RE: Versicherungskosten als Privatier niedrig halten
| 07.07.2019, 18:07 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.07.2019, 18:10 von SimpleSwing.)(07.07.2019, 12:55)7rabbits schrieb: Ich wurde in meinem Thread auch mal nach dem YOC gefragt und hatte mich daraufhin damit befasst.
Ich bin auch zu dem Schluss gekommen, das diese Kennzahl für mich irgendwie keine Relevanz hat.
Der YOC sieht wohl bei jedem Langfristanleger super aus, ist doch aber Selbstbetrug.
Relevant ist doch die aktuelle Rendite jeder einzelnen Aktie und nicht was mal zum Kaufzeitpunkt war.
Beispiele haben hier ja einige schon geliefert, danke dafür, ich dachte anfangs ich verstehe den Sinn dieser beliebten Kennzahl nicht.
Aus meiner Sicht ist die aktuelle Rendite Selbstbetrug, weil sie es so erscheinen lässt, als wäre es völlig egal, wieviel man für ein Gut bezahlt hat.
Wenn in Berlin heute jemand eine Wohnung kauft, die eine Rendite X an Mieteinnahme bezogen auf den heutigen Wert der Wohnung generiert und der Nachbar eine Wohnung im gleichen Haus, die heute den gleichen Wert hat und dieselbe Rendite abwirft gekauft hat, dann stellt deine Sicht die beiden Nachbarn gleich.
Wenn der Nachbar diese Wohnung in Antizipation der Marktentwicklung vor 10 Jahren für 30% des heutigen Wertes gekauft hat, dann stellt sich die Gesamtsituation doch aber völlig anders dar.
Der Nachbar kann die Wohnung heute mit einem Gewinn verkaufen, du nicht. (Er kann auch einen Wertverlust von 50% hinnehmen)
Der Nachbar hat bei der gleichen Investitionssumme, die du heute für deine Rendite X auf den Tisch gelegt hast 3 Wohnungen anstatt einer.
Das das YOC bei einem Langfristanleger so "super" aussieht liegt doch nur daran, dass die Werte im Moment beständig steigen.
Also bezahlt der jetzige Käufer für seine 3% Rendite einen viel höheren Preis als derjenige, der vor 10 Jahren für 30% des Kaufpreises auch damals schon 3% erhalten hat.
Aus der Sicht einer Person, die sich heute die 3% sichert ist das alles unwichtig, wenn man lediglich auf die 3% fokusiert ist, denn diese erhält man ja jetzt.
Insofern finde ich den Vergleich unerheblich, was soll er denn bewirken?
Wenn jemand heute zum ersten mal eine Summe X anlegen kann, weil er vorher noch kein Kapital hatte, dann bleibt ihm nichts anderes übrig als irgendwann zu investieren.
Wenn jemand aber die Anlagesumme X seit 10 Jahren liegen hat und 9 Jahre gesagt hat, "ich investiere nicht" und jetzt diese Summe im Jahr 10 nach der gewaltigen Wertentwicklung der Anlage anlegt und seine "Untätigkeit bei günstiger Gelegenheit" damit schönrechnen will, dass "erst der Stichtag heute" bezüglich auf die Rendite gilt, dann kommt dieser Vergleich einen leichten "Geschmack"
Auf der anderen Seite geht mich auch nicht an, wie jemand für sich rechnet, am Ende kommt es auf das Geld im eigenen Portfolio an, von Vergleichszahlen kann ich keine weiteren Aktien/Wohnungen... kaufen.
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Zitat:“In trading you have to be defensive and aggressive at the same time. If you are not aggressive, you are not going to make money, and if you are not defensive, you are not going to keep money.” - Ray Dalio