Mal wieder was zu den Marktblasen. Den letzten Satz unten kann man sich noch mal zu Gemüte führen, nämlich dass Ökonomen ohne theoretisches Fundament dastehen bei Blasen. Aber in der Praxis ist das Arbeiten mit Blasen doch Usus. Z.B. bei Immobilien, nämlich nur durch eine Blase (als Definition von Mehrpreis ggü den Herstellungs- und sonstigen Kosten) werden Immobilien in dem Maße gebaut wie es nötig ist. Ohne permanentes vor sich her schieben einer Blase wären niemals weltweit Immobilien in dem Ausmaß gebaut worden. Ich finde man (also damit meine ich wir) sollte sich mehr mit den Antriebsfaktoren einer Blase auseinander setzen.
Zitat:INTERVIEW
«Die derzeitige Blase hat sich länger aufgebläht als die vor der Finanzkrise»
Aktien, Obligationen, Immobilien – die meisten Anlagen seien bereits sehr teuer, sagt Torsten Dennin, Ökonomieprofessor und Vermögensverwalter. Es lohne sich aber zu differenzieren. Ein starker Anstieg des Ölpreises könnte das Weltwirtschaftswachstum in Bedrängnis bringen.
Michael Ferber
17.9.2019, 05:00 Uhr
...Abgesehen vom Einbruch im letzten Quartal 2018 haben die Aktienmärkte in den vergangenen Jahren hohe Renditen erzielt. Die amerikanische Bank Goldman Sachs titelte hierzu sogar kürzlich «Der längste wirtschaftliche Aufschwung seit den goldenen 1920er Jahren». Viele Aktien sind absolut gesehen mittlerweile hoch bewertet, aber relativ zu Obligationen gesehen nicht. Bonds sind in einer Riesenblase, und Aktien sind im Vergleich dazu nicht zu teuer.
...Was sind die Gründe und Voraussetzungen für die Bildung von Finanzblasen? Welche Rolle spielt dabei die Geldschwemme der Zentralbanken?
Die meisten Ökonomen mögen keine Blasen, denn sie passen nicht ins Theoriegebäude. Und doch sind Spekulationsblasen immanenter Bestandteil eines kapitalistischen Wirtschaftssystems –...
https://www.nzz.ch/finanzen/finanzblasen..._2019-9-16
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Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden.