bei Null wenn es nur um das Rentensystem geht.

Und jetzt mal die persönliche Betrachtung. 
Ich bin seit 15 Jahren mit ernsthaftem Gehalt am Arbeiten und habe 1122€ Rentenanspruch erwirtschaftet. Dafür haben meine Arbeitgeber und ich zusammen 191.000€ eingezahlt. 
2050 kann ich in Rente gehen. 
Wenn ich diese 191k heute heraus nehmen könnte und für 25 Jahren bei 8% anlege und gar nichts mehr nachzahle, dann kommen 1,3mio Euro raus.

Über solche Sachen wie Inflation, Marktrendite, usw. braucht man sich gar nicht mehr auslassen, denn die Zahlen sind recht offensichtlich.

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Reiner Satire Account ohne rechtliche Verwertbarkeit
Viel ist schon gewonnen wenn nur einer aufsteht und Nein sagt - Berthold Brecht
Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es - Bertrand Russell
Notiz 

RE: Deutsches Rentensystem

Mein Vater sagte immer, er sei noch nicht zum Sparen gekommen. 
Als er verstarb, habe ich es erlebt wie wichtig die Gesetzliche Rentenversicherung ist. 
Ohne Witwenrente für meine Mutter und Halbwaisenrente für mich hätte ich meine Ausbildung vergessen können.

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Gruß Hans-Jürgen

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RE: Deutsches Rentensystem

Klar da kannst du froh sein.
Bei anderen hat auch ohne Unterstuezung geklappt.

Ist halt immer eine Einzelfallsache.
Wenn mit 60 oder so die Rente als einziges Aktiva da ist dann ist die natuerlich unverzichtbar.

RE: Deutsches Rentensystem

Ich denke mal dass das im Eurem Fall eine ganz andere Zeit war und auch die Alterspyramide als Modell noch einigermaßen hingehauen hat, trotz Krieg.
Notiz 

RE: Deutsches Rentensystem

Der Vergleich mit Alternativen ausschließlich mit Blick auf den Ansparwert hinkt oft, da zusätzliche Leistungen der RV vernachlässigt werden. Als da z.B. wären: Erwerbsminderungsrenten (besser man braucht sie nicht, aber gut dass es sie für den Fall der Fälle gibt), Hinterbliebenenrenten (schon von EMEUV genannt), Leistungen zur Rehabilitation und nicht zuletzt für Rentner Beiträge an die Krankenversicherung.
Notiz 

RE: Deutsches Rentensystem

(07.06.2025, 17:53)EMEUV schrieb: Mein Vater sagte immer, er sei noch nicht zum Sparen gekommen. 
Als er verstarb, habe ich es erlebt wie wichtig die Gesetzliche Rentenversicherung ist. 
Ohne Witwenrente für meine Mutter und Halbwaisenrente für mich hätte ich meine Ausbildung vergessen können.

Lassen wir mal kurz die Tragik bei Seite. 
Ein Risikolebensversicherung über 1mio kostet einen jungen Familienvater unter 30 Jahre mit einer Laufzeit von 20 Jahren etwa 30-40Euro im Monat.
Mein Vater hatte das damals so abgeschlossen das automatisch das Haus abbezahlt gewesen wäre im Todesfall. Vermutlich wäre eine Risikolebensversicherung aber billiger und lohnenswerter gewesen. 
Es geht auch ohne staatliche Rente seine Familie abzusichern.
Wenn ich eine Familie hätte und sterben würde, dann läge die Witwenrente unter dem Hartz4 Satz. Also wo ist der Vorteil? 

Die Invaliden Rente ist auch immer schlechter geworden. Vor einigen Jahrzehnten ist mein Opa mit 54 Jahren in Ruhestand gegangen wegen einem Bandscheibenvorfall. 
Heute muss man halbtot und bewegungsunfähig sein bevor man von denen was kriegt. Die Kassen sind leer geräubert. So hatte das ein Bekannter erlebt der die letzten 10 Jahre seine Lebens zwischen verschiedenen Krebsarten pendelte und eigentlich nur im Krankenhaus lag, bis er zuletzt am Gehirntumor starb. 
Der war bis zum letzten Tag angestellt in einer Firma. Meine Mutter meinte sowas hat es früher nicht gegeben.

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RE: Deutsches Rentensystem

Natürlich träumen die Versicherungsheinis von der dicken Provision, wenn die Gesetzliche Rentenversicherung reduziert wird. 
Fakt ist aber, dass mehr als die Hälfte der Bürger noch nicht einmal eine eigene Immobilie haben. 
Die werden sich doch wohl erst recht nicht um ihre Rentenversicherung kümmern und dann der Allgemeinheit zur Last fallen.

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Notiz 

RE: Deutsches Rentensystem

Die heutigen Beitragszahler werden in ferner Zukunft sowieso zu 60% der Allgemeinheit über die Grundsicherung auf der Tasche liegen. Mal mehr, mal weniger. 
Das die Politik aktuell gegen faule Rentner hetzt ist kein Zufall. In Zukunft wird das der neue Standard sein das Rentner nebenbei arbeiten müssen. 
Ich persönlich kenne einige Leute die auf die Frage der privaten Vorsorge einfach mit "Ich arbeite solange wie es geht" antworten. Was ist das denn für eine solide Vorsorge bitte?

Private Versicherungen sind scheiße wenn es um Rendite geht, aber zur Risikominderung sind die besser geeignet als der Staat. 

Wo sind denn eigentlich die Milliarden die über Jahre aus der Rentenkasse genommen wurden? Da fragt keiner mehr nach, aber real gesehen werden die fehlenden Gelder heute einfach von den Steuerzahlern enteignet oder über Schulden den nächsten Generationen auferlegt. 
Das die damaligen Überschüsse irgendwann für die BabyBoomer gebraucht werden war ja absolut absehbar. Warum hat man die nicht angelegt anstatt zu plündern?

Das Umlagesystem funktioniert nur solange wie die Alten in der deutlichen Minderheit sind. Alles andere was danach mit der Umverteilung kommt ist eine Sauerei und dann braucht mir keiner sagen "Das System funktioniert". 
Aktuell ist die Durchschnittsrente 48% vom letzten Netto und das Rentenalter bei 67 Jahren. Das sind auch im internationalen Vergleich ziemlich miese Werte.

In einem Punkt muss ich dir recht geben: Die meisten würden niemals aus freien Stücken vorsorgen.
Aber das liegt vielleicht auch hauptsächlich daran das die Rente lange und gut funktioniert haben. Die Sozialsysteme sind zu gut.
Wenn der indirekte Zwang erstmal da ist privat vorzusorgen wie in den USA wird es auch hier funktionieren.

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