(19.03.2019, 09:29)Banker schrieb: In erster Linie geht es doch bei den PSD II Neuerungen darum, dass neuen Anbietern (FinTechs) der Zugang zum Finanzmarkt ermöglicht wird. Da haben die etablierten Banken bisher niemanden rangelassen.Der Vergleich ist insoweit nicht schief, als hier der Kunde unter Druck gesetzt werden kann. So gibt es z.B. diese tollen Kredit "1000 € Kredit 972 zurück" nur, wenn man dem Fintech Zugriff auf seine Konten erlaubt. Und selbstverständlich geht es hier um Werbung, was sollten die Fintechs den wohl sonst mit den Daten machen? Denn für den Service, alle Konten unter einer Oberfläche anschauen zu können, dafür wird kein Kunde nennenswert etwas bezahlen wollen.
Es geht also überhaupt nicht um Werbung und der Vergleich zur Schufa ist auch völlig schief.
Wenn es nach den Banken geht würde man sich das Ganze PSD II Gedöns sparen. Denn sie haben da überhaupt nichts von. Sie müssen in Ihrem Online Banking jetzt zulassen, dass der Kunde auch seine Fremdbankkonten angezeigte bekommt. Oder dass der Kunde mit einer innovativen Finanzapp seine Zahlungsströme besser darstellen lassen kann. Alles was klassischen Banken nicht gut können.
Der Wille der Kunden ihre eigenen Daten auch anderen Anbietern für eigene Zwecke zu öffnen ist der Kern von PSD II.
Weiter gesponnen hat z.B. ein Vermieter einer Wohnung interesse daran zu erfahren, wie es den nun genau mit den Finanzen eines potentiellen Mieters aussieht.
Ist die Technik erstmal vorhanden, werden sich noch weitere "Interessensgruppen" finden, die mal auf das Konto schauen wollen.
Aber ja, die kontoführenden Banken würden lieber exklusiven Zugriff auf die Daten behalten wollen.
Nur mal zur Erinnerung, die bisherige Kontenabfragemöglichkeit war ursprünglich nur zur Terroristenabwehr gedacht, inzwischen darf fast jedes Amt diese Abfragen durchführen, und es wird immer mehr gebraucht davon gemacht. Und nur in den seltensten Fällen erfährt der Kontoinhaber davon.