Meine erste Kindheitserinnerung die ich zeitlich einordnen kann, das war nach meinem ersten Schultag als ich nach Hause kam und ganz stolz meinem Vater sagte "Papa Papa, ich kann jetzt lesen".
Mein Vater gab mir zur Belohnung noch viel stolzer 50 Pfennig und sagte "Mach weiter so".

Als ich ihn 20 Jahre später darauf angesprochen habe warum er mir 50 Pfennig gegeben hatte meinte er, dass er mich zum Kapitalisten erziehen wollte. (Aus unserer West-Deutschen Sicht, damals nicht verkehrt)
Er hat mich auch ab und an mal mit zur Arbeit genommen im Verkauf/Außendienst. Das fand ich immer toll zu wissen was er so macht, weil ohne das hätte ich keine Vorstellung davon gehabt was Daddy so den ganzen Tag lang außer Haus macht.

Klar, das Hamsterrad kommt früh genug. Aber schaden kann es nicht in jungen Jahren mal zu zeigen wie scheiße es später sein wird.

(11.02.2019, 11:47)DaBuschi schrieb: ... daher werden wir in den nächsten Tagen eine Unterhaltung führen müssen, wie wir die beste Balance finden und auch der Gang zur Realschule ein akzeptables Ergebnis (vor allem für meine Frau) ist.

weiß nicht wie es heute ist, aber früher gabs mal den sog. 2. Bildungsweg.
Ich habe nach der Haupschule die Realschule nachgemacht und dann
über den 2.Bildungsweg die Fachhochschulreife (2 Jahre Tagesschule, Berufkolegg Datentechnik),
danach dann Informatik studiert.
Das ist auch etwas weniger Aufwand als Abitur.
Evtl auch ein gangbarer Weg.

(11.02.2019, 13:18)fahri schrieb: Ist auch ein schwieriges Feld - ich würde mich zum Beispiel immer dagegen wehren
Kindern für gute Noten Geld zu geben (machen viele in unserem Umkreis) oder noch
schlimmer für ein geschossenes Tor beim Fußball usw....erzeugt beim Mannschaftssport
nur die Förderung von Egos.

Bekannte machen das so, daß sie ihren Kindern Geld für gute Noten geben,
aber die Kinder auch Geld zurückzahlen lassen, wenn sie schlechte Noten
schreiben.
Das finde ich dann auch nicht so gut, wenn zur schlechten Laune wegen der Noten
noch Geld abdrücken dazu kommt. Da sind sie gleich doppelt gestraft.

Ich wär dabei Pleite gegangen, hab nie gute Noten geschrieben.
Wurde aber von den Eltern immer so Motiviert, daß ich es von der
Hauptschule bis zum abgeschlossenen Informatikstudium geschafft habe.

"Beiss dich durch" hieß es dann.

Das wichtigste ist es den Kindern die Kindheit zu lassen. Ich kann nicht sagen ob Belohnung mit Geld das richtige mittel ist. Ich sage zu meinen Kindern immer mir ist es wurst wie gut ihr in der schule seit so lange ich mitarbeitet und zu Hause anständig lernt. Machen sie das nicht gibt es halt auch kein Computer oder Händy. Sind sie aber fleißig lasse ich ihnen den Freiraum am Wochenende machen zu können worauf sie Lust haben. Und Obwohl sie alles haben vom PC über die PS4 und Händy ist ihr größster Spaß Schach  

Am ende ist es auch nicht wichtig welchen abschluss die Kinder erreichen in der Welt gibt es 2 Meisterpfade.....
Der eine ist Bildung und Weiterbildung, der andere ist Fleiß Fleiß und noch mehr Fleiß.

Nur eines muss man Wissen egal welcher weg man geht, tut man es für ein Unternehmen ist man nichts anderes als eine Ressource eine gott beschissene Nummer mehr nicht!!! Oder Baut man sich selber was auf und geht in dem was man tut auf.

