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Entnahmestrategien
#1
Notiz 

Entnahmestrategien

Hallo zusammen,
man liest hier im Forum Beiträge wie und in was wir investieren, aber wie wir später das Geld entnehmen liest man kaum und es ist nicht so einfach zu beantworten.
Deswegen meine Frage: Ab wann wollt ihr Geld aus eurem Portfolio entnehmen und wie genau wird es geschehen ? (Nur Dividenden, Verkäufe, Teilverkäufe - wieviel Prozent des Portfolios p.a. ?)

Mein Plan sieht so aus:
Bin bald 42, in ca. 10 Jahren hätte ich ausgesorgt wenn alles so weiter gehen würde wie bisher (ich rechne mit 8% p.a.).
Ich würde dann meinen Job auf 50% umstellen und paare Jahre noch so weiter arbeiten (Risikoreduzierung). Dann würde ich bis 63 Jahren mit Dividenden meine Fixkosten bestreiten und Luxus durch Teilverkäufe von Werten tätigen, welche keine oder sehr kleine (prozentual) Dividende zahlen. Ab 63 Lebensjahr würde noch GRV hinzu kommen und meinen Luxus müsste ich nicht mehr durch Teilverkäufe tätigen. D.h. bis dahin könnte ich alle meine Werte verkaufen welche mir keine oder sehr kleine Dividende zahlen. Ab 63 Lebensjahr dann GRV + Dividenden. (Eigene schuldenfreie Immobilie vorhanden)

Wie sieht eurer Plan aus bzw. wie macht ihr es (für die die schon entnehmen) ?

Ach ja, Aktienquote wäre noch interessant. Die ist bei mir aktuell nahezu 100% und wahrscheinlich wird sie immer über 90% bleiben. Kurz vor Kündigung würde ich noch bißchen in Anleihen/Geldmarkfonds investieren um bei Kursstürzen nicht Aktien verkaufen zu müssen bzw. bei Dividendenkürzungen auf das Geld zugreifen. Evtl. paar Prozent Gold kommt hinzu.
#2

RE: Entnahmestrategien

Wir sind sehr ähnlichen Lebensalter.
Ab 63 GRV? Bist Du schwerbehindert?
Ich bin selbst 100 % schwerbehindert.
Nach meinen Wissen können die Schwerbehinderten leider nicht mit 63 in die Rente gehen, eher ab 65 Jahre alt.
Aktuell ja 63 Jahre alt, aber unseren Alter leider nicht, erst ab 65.

Die "gesunden" Menschen gehen im Moment 67 Jahre alt in die gesetzlichen Rente.
#3
Notiz 

RE: Entnahmestrategien

(12.07.2023, 09:30)deafstock schrieb: Die "gesunden" Menschen gehen im Moment 67 Jahre alt in die gesetzlichen Rente.

Ich bin soweit gesund und mit Abschlägen kann man ab 63 Jahren GRV beziehen (muss man aber 35 Beitragsjahre zusammen haben)
#4
Notiz 

RE: Entnahmestrategien

Spannende Frage, guter Thread !

Bei mir ist es so, das ich aktuell 51 bin und noch mind. bis 70 "versorgt" bin aus laufenden Projekteinnahmen.

Du schreibst, du hast in 10 Jahren ausgesorgt, da wäre ich noch etwas vorsichtig mit, lass uns mal das Ende
der hohen Inflation abwarten und dann mal neu bewerten. Das Thema Deflation ist meiner Meinung nach
auch noch nicht vom Tisch. Wenn wir das hinter uns haben, wird man das besser bewerten können, ab
wann Geld ggf. "reicht",....durch den hohen Aktienanteil bist du ja aber auch hier sehr gut aufgestellt,
die hohe Inflation kommt ja hier dann auch bald an. Davon sieht man aktuell in den Kursen noch gar
nicht so viel.

Da jetzt bei mir eine Lebensphase kommt wo einer meiner Söhne studiert und demzufolge ob meines Einkommens
natürlich nichts von Vater Staat erhält, stehen höhere monatliche Ausgaben an. Da werde ich hier und da
Dividendenerträge mit nutzen, brauche davon aber nur einen Bruchteil, wenn überhaupt.

