(20.02.2020, 01:41)Xeno schrieb: Entschuldige, dass ich mich mit Verspätung melde, ich habe beruflich gerade sehr viel zu tun. Ich wollte Dich nicht aggressiv angehen, warum sollte ich das auch.
Der Fehler in deiner Argumentation war einfach, dass es bei Indizes nach Marktkapitalisierung nur dann und nur in dem Umfang zu erzwungenen Titelverkäufen durch den ETF kommt, wenn Titel relativ zu den übrigen im Index stärker fallen. Beispiel: Im MSCI World ist die am stärksten gewichtete Aktie Apple mit etwa 2%. Nehmen wir als Gedankenspiel an, Apple würde um 50% fallen und alle übrigen Titel in diesem Index (das sind etwa 1600) blieben gleich, müsste der ETF die Hälfte der Appleaktien verkaufen und dann relativ zur Marktkapitalisierung Titel aller anderen Indexwerte zukaufen. Das wäre annähernd derselbe Effekt, wie wenn ein Investor alle diese 1600 Titel im Depot hätte und Apple sich halbieren würde, also etwa ein Verlust von 1%.
Sinkt hingegen der Index als Ganzes, und sei es auch um zum Beispiel 40%, muss und darf der ETF keinen einzigen Titel verkaufen, solange idealtypisch jeder Titel genau gleich um 40% fällt.
Mehr wollte ich nicht sagen. Ich bleibe nur bei meiner Aussage, dass kein Crash durch ETFs befeuert werden kann. Er müsste sogar gebremst werden, sofern die Anleger ETFs als Langfristanlage sehen und die Nerven behalten. Ob sie das tun, steht zwar durchaus auf einem anderen Blatt, das gilt aber für Investoren in Einzelwerte erst recht.
Lg X.
Diesmal bist Du glaube ich auf den selben Gedankenfehler gekommen: der Marktkapital gewichtete Index müsste überhaupt nichts verkaufen, da das Marktkapital automatisch sinkt; es ist ja der Börsenwert. Gehandelt werden muss nur bei Ausgabe oder Rückkauf von Aktien (was allerdings auch ziemlich oft vorkommt). Im Equal Weight Index müsste Apple in diesem Fall gekauft werden, aber die Anzahl wäre extrem klein.
Danke nochmals an Mr. Passiv für die Klärung.