(26.06.2019, 15:58)fahri schrieb: Aber sagt man nicht immer "Die Börse handelt die Zukunft" ? Was heisst inklusive Schuldenübernahme, den Umsatz
musst du ja auch sehen -
Was man sagt ist ja erstmal irrelevant. Und wir vermischen die bilanzielle Bewertung eines Unternehmens und die GuV.
Im Prinzip dürfte doch der Aktienpreis der Wert des Unternehmens sein. Aktienpreis multipliziert mit Anzahl ausgegebener Aktien. Was beeinflusst den Aktienpreis? Angebot und Nachfrage. Klar. Aber davon mal ab: Der aktuelle Wert des Unternehmen, also sowas wie der Substanzwert, zuzüglich aller zu erwartenden finanziellen Auswirkungen (positiv wie negativ) aus der bilanziellen Situation und der GuV-Entwicklung.
Ist also ein Unternehmen per Substanzwert laut Bilanz 10 Euro wert, glauben die Börsianer aber, dass da was falsch bewertet oder erhöhten Bewertungsrisiken ausgesetzt ist, wird das Unternehmen vielleicht nur mit 9 Euro an der Börse bewertet.
Oder wenn wir glauben, dass der Umsatz und damit der Gewinn über die Zeit substanziell steigt, dann wird das Unternehmen vielleicht mit 11 Euro bewertet.
Also ja, natürlich wird Zukunft gehandelt. Aber immer von einer gewissen Ausgangslage aus.
(26.06.2019, 16:02)Guhu schrieb: Ganz nüchtern betrachtet "kostet das" nicht, es sind keine Kosten, sondern eine Investition. Die Position tauch ja nicht in der GuV auf, sondern bei den Aktiven.
Das stimmt.
(26.06.2019, 16:02)Guhu schrieb: Ob sich dadurch der Gesamtwert des Unternehmens ändert, liegt an der Bewertung des gekauften Unternehmens in Hinblick auf die Integration in das neue Unternehmen, und diese Bwertung ist natürlich subjektiv.
Genau das meine ich.
Stark (!) vereinfacht: Angenommen die Banker AG ist 100 Euro wert. Sie kauft die Fahri AG für 50 Euro. Wenn die Fahri AG aber nach Meinung der Marktteilnehmer aus Gründen nicht 50 Euro Wert ist, sondern nur 40 Euro, dann preisen die Börsen das Gesamtunternehmen mit 140 Euro ein. Und nicht mit 150 Euro. Also fällt vor Merger der Unternehmenswert der Banker AG von 100 Euro auf 90 Euro.
Edit: Womit ja nicht gesagt ist, dass die Marktteilnehmer sich richtig verhalten. Die Sachlage oder die Einschätzung kann sich ja ändern über die Zeit. Und damit auch die Unternehmensbewertung.