Alle auflaufenden Dividendenbeträge bis oben genannte Beträge aus Projekten nicht mehr kommen werden sonst reinvestiert,  entweder
reichen die Divis dann oder ich verkaufe dann ab, was ich für Luxus oder Leben noch brauche. Selbstbezahlte Immo möchte
ich eigentlich jetzt in den kommenden zwei Jahren noch mal umsetzen in ein neues Haus, welches dann ebenso bezahlt ist.
Wenn das dann anfängt Kosten zu produzieren für Renovierungen, Dach bspw. oder Heizung usw...bin ich entweder schon
tod oder im betreuten wohnen oder was weiss ich. Eigentlich würde ich am "Ende" gern noch mal zur Miete wohnen, um
mich um nichts mehr kümmern zu müssen Biggrin

Weitere Immo ist ebenso noch vorhanden, das sollte also alles passen. Ziel ist es, in den kommenden Jahren noch was "kleines"
im Süden zu erwerben, wo ich dann der dunklen Jahreszeit hier in DE im Norden aus dem Weg gehen kann. Da hab ich
bereits meine Fühler ausgestreckt und schau mal was der Markt in Bereichen hergibt, in denen seit dem Brexit ziemlich
viele Immos plötzlich auf den Markt gekommen sind und die Preise dementsprechend weit unten sind.

Aus der GRV hab ich ca. 75 € im Monat zu erwarten Biggrin Letztens noch Bescheid bekommen, weil das früher auch
schon mal 400 € waren, denke ich bis zum Eintritt erwartet mich da nix mehr.

Wenn du heute schon ein Haus hast, musst du eben auch berücksichtigen, das in > 20 Jahren ggf. auch noch mal
höhere Summen anstehen ? Vergessen viele oder leben das Haus dann komplett runter, kann man hier oben im
Norden sehr gut beobachten. Da kommen dann Häuser auf den Markt, in denen die letzte Renovierung 1978 statt
gefunden hat. Das sind dann Ruinen.

Aktienquote ist aktuell bei mir 80%, da ich immer noch die Hoffnung habe, das es nochmal nennenswert knackt
an den Börsen. Erhalte für die 20 % 3,5 % Zinsen, das Risiko ist also begrenzt, das ich da viel verliere im Vergleich
zu guten Dividendentiteln.

Thema Anleihen bin ich mir noch nicht so ganz schlüssig, da schau ich grade ob ich da sonst mit den 20 % aktiv werde,
die aktuell noch zur Verfügung stehen.

Letzen Endes aus den selben Beweggründen wie bei dir, bei einem richtigen Crash und eigenem Kapitalbedarf nicht
Aktien verkaufen zu müssen. Aber wie gesagt, da bin ich noch nicht ganz durch mit.

Soweit hiesige Situation.
#5

RE: Entnahmestrategien

Also nun zu mir.
Wie ich vorhin geschrieben habe, bin 100% schwerbehindert.
Weiß nicht ganz genau, wann ich tatsächlich zur Rente gehen kann, aber ich mache mir keine Sorgen mit gesetzliche Rente, da ich ja 100% von Dividenden leben kann, wenn ich zur Rente gehe. Ab 55. Lebensjahr bekomme ich dann der Brief von Deutsche Rentenversicherung, bis dahin investiere ich VOLL in Dividendenaktien.

Mein Ziel ist reduzierte Arbeitszeit, in Teilzeit, oder auch nicht, da ich hier bei der Arbeit vollsten Zufrieden bin. Lockere Atmosphäre, gutes Gehalt, gutes Arbeitszeit, usw.
Ich habe leider keine selbstgenutzen Immobilie, da ich keine Möglichkeiten mit Bank, Hausverwaltung, Notar, Handwerker, Nachbarn kommunizieren kann, weil ich taub bin. Totale Barriere. Naja.
Aber egal, wenn ich 63 bin, soll 200.000 Euro netto Dividende in meinen Konto fließen, habe ich nachgerechnet.
Vielleicht bin ich verrückt, aber habe mehrmals gerechnet.
Sehr guten Tool, hier: https://aktientraum.de/dividenden-rechner/

Denke, ich lebe weiterhin die Miete und der Vermieter kümmert sich alles und die Dividende zahlt das Bruchteil die Miete.
Außerdem habe ich eine kleine Tochter, die auch vielleicht mehr kostet. Ich schaue immer Jahr für Jahr, wie sich alles entwickelt mit Depot, Dividendenwachstum, Inflation, Gesundheit, Ukraine-Krieg.
Natürlich man kann etwas für die Zukunft planen.

