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Moody's, S&P und Co. Ratingagenturen - mächtiger denn je
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Notiz 

Moody's, S&P und Co. Ratingagenturen - mächtiger denn je

Moody's, S&P und Co.
Ratingagenturen - mächtiger denn je

Stand: 06.12.2019 08:58 Uhr


Nach der Finanzkrise wollten viele Politiker die Macht der Ratingagenturen brechen. Doch daraus wurde nichts. Heute sind sie dicker im Geschäft als je zuvor.

Von Lothar Gries, boerse.ARD.de

Tatsächlich hat sich an der Vormachtstellung der drei großen, in New York ansässigen Ratingagenturen Moody's, Standard & Poor's (S&P) und Fitch nichts geändert. Mit einem Marktanteil von 93 Prozent beherrschen sie nach wie vor das Geschäft.

Mehr noch: Sie gehören zur Finanzindustrie wie Banken, Versicherungen und Wirtschaftsprüfer. Wie sehr sie mit ihrer Umgebung verwoben sind, zeigt auch ein Blick auf die Eigentumsverhältnisse: Die Ratingagenturen gehören mehrheitlich Hedgefonds, Beteiligungsgesellschaften und anderen Großinvestoren.

Praktische Immunität

So ist etwa der Milliardär Warren Buffett an Moody's beteiligt. Der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock hält große Anteile an S&P. Fitch gehört zu 100 Prozent der US-Mediengruppe Hearst Communications, nachdem sie bis 2018 im mehrheitlichen Besitz des französischen Milliardärs Marc Ladreit de Lacharrière war.

Ein weiteres Merkmal ist ihre praktische Immunität, selbst im Fall eklatanter Falschbewertungen wie vor der Finanzkrise 2007. Zwar haben viele geschädigte Anleger, auch große US-Pensionsfonds, gegen die Agenturen geklagt und Schadensersatz gefordert, doch bislang vergeblich. Die US-Gerichte haben alle Klagen abgewiesen.
Denn für die Juristen sind die Ratings der Agenturen lediglich eine "freie Meinungsäußerung". Und die wird...


...."Grundlegendes Problem"
Werner Rügemer, Buchautor und bekannter Kritiker der Ratingagenturen, zitiert das Beispiel Fitch. Die Agentur behauptet: "Ratings sind keine Fakten und können deshalb nicht als richtig oder unrichtig bezeichnet werden. Ratings stellen keinen finanziellen oder rechtlichen Rat dar, keine Wirtschaftsprüfung, keine Bewertung, keine Schätzung und keine Versicherungsempfehlung. Ein Rating stellt keine Zustimmung der Agentur dar, ihren Namen als den eines Experten zu verwenden."....

...Investoren zahlen selbst
Dieser Bezahlmodus hat sich seit den 1970er Jahre um 180 Grad gedreht: Seitdem zahlen nicht länger die Investoren, sondern der Bewertete selbst. Somit werden die Rating-Agenturen von Banken, Versicherungen und Unternehmen finanziert, die für sich und ihre Wertpapiere Ratings bestellen. Auch öffentliche Unternehmen, Städte und ganze Länder müssen sich heute bewerten lassen....


...Lukratives Geschäft
Wie lukrativ dieses Geschäft ist, zeigt ein Blick auf die Zahlen. So müssen die Bewerteten je nach Umfang und Komplexität der Ratings bis zu einer Million Euro für ein Rating zahlen. Wie sehr sich diese Arbeit auszahlt, zeigt das Beispiel von Moddy's, der größten der drei weltweit agierenden Agenturen.
Moody's hat laut eigenem Geschäftsbericht im Jahr 2018 Einnahmen von 4,4 Milliarden Dollar erzielt, sechs Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Beinahe die Hälfte davon, genau 48 Prozent, wurden als Ergebnis verbucht. Das waren im vergangenen Jahr allein bei Moody's 2,1 Milliarden Dollar.
Kein Wunder, dass Moody's in der Gunst der Anleger ganz oben steht - dank gigantischer Wertsteigerungen. So hat sich der Aktienkurs von Moody's seit einem Tief Anfang 2009, also seit dem Ende der Finanzkrise, von 22 Dollar auf zuletzt 225 Dollar verzehnfacht....






https://www.tagesschau.de/wirtschaft/boe...n-109.html


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