(13.12.2019, 15:42)Ventura schrieb: So ähnlich sehe ich das auch.Gold ist in Krisenzeiten absolut nutzlos.
Bin bei einer Großmutter groß geworden. Sie hat den I. und den II Welkrieg erlebt.
Eine gebildete Dame, sie konnte viel über Deflation und Inflation erzählen.
Deswegen gefällt mir auch nicht das Credo von Bloom gegen Gold.
Meine Großmutter hat sich 47, noch kurz vor der Währungsreform, ein großes Stück Land unter den "Nagel" gerissen.
Man sollte immer auf eine Art liquide sein, wo von der Staat nichts weiß. Für kleine Geschäfte Silber und nicht im Schließfach, das wird am verlängerten Wochenende auf gemacht.
Wie hoch schätze ich das Risiko ein?
Eine Korrektur im S&P 500 von 30% halte ich jeder Zeit für möglich. Angriff auf Ölfelder usw.?
Alles andere "entwickelt" sich mit einem Vorlauf von 6 bis 12 Monaten.
1998 wurden schon Schatten Richtung 2000 skizziert, 2006 ebenfalls.
Man muss nur die Augen und Ohren offen halten und Gundula Gause nicht zu ernst nehmen
Meine Großmutter erzählte mir, sie kam weinend nach hause, weil sie ihren goldenen Ehering für ein paar Eier und einen kleinen Sack Kartoffeln hergeben musste. Sie hatte vier Kinder zu ernähren. Dieser unvernünftige Bauer wollte sich doch absolut nicht mit dem bloßen Anschauen des Rings zufrieden geben,der wollte schon den ganzen Ring. Das war im Winter 1947.
Damals aßen die Leute Woche für Woche Bechamel-Soße mit Dill. Mehl bekam man auf Zuteilung samt Lebensmittelkarte auf dem Amt. Den Dill fand man auf den Feldern ringsum. Und irgendwann hing einem der Geschmack von angebranntem Mehl einfach zum Hals hinaus. Sehr nahrhaft war das auch nicht und dann wollte man eben auch mal was anderes zwischen die Zähne kriegen
In welchen Stückelungen würdest du denn Gold halten wollen, damit du vom Bäcker oder dem Schwarzhändler drei Semmeln dafür bekommst, ohne den tausendfachen Wert dafür hergeben zu müssen? Pikogramm?
Was meine Familie damals am Leben erhalten hat, das war mein Großvater. In seinem alten Leben war er Rektor an einer Schule, aber da er in der NSDAP war, bekam er nach dem Krieg keine Anstellung. Er war mathematisch und künstlerisch begabt und hat für die Engländer Bilder gemalt. Ich glaube es müssen heute noch Bilder von ihm in einigen schottischen Häusern hängen. Die Engländer haben ihm drei oder vier Farben gebracht und er hat dann mit diesen Farben entsprechende Bilder gemalt. Also nicht Malen nach Motiv, sondern Malen nach verfügbaren Farben. Ich habe noch vier Bilder von ihm, eines Gelb, Braun, Grün und andere mit anderen tripple Farbkombinationen. Das Gold der Familie hat nicht mal bis eine Woche nach dem Krieg ausgereicht.
Kauf dir einige Stangen Zigaretten, die taugen eher als Tauschwährung. Weil Zigaretten den Hunger unterdrücken, da ist dann MO auch wieder attraktiv. Mein Opa hat dafür Wintermäntel, Decken und warme Unterwäsche dafür bekommen.
Ich kenne das aus den Erzählungen meiner Großeltern. Mein Opa ist 1888 geboren, der wusste, wie man in Notzeiten durch kommt.