(30.11.2019, 11:44)saphir schrieb: Bei dir geht es darum zu sagen, die lärmgeschädigten Menschen haben keine Rechte und bei z.B. China darum zu sagen, einzelne Menschen haben generell weniger Rechte.
Das Argument scheint mir ein wenig unpassend zur Diskussion. Probleme durch den Verkehrslärm gibt es nicht erst seit gestern und deshalb gibt es z. B. Lärmschutzwände und Häuser werden in der Regel eher weiter weg von Autobahnen und Schnellstraße gebaut.
Du übersiehst eben komplett die Rechte der Leute, die mit ihren Geld ganz gerne ein privates Auto fahren wollen.
saphir schrieb:Das ist weniger unterschiedlich als du vielleicht glauben willst.
Doch. Bei mir geht es darum, die Bevormundung abzuwehren, nicht darum, anderen Bürgern etwas aufzudrängen. Ich habe ja nichts dagegen, wenn sich Menschen vegan ernähren oder irgendwelche Diäten einhalten. Ich will nur eben ganz gerne das Recht behalten, selbst zu entscheiden, ob ich da mitmache.
saphir schrieb:Die Argumentation "man wolle sich nicht bevormunden lassen" kam aber noch nirgends zum Glück.
Ja, was ein Glück, dass man von solchen Argumenten verschont bleibt, könnte sonst das so gemütlichen Weltbild stören.
Stadtplanung ist an sich schon eine kollektivistische Sache. Leider.
saphir schrieb:Sondern es ging immer um die Sache, nämlich Stadtplanung und Lärmschutz unter einen Hut zu bringen.
Ich frage mich ja, wie sehr die Gegner des Lärms sich freuen würden, wenn sie selbst keine Autos mehr fahren dürften, sondern mit nur drei Mal am Tag kommenden, ständig überfüllten Busen vorlieb nehmen dürften. Wahrscheinlich würde die Abwägung dann auch etwas emotionaler.
Aber solange man nur über den Arbeitsweg anderer Leute entscheidet... Ja, ich kenne das auch von mir selbst.
saphir schrieb:Der einzelne Buchladen zahlt teils höhere Steuersätze als die Kette.
Das ist aber doch nicht das zentrale Problem der einzelnen Buchläden.
Das zentrale Problem ist, dass die gesamte Branche sich gegenwärtig sehr radikal verändert, vielleicht so grundlegend wie zuletzt bei Einführung des Buchdrucks, und der Buchhandel da nur wenig mitgeht. Wegen der Buchpreisbindung auch nur wenig mitgehen kann.
Oft hat der Kunde dann die Wahl, ob er in den Buchladen geht, dort ein Buch bestellt und wartet oder ob er es gleich online ordert.
Der größte Vorteil des Buchladens, dass man das Buch vorher lesen kann, wird auch mehr und mehr relativiert. Besonders da, wo das Buch nicht vorrätig ist.
saphir schrieb:Die "Ich will mich nicht bevormunden lassen" - "Proklamation" ist für mich eine Vorstellung von Scheinfreiheit, bei der es in Wirklichkeit darum geht, den betroffener Menschen die Rechte abzusprechen.
Komisch, ich sehe das genau andersrum. Freiheit ist immer die Freiheit eines Einzelnen.