(16.01.2019, 08:33)Skeptiker schrieb: Wenn man sich das Ganze mal rein strategisch-rational betrachtet, dann hat die EU fast keine andere Wahl mehr.
Wenn die EU den Briten den Austritt erlaubt und ihnen faire oder sogar vorteilhafte Bedingungen bietet, dann öffnet sie damit das Tor für weitere unzufriedene Länder, die inzwischen wieder raus wollen (Italien, Österreich?) und gibt den Kritikern der derzeitigen Politik ein Machtmittel mit massiven Drohpotenzial in die Hand.
Das ist für jemanden, der die EU zusammenhalten will - gleichgültig ob aus Idealismus oder weil die Abgeordnetendiäten davon abhängen - , eine sehr ungünstige Lage für weitere Verhandlungen.
Falls die EU aber dafür sorgt, dass die Briten möglichst hohe Kosten und Risiken wegen dem Austritt in Kauf nehmen müssen, wirkt das abschreckend und man kann sich möglicherweise in Zukunft sogar mehr rausnehmen.
Was wäre denn für Dich ein faires Angebot? Das die Briten, wie von Ihnen gewünscht, aus der EU austreten und im Binnenmarkt bleiben? Dann kann man die EU auch abschaffen. Aber die Briten sinds ja so gewöhnt das sie jede Sonderregelung bekommen. Muß sich komisch anfühlen wenns jetzt mal nicht so ist.
(16.01.2019, 08:33)Skeptiker schrieb: Corbyn scheint eine generelle Kritik am Status quo zu repräsentieren. Es ist aber nicht klar, wofür er positiv steht, will er einen Ausstieg aus den Brexit oder das Referendum doch akzeptieren?
Sehr wahrscheinlich will er die Gunst der Stunde nutzen, um May zu stürtzen und selbst Premierminister zu werden. Dabei ist es dann egal, ob er sich mit den EU-Freunden, den Gegnern der Verhandlungslösung oder sonst wen zusammentut.
Außer der Frage wie er möglichst schnell an die Macht kommt bewegt den wahrscheinlich gar nix.