Störfaktor Coronavirus bringt Notenbanken in die Bredouille
Da die wirtschaftlichen Risiken durch die Epidemie noch unkalkulierbar sind, tappen die Währungshüter weitgehend im Dunkeln. Ein Zinspfad lässt sich so nur schwierig abstecken. "Leider ist nicht auszuschließen, dass sich die Infektion über die Grenzen Chinas hinaus weiter ausbreitet und in eine Pandemie mündet", warnt DZ-Bank-Chefvolkswirt Stefan Bielmeier. Dieses Szenario lässt auch in den Zentralbanken die Alarmsirenen schrillen. In China lockert die Notenbank die Geldpolitik zügig. Und in den USA könnte die Fed ihre Zinspause unter dem Eindruck der Corona-Krise noch dieses Jahr beenden.
https://www.finanzen.net/nachricht/zinse...le-8546551
(28.02.2020, 01:34)boersenkater schrieb: [ -> ]Störfaktor Coronavirus bringt Notenbanken in die Bredouille
Da die wirtschaftlichen Risiken durch die Epidemie noch unkalkulierbar sind, tappen die Währungshüter weitgehend im Dunkeln. Ein Zinspfad lässt sich so nur schwierig abstecken. "Leider ist nicht auszuschließen, dass sich die Infektion über die Grenzen Chinas hinaus weiter ausbreitet und in eine Pandemie mündet", warnt DZ-Bank-Chefvolkswirt Stefan Bielmeier. Dieses Szenario lässt auch in den Zentralbanken die Alarmsirenen schrillen. In China lockert die Notenbank die Geldpolitik zügig. Und in den USA könnte die Fed ihre Zinspause unter dem Eindruck der Corona-Krise noch dieses Jahr beenden.
https://www.finanzen.net/nachricht/zinse...le-8546551
Ich frage mich allerdings ob es das wirklich bringen würde. Zinssenkungen könnten auch nicht die Ausfälle in den Lieferketten beseitigen und ggf. in anderen Bereichen die Inflation ansteigen lassen.
Aber das heißt nicht, dass es ja nicht dennoch gemacht werden könnte.
(12.03.2020, 14:46)Banker schrieb: [ -> ]No cut!
All unchanged.
*ECB ANNOUNCES MEASURES TO PROVIDE IMMEDIATE LIQUIDITY SUPPORT
(12.03.2020, 14:47)Banker schrieb: [ -> ]All unchanged.
*ECB ANNOUNCES MEASURES TO PROVIDE IMMEDIATE LIQUIDITY SUPPORT
PRESS RELEASE
Monetary policy decisions
12 March 2020
https://www.ecb.europa.eu/press/pr/date/...f2.en.html
Neues QE inklusive Käufe im Private Sector. 120 Milliarden EUR bis zum Ende des Jahres!
Zitat:(3) A temporary envelope of additional net asset purchases of €120 billion will be added until the end of the year, ensuring a strong contribution from the private sector purchase programmes. In combination with the existing asset purchase programme (APP), this will support favourable financing conditions for the real economy in times of heightened uncertainty.
Interessant, dass die EZB eher strategisch mittelfristig vorgeht, anstatt sich aufs kurzfristige Feuerlöschen konzentriert.
Vielleicht haben sie bei ihrem strategy assessment tatsächlich was gelernt.
Märkte tendenziell enttäuscht. Dax weitere 100 Punkte runter.
Mal schauen wie Lagarde das auf der PK verkauft.
Noch niedrigere Minuszinsen hätten wohl auch mehr Schaden angerichtet (Bankbilanzen) als Nutzen geschaffen.
Dass die EZB die Zinsen nicht gekürzt hat, ist überraschend. Aber eigentlich unerheblich.
Allgemein ist man ja davon überzeugt, dass das sowieso nicht viel gebracht hätte, sondern nur eine kosmetische Operation gewesen wäre.
Das neue TLTRO Programm ist echt interessant. Sie weiten es massiv aus. Finanziell (120 Milliarden EUR), inhaltlich (auch private Investments) und von der Konditionenstellung:
Zitat:Throughout this period, the interest rate on these TLTRO III operations will be 25 basis points below the average rate applied in the Eurosystem’s main refinancing operations.
Das ist eine implizite Zinssenkung. Ein Notfallprogramm für Banken, das am Ende vielleicht mehr helfen könnte, als eine simple weitere Zinssenkung.
Gerade gut aufgenommen wird die Nachricht aber nicht.
Ich denke die EZB kann nicht viel machen, 12 Jahre nach der Finanzkrise sind wir ja immer noch bei 0%, da ist nix zu senken. Nun sind die Staaten gefragt, die Fiskalpolitik. Haben sich ja 12 Jahre dezent im Hintergrund gehalten, damit sollte nun Schluss sein.
(12.03.2020, 17:54)jf2 schrieb: [ -> ]Ich denke die EZB kann nicht viel machen, 12 Jahre nach der Finanzkrise sind wir ja immer noch bei 0%, da ist nix zu senken. Nun sind die Staaten gefragt, die Fiskalpolitik. Haben sich ja 12 Jahre dezent im Hintergrund gehalten, damit sollte nun Schluss sein.
Die Frage ist ja sowieso, was sie in so einer humanitären Notsituation tun können sollen.
Sie können die ökonomischen Einschläge abfedern. Und das können sie sowieso nur indirekt, indem sie die Banken unterstützen.
Das was da heute gezeigt wurde ist ein Versuch. Der aber wohl nicht als besonders hilfreich angesehen wird, wenn man sich den STOXX Banks Index anschaut....
(12.03.2020, 17:54)jf2 schrieb: [ -> ]Ich denke die EZB kann nicht viel machen, 12 Jahre nach der Finanzkrise sind wir ja immer noch bei 0%, da ist nix zu senken. Nun sind die Staaten gefragt, die Fiskalpolitik. Haben sich ja 12 Jahre dezent im Hintergrund gehalten, damit sollte nun Schluss sein.
So ganz verstehe ich aber nicht wieso man etwas fiskalisches tun sollte, da davon doch am meisten die Unternehmen profitieren die die höchsten Gewinne machen. Nach meiner unmaßgeblichen Meinung sollte man vor allem dort helfen wo es zu so heftigen Gewinneinbrüchen kommt, dass die Existenz gefährdet ist. Und dort vielleicht Steuerboni verteilen, ok ist auch fiskalisch. Und abwarten bis sich eine gewisse Routine in den Schutz-Maßnahmen eingestellt hat.