(15.08.2019, 11:23)saphir schrieb: Z.B. erscheint es mir sinnvoll eine Größe über den operativen Gewinn zu erstellen. Die könnte so aussehen, dass man für den Zähler alle nicht betriebsnotwendigen Größen aus dem Nettoeinkommen eliminiert, z.B. Umbewertungsgrößen, Pauschalsteuer anstatt individueller Steuer, sogar Veränderungen im Arbeitskapital würde ich heraus nehmen oder vom Lagerkapital usw.. Im Nenner muss nun das gleiche Erfolgen, ich würde dort auch das Goodwill nicht mit ein beziehen. Kurzum geht es nach meiner Ansicht darum, die Bilanz aufzuteilen in betriebsnotwendiges Kapital und Vermögenskapital. Wobei ich dann noch einen dritten Topf erstellen würde, wo alles rein gehört was manipulationsanfällig ist, z.B. Goodwill, Arbeitskapital, Lager.
Im praktischen Beispiel könnte das stark vereinfacht so aussehen:
einmal Kraft-Heinz (in Mrd.):
Operativer Cashflow: 3.67
PPE 7.078
Intangibles other than Goodwill 50.555
Accumulated Amortization of Intangibles other than Goodwill -1.087
daraus resultiert eine Rendite von 6.49%
Colgate:
Operativer Cashflow: 3.01
PPE 3.881
Intangibles other than Goodwill 2.128
Accumulated Amortization of Intangibles other than Goodwill -0.491
Rendite: 54.55% auf das eingesetzte betriebsnotwendige Kapital.
Das steht so in der Bilanz und sieht für Kraft-Heinz seit der Fusion so kümmerlich aus. Schaut man genauer hin wo die hohen immateriellen Werte her kommen, findet man im Jahr 2017 Software+Technologie. Jedenfalls kann's ja gut sein, dass die irgendwann verfallen bzw. umbewertet werden müssen. ... und siehe da (ich hab gerade nochmal geschaut) wurden beim Goodwill und den immateriellen Werten jüngst massiv umbewertet, was zum Einkommensverlust (und dann wohl Kursverlust) geführt hat.
Man hätte es also vermuten können! Oder zumindest skeptisch sein dürfen. Und ggf. war dies noch nicht das Ende der Umbewertungen.