(15.07.2022, 10:14)Speculatius schrieb: So, habe gerade ein Interview mit den Professoren Harald Schwarz und Michael Beckmann gelesen.Alles was in der "Welt" zum Thema Energiewende geschrieben wird, muss man mit Vorsicht genieße. Die sind da seit Jahrzehnten wie Dirk Müller. Die "Welt" hat in den 90ern schon mehrer Black Outs bei einer geringeren Ausbaustufe prognostiziert.
https://www.welt.de/wirtschaft/plus23991...-soll.html
Danach beträgt die Deckung durch Solar- und Windstrom am gesamten Energiebedarf derzeit 8 Prozent.
Ein wesentliches Problem ist u.a. das fehlende Leitungsnetz zwischen Erzeugern und Verbrauchern. Sie rechnen damit, daß es 20-30 Jahre dauern würde dieses in den erforderlichen Kapazitäten fertigzustellen.
Also selbst wenn man - nur rein theoretisch - durch Zubau von (überwiegend offshore) Windrädern die durch das fehlende Gas entstehende Lücke schließen wollte (was meiner Ansicht nach schon gar nicht geht), ist der erzeugte Strom noch lange nicht da, wo er hin soll.
Da nun aber Kohle- und Kernkraft nicht gewünscht sind, kommen wir in den nächsten 20 Jahren um Russlands Erdgas gar nicht herum - es sei denn, die heimischen Gasvorräte würden via Fracking zugänglich gemacht - aber das ist ja auch nicht gewünscht.
Der Herr Professor hast sagen wir auch einen gewissen Beigeschmack. Ich kenne den noch über Diskussionen bei 50Herz. Er ist sehr
15 Jahre wird es dauern. Mit einem "Manhatten Project" artigen Ansatz vielleicht in 5. Aber nur wenn man es macht. Ist nicht so dass man das nicht schon seit 2-3 Jahrzehnten erzählt.
Jetzt zu sagen "ist doch unrealistisch" ist halt schon ein bisschen zynisch. Leute wie der Herr Professor machen da seit Jahrzehnten Lobbyarbeit gegen. Wir könnten ohne die "Welt" und ihre Leser schon deutlich weiter sein.
Natürlich kommen wir an russischem Gas vorbei. Das ist ein Ammenmärchen.
Mehr Gas aus den Niederlanden, Norwegen und Nordafrika (alles 500-1000km näher dran) + LNG + stärkere Elektrifzierung. Ist ein Investment. Gehört aber eh gemacht!!!! War von Anfang an behindert so viel Gas aus RU zu beziehen. Weder günstig noch ökologisch
Das ist das einzig Gute an der Situation. Jetzt versteht diese Nation endlich was weniger Abhängigkeit von diesen Resourcen wirklich bedeutet. Aufhören mit dem Gejammer und umsetzen. Was die Chinesen können muss die EU einfach auch können.
Merke ich auch persönlich. Plötzlich bekommen wir Anfragen zu unserm alten VPP Projekt bei einem großen Versorger. Auf einmal lohnt sich das doch. Klappspaten. Ohne Druck geht da halt nix. Jetzt haben wir Druck
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