(07.05.2022, 11:38)saphir schrieb: Was meinst du genau?
Erstmal muss man bei diesen ganzen politischen Analysten extrem vorsichtig sein. Wir haben am Beispiel Putins gesehen, dass die auch nur mit Wasser kochen.
Wenn ich aber mal so überlege, was darüber erzählt wird, dann: Chinas Außen- und Wirtschaftspolitik sind einigermaßen verquickt wurden das Seidenstraßenprojekt.
Dabei geht es um Handel und dieses Handel bedarf schon mal gegenseitiger Kooperation. Das ist was anderes als der Wunsch, ein Imperium aufzubauen. Bzw. die Art, wie ein Imperium hier aufgebaut wird, besteht im gemeinsamen Aufbau von Wohlstand. Ob da irgendein Parteistratege im Hintergrund noch was anderes denkt, sei dahingestellt.
Wenn ich dagegen wie in so einem Videospiel möglichst viele Länder beherrschen will, dann ist militärisches erobern natürlich eher ein Mittel.
saphir schrieb:Sie sind auch offener für vieles aus dem Rest der Welt.
Woran machst du das fest?
saphir schrieb:Aber: Völkerrechtsbruch (Tibet/Ukraine), Seerechtsbruch (südchinesisches Meer/-),
Kann ich nicht beurteilen, glaube es dir mal.
saphir schrieb:China verucht aber auch das Weltsystem von innen umzubauen, wie Übernahme von Aufgaben in der UNO, Technologie und Modernität, Exklusive Rohstoffverträge.
Es ist eben in letzter Konsequenz eine andere Strategie.
Ich erzähle jetzt mal eine damit völlig unzusammenhängende Geschichte:
- Mr. A beherrscht seine gesamte Stadt. Kein Geschäft läuft da ohne ihn. Er erpresst Schutzgeld, ist im Drogenhandel mit drin, kauft sich Politiker und Richter und fühlt sich unangreifbar.
Dann bemerkt Mr. A irgendwann, dass sich eine fremde Gang in den Nachbarstädten breit macht. Die machen, vermutet Mr. A, im Grunde das selbe wie er. Deshalb versucht Mr. A jetzt mit aller Gewalt eine Fuß in die Tür der noch neutralen Nachbarstädte zu bekommen, um zu expandieren und seine "ehrenhaften Geschäfte" weiter betreiben zu können.
Dabei provoziert er die ein oder andere Schießerei, Bandenkrieg und sogar robustes Auftreten der "Polente".
Mr. A spielt zwar gern den Saubermann, aber jeden halbwegs objektiven Betrachter ist klar, was er eigentlich ist.
- Mr. A' aus dem Paralleluniversum beherrscht dagegen seine Branche.
Er ist berühmt-berüchtigt dafür, dass er unliebsame Konkurrenten aufkauft, abmahnt und mit Klagen überzieht.
So hat Mr. A' sich ein kleines Imperium aufgebaut. Im Fernsehen und auf den social Media-Kanälen bemüht er sich, den Saubermann zu spielen. Da er gerichtlich auch sehr häufig Erfolg hat, schon weil viele Konkurrenten gar nicht das Geld haben, durchzuhalten und irgendwann Vergleichen zustimmen, klingt das auch super plausibel.
Dabei hat Mr. A' schon mit unseriösen Geschäften angefangen und Leute abgemahnt oder mit Klagen gedroht.
Der Traum von Mr. A' ist es, irgendwann mal soviel Geld und Einfluss zu sammeln, um auf die Gesetzgebung Einfluss zu nehmen. Sein Team von Anwälten hat da schon was ausgearbeitet, womit er seine Konkurrenten quasi in den Würgegriff nehmen kann.
Solange verhält sich Mr. A' aber wie ein besonders gesetzestreuer Bürger. Wer weiß, vielleicht geht Mr. A' noch mal selbst in die Politik.
Ich denke, man sieht den Unterschied. Mr. A vertritt letztlich das Faustrecht, Mr. A' dagegen nutzt das geltende Gesetz als Mittel zum Zweck.
Hat natürlich nix mit unserem Thema zu tun.
(07.05.2022, 11:54)Fundi ist jetzt mal weg! schrieb: Taiwan wird bisher nur von 19 Staaten als souveränes Land anerkannt.
Keine Ahnung, wo deine Liste herkommt, aber:
Taiwan, bzw. die dortige Regierung, war vor der "neue Chinapoltik" der USA offizieller Vertreter Chinas bei den Vereinten Nationen. Das war sozusagen "die Exilregierung von der letzten kontrollierten Insel aus".