Ich gehöre zur Fleiß Gruppe, ich war kein schlechter Schüler aber Hausaufgaben haben andere gemacht ich nicht. Dann habe ich Probiert was aufzubauen hat auch super geklappt aber die erste Frau hat mich auf Deutsch Ruiniert ich hab damals absolut alles wirklich alles verloren!!! Dann war ich eine Nummer eine Putzkraft in der Schulreinigung also ganz tief unten, aber ich war fleißig sehr fleißig schnell war ich Vorarbeiter in Sachen Grundreinigung, dann hat ein ehemaliger Chef mich angerufen und schwups war ich Objektleiter im Öffentlichen Dienst   Aber wenn ich mir überlege das es eigentlich kein wirklich weiter mehr gab und der Zukünftige verdienst nicht mehr groß wachsen konnte und dazu die Obrigkeit herablassend war und man immer noch den Bückling machen musste war klar ich baue mir wider was auf  

Jetzt muss ich noch 2 Jahre was tun und kann mich dann mit 44-45 aus dem Aktiven Teil zurückziehen und bleibe am Schreibtisch, wobei ich aber auch schon dabei bin mich zurückzuziehen. Hab genug Geld meine Kinder haben alles was sie brauchen und ein zwei mal Urlaub im Jahr ist immer drin und vor allem null Komma null schulden.

Ich habe aber nie eine Ausbildung gemacht keinerlei Abschluss in überhaupt nichts (Teure Lehrgänge in einigen Bereichen zähle ich mal nicht). Ich war einfach nur fleißig  

So jetzt könnt ihr euch schief lachen

Meine Kinder lasse ich machen verlange nur sich mühe zu geben, bringe innen Christliche Werte und anstand bei. Schenke ihnen viel Liebe und alle Zeit die ich frei schaufeln kann, später werde ich an der Seite meiner Kinder stehen egal was sie vor haben. Im Moment sieht es jedenfalls ganz gut aus sie machen ihre Hausaufgaben : Und bringen gute Noten nach hause

Interessante Diskussion   

Ich gebe meinen Kindern kein Geld wenn sie etwas im Haushalt machen. Ich versuche es eher auf der Schiene "wir machen jetzt sauber, du machst das, du das und dann können wir gemeinsam machen was euch Spaß macht".

Sie sollen lernen das diese Dinge eben zum Leben dazu gehören, es kommt keine Putzfrau die sauber macht (zumindest bei uns nicht ), wenn die Wäsche nicht gewaschen wird, dann hat man nichts anzuziehen usw.

Ihr kennt bestimmt auch die ewige Diskussion mit den Zimmern aufräumen  , ich sage dann "räum Abends gleich alles weg, dann musst du am Wochenende nicht das Chaos beseitigen". Klappt nicht immer, aber wir arbeiten daran.

Es gibt auch kein Geld für gute Noten. Sie sollen Lernen und ihr Bestes geben, wenn es mal keine gute Note wird geht die Welt auch nicht unter.

Ich selbst hatte das Glück das ich in eher "guten" Klassen war. Da war man nicht cool wenn man schlechte Noten hatte.

@atze2000

Da gibt es nichts zu lachen, du bist doch deinen Weg gegangen  .

Ich habe auch kein Abi und nichts studiert, habe mich mit 24 selbstständig gemacht mit einem Kredit von der Bank und habe eigentlich auch keine bessere Ausbildung als meine Mitarbeiter. 
"manche führen, manche folgen" 

(11.02.2019, 20:55)arthurIII schrieb:

(11.02.2019, 11:47)DaBuschi schrieb: ... daher werden wir in den nächsten Tagen eine Unterhaltung führen müssen, wie wir die beste Balance finden und auch der Gang zur Realschule ein akzeptables Ergebnis (vor allem für meine Frau) ist.

weiß nicht wie es heute ist, aber früher gabs mal den sog. 2. Bildungsweg.
Ich habe nach der Haupschule die Realschule nachgemacht und dann
über den 2.Bildungsweg die Fachhochschulreife (2 Jahre Tagesschule, Berufkolegg Datentechnik),
danach dann Informatik studiert.
Das ist auch etwas weniger Aufwand als Abitur.
Evtl auch ein gangbarer Weg.

Die Möglichkeiten sind heute meines Erachtens noch größer als damals und ich bin mir dessen auch bewusst, weshalb bei mir der Drang, das Kind unbedingt aufs Gymnasium zu schicken, nicht sehr stark ausgeprägt ist, weil ich weiß, dass es viele Wege gibt, die zum Erfolg führen und nicht der eine nur übers Gymnasium und Abitur

@Atze2000 und Du, @arthurIII, seid die besten Beispiele dafür

Hallo,

Sehr interessantes Thema! Uns haben die Großeltern mit unterstützt. Wir haben das Kindergeld in einen Sparvertrag und einer  speziellen Versicherung angelegt. Die Große bekam es nun ausgezahlt und finanziert somit auch ihr Studium.

Gruß vom Sportler