Weltwirtschaft (gibt es dafür einen extra Thread?)
https://www.ifw-kiel.de/fileadmin/Dateiv...richt_.pdf
[attachment=12299]
KIELER KONJUNKTURBERICHTE NR. 97 (2022|Q4)
WENIG AUFTRIEB, VIEL GEGENWIND
Klaus-Jürgen Gern, Jan Reents, Stefan Kooths und Ulrich Stolzenburg
Die Weltkonjunktur hat sich im Verlauf des Jahres unter dem Eindruck hoher Energiepreise und großer
Unsicherheit deutlich abgeschwächt. Bremsend wirkt inzwischen auch die Geldpolitik, die angesichts
eines auf breiter Front hohen Inflationsdrucks ausgesprochen rasch gestrafft wird. Die Produktion blieb
bis in den Herbst hinein insgesamt zwar weiter aufwärtsgerichtet, wobei Impulse von nachlassenden
Lieferengpässen und der weiter fortschreitenden Normalisierung der Aktivität in den von der Corona-
Pandemie besonders getroffenen Wirtschaftsbereichen ausgingen. Zum Jahresende hin hat sich die
wirtschaftliche Dynamik aber wohl nochmals merklich verringert. Vor allem die großen fortgeschrittenen
Volkswirtschaften stehen derzeit trotz erheblicher fiskalischer Stützungsmaßnahmen vor einer Phase
schwacher Konjunktur. Gleichzeitig bleiben die Probleme für die chinesische Wirtschaft groß. Während
die Weltproduktion (gemessen auf Basis von Kaufkraftparitäten) mit 3,2 Prozent in diesem Jahr um 0,3
Prozentpunkte stärker zulegen dürfte als im September prognostiziert, erwarten wir für das nächste Jahr
unverändert einen Anstieg um nur 2,2 Prozent. Für das Jahr 2024 hat sich unsere Erwartung mit 3,2
Prozent sogar leicht reduziert, vor allem weil wir eine Erholung der US-Konjunktur erst für den späteren
Verlauf des Jahres 2024 erwarten. Die Inflation dürfte derzeit zwar ihren Höhepunkt überschritten haben
und im Prognosezeitraum dank niedrigerer Rohstoffpreise und abnehmender konjunktureller Anspan-
nungen deutlich zurückgehen. Der zugrunde liegende Preisauftrieb dürfte aber allenfalls gegen Ende
des Prognosezeitraum wieder auf akzeptable Werte sinken.
https://www.ifw-kiel.de/fileadmin/Dateiv...richt_.pdf
[attachment=12299]
KIELER KONJUNKTURBERICHTE NR. 97 (2022|Q4)
WENIG AUFTRIEB, VIEL GEGENWIND
Klaus-Jürgen Gern, Jan Reents, Stefan Kooths und Ulrich Stolzenburg
Die Weltkonjunktur hat sich im Verlauf des Jahres unter dem Eindruck hoher Energiepreise und großer
Unsicherheit deutlich abgeschwächt. Bremsend wirkt inzwischen auch die Geldpolitik, die angesichts
eines auf breiter Front hohen Inflationsdrucks ausgesprochen rasch gestrafft wird. Die Produktion blieb
bis in den Herbst hinein insgesamt zwar weiter aufwärtsgerichtet, wobei Impulse von nachlassenden
Lieferengpässen und der weiter fortschreitenden Normalisierung der Aktivität in den von der Corona-
Pandemie besonders getroffenen Wirtschaftsbereichen ausgingen. Zum Jahresende hin hat sich die
wirtschaftliche Dynamik aber wohl nochmals merklich verringert. Vor allem die großen fortgeschrittenen
Volkswirtschaften stehen derzeit trotz erheblicher fiskalischer Stützungsmaßnahmen vor einer Phase
schwacher Konjunktur. Gleichzeitig bleiben die Probleme für die chinesische Wirtschaft groß. Während
die Weltproduktion (gemessen auf Basis von Kaufkraftparitäten) mit 3,2 Prozent in diesem Jahr um 0,3
Prozentpunkte stärker zulegen dürfte als im September prognostiziert, erwarten wir für das nächste Jahr
unverändert einen Anstieg um nur 2,2 Prozent. Für das Jahr 2024 hat sich unsere Erwartung mit 3,2
Prozent sogar leicht reduziert, vor allem weil wir eine Erholung der US-Konjunktur erst für den späteren
Verlauf des Jahres 2024 erwarten. Die Inflation dürfte derzeit zwar ihren Höhepunkt überschritten haben
und im Prognosezeitraum dank niedrigerer Rohstoffpreise und abnehmender konjunktureller Anspan-
nungen deutlich zurückgehen. Der zugrunde liegende Preisauftrieb dürfte aber allenfalls gegen Ende
des Prognosezeitraum wieder auf akzeptable Werte sinken.
__________________
Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden.