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Fragestellung - wann ist ein Titel fair bewertet - Märkte derzeit überbewertet ?
#40
Notiz 

RE: Fragestellung - wann ist ein Titel fair bewertet - Märkte derzeit überbewertet ?

(29.01.2019, 12:03)fahri schrieb: Ich wollte damit lediglich zum Ausdruck bringen das auch die DCF Methode nur eine Kennzahl ist

Da hast du natürlich recht. Am Ende versucht jede Unternehmensbewertung die gesamte aufwändige Analyse auf eine einzige Zahl zu reduzieren. Und die sagt dir dann, was das Unternehmen wert ist.


(29.01.2019, 12:03)fahri schrieb: Du hast mal geschrieben, das T für dich
eine Cashcow ist - auf irgend eine Art und Weise hast du das ja für dich "berechnet" oder "bewertet"

Das bezog sich ja eher darauf, dass AT&T Unmengen an Cashflow generiert und vieles davon für operative Reinvestitionen nicht benötigt. Und dieses Geld schütten sie aus. Oder kaufen Aktien zurück. Oder zahlen Schulden zurück.

Das ist auch eher die Stoßrichtung, in die ich bei einer "Unternehmensbewertung" für Aktieninvestments gehe. Ich schaue mir das große Gesamtbild an und tauche teilweise in Details ab.

Wenn du erwartest, dass hier Kleinstaktionäre ein Computerprogramm oder eine Excel-Tabelle haben, wo sie irgendwelche Daten reinkippen und am Ende kommt eine grüne, gelbe oder rote Ampel bei raus ... ich schätze da wirst du hier keinen finden der so systematisch vorgeht.


(29.01.2019, 12:03)fahri schrieb: Liest man die Beiträge (nicht auf dich bezogen) klingt das ja geradezu so als wenn wir kaufen, egal wie hoch die Bewertung aktuell ist  Confused
Das widerspricht jeder kaufmännischen Regel.

Selbst auf mich bezogen wäre die Aussage nicht mal falsch.

Vielfach kommt man nicht zu einem wirklich guten Ergebnis, wie der faire Unternehmenswert ist. Dann versucht man sich zu nähern. Dividendenrendite im historischen Vergleich wurde hier schon mal genannt. Kann eine Möglichkeit sein. Und dann schaust du dir die vergangene Entwicklung an und kommst zum Ergebnis, dass manche Unternehmen quasi immer teuer bewertet werden an der Börse. Dann versucht man noch grob zu verstehen warum das so ist und wenn man ein "Gefühl" hat kauft man.

Man schmeißt vielleicht nicht die kaufmännische Vernunft über Bord. Aber man schmeißt ein Stück weit die Illusion über Bord, den Markt timen zu können.

Letztlich brauchen wir uns nichts vormachen: Selbst wenn wir einen Wert X als den fairen Wert für ein Unternehmen ermitteln, heißt das noch lange nicht, dass wir jemals in die Situation kommen werden, das Unternehmen auch für den Preis X zu bekommen.



(29.01.2019, 12:03)fahri schrieb: Wenn doch eh schon alles x-mal eingepreist ist - warum werden dann Unternehmen wie ABBV oder CAT aktuell dann
nach Veröffentlichung der Zahlen so dermaßen abgestraft ? Die Zahlen sind doch eben nicht JEDEM schon vorher bekannt,
also kann man bspw. auf die Zahlen noch reagieren, sie interpretieren usw...und genau das passiert doch auch
tagtäglich.



Natürlich sind solche Informationen nicht im Vorfeld bekannt. Quartalszahlen entwickeln sich ja auch erst sukzessive.

Was Mr. Passiv eher meint (vermute ich), dass alle zur Verfügung stehenden Informationen bereits im Marktpreis enthalten sind. Theorie des vollkommenen Kapitalmarkts. Hatten wir schon mal an anderer Stelle.

Alle Informationen, die bekannt sind, sind bekannt. Jeder Analyst baut sie in die Modelle ein. Jede Analystenmeinung ist bekannt. Ändert sich eine Analystenmeinung zu zukünftigen Geschäftssituation (letzte Woche Morgan Stanley zu Altria) reagiert der Markt drauf. Liegen neue Zahlen vor (Quartalszahlen CAT) reagiert der Markt darauf, weil sich die zukünftigen Geschäftsentwicklungschancen verändert haben.



(29.01.2019, 12:03)fahri schrieb: Mein Wunsch ist eben das man mal schaut welche Schnittmengen es bei der Beurteilung der
Unternehmen gibt....

Das wirst du aber schwerlich hinbekommen. Denn die Analysten haben unterschiedliche Meinungen über Unternehmen, verwenden unterschiedliche Bewertungsmöglichkeiten, setzen andere Faktoren und Gewichtungen in ihren Modellen an. So ist das nunmal.

Börse ist nun mal so wie sie ist, weil es eben genau so ist, dass keiner die eine Wahrheit haben kann. Und wenn er sie hat betreibt er Insiderhandel.

Und je mehr ich darüber nachdenke desto zentraler bleibt für mich die Botschaft: Selbst wenn du am Ende eines noch so deutlichen Prozesses zu dem Ergebnis kommst, dass ein Unternehmen mit x EUR bewertet sein müsste, es aber so nicht bewertet wird, dann nützt dir die ganze Theorie nichts. Du kannst abwarten oder du kannst der Börse einen Brief schreiben und dich beschweren. Liegt es an deinem Modell? Liegt es an den Annahmen? Liegt es an den Annahmen der anderen? Ist der Markt einfach irrational?

Je mehr wir versuchen mit wissenschaftlicher Scheingenauigkeit an die Sache ranzugehen, desto weniger werden wir erfolgreich sein. Davon bin ich überzeugt.


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RE: Fragestellung - wann ist ein Titel fair bewertet - Märkte derzeit überbewertet ? - von Banker - 29.01.2019, 12:19

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