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Geht jemand short Dax wegen möglichem Gasstop?

(11.07.2022, 07:33)rienneva schrieb: [ -> ]Geht jemand short Dax wegen möglichem Gasstop?

Ist das Gasstop Thema nicht schon eingepreist? Immerhin gab es doch letzte Woche nur ein Thema in den Medien, den Möglichen stop der Gaslieferungen nach den Wartungsarbeiten.

Glaube ich nicht. Wenn es den Gasstop tatsächlich gibt steht in D fast alles still, Autos, Chemi, Hochöfen, Glasbetriebe, Metall formende Betriebe.

(11.07.2022, 07:44)BaLü schrieb: [ -> ]Ist das Gasstop Thema nicht schon eingepreist? Immerhin gab es doch letzte Woche nur ein Thema in den Medien, den Möglichen stop der Gaslieferungen nach den Wartungsarbeiten.

Gleichzeitig gab es die technische Gegenbewegung die dem DAX 600 Punkte geschenkt hat. 
Hätte eine "Einpreisung" stattgefunden, hätte es nach unten gehen müssen.
Oder ist der Gasstopp positiv/gut für die Märkte/Unternehmen? 

(11.07.2022, 11:05)boersenkater schrieb: [ -> ]Gleichzeitig gab es die technische Gegenbewegung die dem DAX 600 Punkte geschenkt hat. 
Hätte eine "Einpreisung" stattgefunden, hätte es nach unten gehen müssen.
Oder ist der Gasstopp positiv/gut für die Märkte/Unternehmen? 

Zumindest nach der Kapitalmarkteffienzhypothese sollte alles eingepreist sein. Die Infos sind allen bekannt und die Wahrscheinlichkeit sehr hoch das Russland kein Gas mehr liefern wird. Könnte mir sogar vorstellen das es hoch geht wenn es tatsächlich eintreffen sollte, der Markt liebt Klarheit.

Meine Meinung: Die Notenbanken werden erst dann von einer Rezession sprechen, wenn sie eindeutig da ist. Von einer schweren Wirtschaftskrise genauso. Angst vor einer self fulfilling prophecy. Niemand möchte als Auslöser gelten. War 2008 auch so. 2008 sind die Aktienkurse erst dann so richtig gefallen

(11.07.2022, 17:23)BaLü schrieb: [ -> ]Zumindest nach der Kapitalmarkteffienzhypothese sollte alles eingepreist sein. Die Infos sind allen bekannt und die Wahrscheinlichkeit sehr hoch das Russland kein Gas mehr liefern wird. Könnte mir sogar vorstellen das es hoch geht wenn es tatsächlich eintreffen sollte, der Markt liebt Klarheit.

Ja ist halt eine Hypothese. Irgendwie.... weiß nicht.... kann ich mit alles eingepreist nicht so viel anfangen.
Theoretisch müssten dementsprechend alle Marktteilnehmer gleichzeitig alle Infos haben, die dann von allen gleichzeitig
gleich interpretiert werden und dann gleichzeitig zum einzig richtigen Schluss / Preis kommen der sich dann sofort am
Markt einstellt. Psychologie und vieles andere müsste da keine Rolle spielen.

Praktisch - ist einfach alles anders. Dann wäre das auch eine rein rationale Betrachtung. Es sind aber Menschen die
da handeln - auch wenn manche Maschinen für sie handeln lassen. Emotionen? Gier? Angst? Inwieweit wird das in
der Kapitalmarkteffienzhypothese berücksichtigt? Und wie sieht es mit einer technischen Gegenbewegung aus -
inwieweit ist diese berücksichtigt?

Wäre immer alles eingepreist dürfte es zwischen wichtigen Meldungen, Nachrichten, Daten, Zahlen, Fakten auch keine
Bewegung geben, weil ja alles eingepreist ist. Dann dürfte erst die nächste Meldung die dann wieder allen gleichzeitig
bekannt wird, gleich interpretiert wird und zu gleichem handeln führt zu einem neuen alles eingepreisten Preis führen.

Wäre immer alles eingepreist dürfte es auch zu keinen Übertreibungen nach unten oder oben kommen.
Genausowenig würden keine Blasen entstehen und es würde keine Korrekturen geben.

War am Freitag bei um die 13000 Punkten im DAX alles eingepreist? Warum ist er dann bis heute um über 350 Punkte
gefallen? Es ist immer noch die selbe Wartung von Nordstream1. Ausgang offen. Wird der Gashahn nach der Wartung
wieder eingeschaltet? Voll oder nur reduziert? Bleibt der Gashahn zu? Was war am Freitag eingepreist? Was gestern und
heute? Was wird eingepreist sein wenn man weiß wie es mit Nordstream1 weiter geht? Bleibt der Gashahn zu dürfte sich
nichts bewegen - weil die überwiegende Meinung ist das es so sein wird und das ja eingepreist ist. Wird wieder aufgedreht
müsste es auf einen Schlag zu einem höheren alles eingepreisten Preis kommen.

Aktuell würde ich schauen was die US-Unternehmen erzählen. Die Earnings-Berichtssaison geht schwerpunktmässig
bis Mitte August. Wie sehen die Zahlen aus (wahrscheinlich nicht soo schlecht) - wie sehen die Aussichten aus (könnte
heikel werden) - da könnte es einige Aussagen zum einpreisen geben.

Was Nordstream1 angeht - ich denke das der Gashahn nach der Wartung wieder aufgedreht wird. Wenn nicht dürfte es
trotz "alles ist eingepreist" nochmal deutlich nach unten gehen - außer es geht jetzt bis dahin schon ordentlich runter,
obwohl alles eingepreist ist. Ich tippe eher auf - wenn die Wartung normal verläuft wird der Gashahn wieder aufgedreht 
und die Märkte müssten dann eine Reaktion nach oben machen. Aber vielleicht jagen sie die Röhren auch in die Luft und
es gibt kein Gas mehr. Weil das schon eingepreist ist dürfte das ja keine Auswirkungen auf die Kurse haben.

Ist das mit dem Einpreisen nicht effektiv eine Warnung davor, dass man nicht schlauer ist als alle anderen Marktteilnehmer?

Es ist ja grundsätzlich "nur" eine Einschätzung eingepreist, somit ein Faktor den "der Markt" als aktuell realistisch erachtet.
Sollte dieser Faktor sich verändern, würde auch entsprechend nachgepreist werden.

Die Frage ist nun, was erachtet der Markt als realistisches Szenario und inwieweit weicht dieses dann im Nachhinein von der Einschätzung ab.

Ich persönlich kann mir auch nicht vorstellen, dass der Gashahn nicht mehr aufgedreht wird. Sollte dieses Szenario eintreten, ist dies meiner Meinung nach noch nicht eingepreist, würde dann zumindest akut doch entsprechende Auswirkungen haben.

Mir stellt sich auf der anderen Seite die Fragen, wie ein solches Szenario sich auf die globale Wirtschaft auswirkt - Stichwort Kaufkraft.
Spannende Zeiten!

So, nach der Ankündigung der Teilmobilmachung. Hat jemand Puts gekauft?