Meine Aktienquote ist 100%. Immer voll investieren, reinvestieren, bis meinem 55. Lebensjahr, wenn ich der Brief von Deutsche Rentenversicherung bekomme, dann schaue ich weiter.

P.S. Bin aktuell 42 Jahre alt.
#6

RE: Entnahmestrategien

In diesem Kontext wäre auch interessant zu wissen welche Strategien man haben sollte um das, was man erarbeitet hatte, im Alter vor sich selbst zuverlässig schützen kann (Demenz/Enkeltrickanfälligkeit/Altersstarrsinn etc.) ohne auf die Annehmlichkeiten, die das Vermögen mit sich bringt, verzichten zu müssen? Ich meine, wie soll dass alles funktionieren, wenn man selber nicht mehr klar im Kopf ist?

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"In times of rapid change, experience could be your worst enemy"

J. Paul Getty
#7
Notiz 

RE: Entnahmestrategien

(12.07.2023, 11:02)lomo schrieb: In diesem Kontext wäre auch interessant zu wissen welche Strategien man haben sollte um das, was man erarbeitet hatte, im Alter vor sich selbst zuverlässig schützen kann (Demenz/Enkeltrickanfälligkeit/Altersstarrsinn etc.) ohne auf die Annehmlichkeiten, die das Vermögen mit sich bringt, verzichten zu müssen? Ich meine, wie soll dass alles funktionieren, wenn man selber nicht mehr klar im Kopf ist?

@sonic123: Genauso wie von Dir beschrieben. Dividenden für die Fixkosten, Rest für den Luxus. Inflationsausgleich erfolgt bei DGI automatisch über die Jahre und der ist wichtig.

@lomo: Konto teilen. 
Eine Hälfte deutscher Broker, von mir aus auch Sparkasse. Irgendwas was man nie anfassen muß, bei mir so Werte wie KO, GIS, LOW, usw. Automatische Überweisung eines Fixbetrags aufs Konto. Sollte im Idealfall so hoch sein, dass man ein gutes Pflegeheim finanzieren kann.
Andere Hälfte aktives Management. Kann jederzeit aufgebraucht werden, zum Leben reicht die Hälfte eins. Das ist für den Luxus.

Und: Passwörter einer vertrauensvollen Person hinterlegen. Am besten KeyPW für den Passwortmanager. Mit der Auflage, wenn die Person feststellt, ich werde komisch, Schmudepot nach vorher festgelegtem Plan in Aktien/Renten oder was auch immer bei dem deutschen Broker zu investieren und die Zugänge zum Depot zu ändern. Ich weiß ist hart, aber nur was vorher festgelegt ist, wird eingehalten.
#8

RE: Entnahmestrategien

@pjf

Scheint mir sehr anfällig zu sein für alle Arten von Ungemach.
Ich meine man müsste so was irgendwie "institutionaliseren", also von (momentan noch) vertrauensvollen Personen trennen können (inkl. sich selber). Geht das nur ab dem 7-stelligen Vermögen (Stiftung/Familie Office etc.)?

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#9
Notiz 

RE: Entnahmestrategien

(12.07.2023, 12:16)lomo schrieb: @pjf

Scheint mir sehr anfällig zu sein für alle Arten von Ungemach.
Ich meine man müsste so was irgendwie "institutionaliseren", also von (momentan noch) vertrauensvollen Personen trennen können (inkl. sich selber). Geht das nur ab dem 7-stelligen Vermögen (Stiftung/Familie Office etc.)?

Solange ich fit bin, kann ich's regeln. Bin ich blöd in der Birne ist eh egal.

Aber ich geb Dir recht. Passt für mich und nicht zwingend für andere.
#10
Notiz 

RE: Entnahmestrategien

(12.07.2023, 12:38)pjf schrieb: Solange ich fit bin, kann ich's regeln. Bin ich blöd in der Birne ist eh egal.

Ich glaube auch wenn man weich in der Birne wird, schmeckt einem ein guter Steak besser als Erbsenbrei.

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