(11.09.2019, 23:21)cubanpete schrieb: Na ja, ich hab mir auch schon ein paar Mal die Finger mit shorts verbrannt in dieser langen Rallye. Aber ich habe immer nur sehr kleine Positionen gefahren so dass die Verluste im unteren Promille Bereich lagen. Waren mehr Tests als was anderes.Hi Cuban,
War es Rothschild der gesagt hat "ich steige immer zu spät ein und zu früh aus"... Der Markt kann länger irrational sein als wir liquide.
Shorts haben einen grossen Vorteil: es spielt keine Rolle wo Du einsteigst; wenn ein Titel wertlos wird machst Du immer 100% Gewinn. :)
Ich verstehe das ganze Geschreibsel um den Paradigma Wechsel von Momentum zu Value nicht. Die haben sich wohl alle abgeschrieben. Montag und Dienstag waren meine Bigcaps tatsächlich stärker als die Momentum Werte, aber heute hat Momentum wieder kräftig aufgeholt. Und alle drei Tage waren beide zusammen besser als der SP500 (der ja per Definition ein Momentum Index ist).
Heute war ein Momentum Wert bei mir sogar Dollar- und Prozent Gewinner: LCI
das ist kein Paradigmen Wechsel. Das hatten wir August 2007 auch schon. Da haben einige der besseren quantitativen Market Neutral/Total Return Portfolios böse auf die Fresse bekommen.
Damals war ich da noch näher dran und das konnte man mehr oder weniger mit einem Benchmark Portfolio nachvollziehen. Und in weniger drastischer Art und Weise in letzter Zeit immer öfter.
Das Problem ist einfach das: die klassischen quantitativen Factor (Value,Quality, Momentum,Volatility, Credit,..) Long/Short Portfolios sind inzwischen riesig. Da wird zwar ein riesen Geheimnis drum gemacht, aber am Ende des Tages machen die mehr oder weniger alles das Gleiche. Geh einfach mal auf LinkedIn suchen und schau nach quantitative analysts/traders/protfoliomanaagers von Truppen wie Tower, Citadel, 2Sigma, AQR, DE Shaw .....und schau dir den Lebensweg an. Wenn es kein Junior ist, hat der/die gleich mehrere Stationen in besagten Firmen hinter sich. Und diese Leute entscheiden dann über die Ausrichtung der Portfolien. Das ist relativ gleichgeschaltet.
Deshalb wird häufiger mehr oder weniger Gleichzeitig das Portfolio rebalanciert, weswegen man doch recht starke Bewegungen in den einzelnen "Factors" sieht. Dem Standard Anleger fällt da nix auf. Der SP500 bleibt da oft mehr oder weniger unberührt von (das wird ja nur umgeschichtet). Die Vol von Baskets erhöht sich, aber die Medien und der Privatanleger schauen auf die Renditen (da kann man eventuell Geld mit verdienen...Wetten auf Vol Spreads von Factor Baskets).
Und so freuen sich dann die Leute hier über den plötzlichen Anstieg ihrer Dividenkönige und in den Medien wird für jeden relevanten Value Stock eine "fundamentale" Geschichte erfunden:). (Oder umgekehrt...je nach dem wie umgeschichtet wird)
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Forum-Besserwisser und Wissenschafts-Faschist