(21.02.2021, 13:29)muchmoney schrieb: Und genau DAS ist der Denkfehler!
Nur weil es deiner Meinung nach nicht mehr zu "Crashs" kommt und es keine "sicheren Häfen" mehr gibt in die man umschichten kann, fluktuieren alle Aktien trotzdem, und jede Aktie ist mal billig zu haben und mal teurer. Man guckt sich seine Favoriten an und kauft halt wenn sie "nicht in Mode" sind oder einen unverhältnismäßig hohen Abschlag haben.
ANTIZYKLISCH HANDELN WIE KONSTOLANY!
Ich denke nicht das das ein "Denkfehler" ist, aber nenn es wie du willst, vielleicht haben andere Anleger einfach nicht das Gefühl
diese Fluktuation zu "erwischen" bzw. auch sogar noch einen Schritt weiter gedacht nicht das Handwerkszeug dafür.
Das muss für diese Anleger aber eben kein Fehler in der Denkweise sein. Das zeigt die Vergangenheit ja auch, gibt viele die bei
diesem vermeintlich einfachen Timing immer und immer wieder daneben gegriffen haben. Viel Geld und viel Zeit und Nerven verloren dabei.
Das kann bei dir ja durchaus anders sein - spricht die ja niemand ab. Ich habe das,
was du mir als Denkfehler unterstellst aber für mich alles bereits mehrfach durchdacht und
fest gestellt, das ich mir diese Art des Timings eben nicht zutraue und auch kein gutes
Gefühl habe permanent eine hohe Cashquote renditelos (fehlende Alternativen) über
Jahre im Schnitt liegen zu haben, nur um dann auch wirklich kaufen zu können, wenn ich
dann doch richtig liege. Ich gehöre aber auch denjenigen, die nicht mit 20 TDE angefangen
haben, sondern schon mit einer deutlich höheren Investition. Ich muss für meinen Teil gar
keine Überrenditen einfahren um irgendwann davon leben zu können. Ergo habe ich einfach
eine andere Sichtweise auf das Ganze - liegt in der Natur der Sache.
Ich habe nebenbei auch nicht gesagt das es nie mehr zu Crashs kommt, natürlich kommen die auch weiterhin, ich gebe aber noch mal
zu Bedenken das wir einen eigentlich weltweit größtmöglichen Impact grade vor einem knappen Jahr erlebt haben,
einen gewaltigeren Einschlag kann man sich kaum vorstellen. Über die anschließende Kursentwicklung kann man
sich nur wunderen bis Heute. Oder aber annehmen, wie ich es getan habe, das es eben für das Big Money
keine wirklichen Alternativen mehr gibt. Das wird zwangsläufig dazu führen, das diese generellen
Fluktuationszyklen wohl auch immer kürzer ausfallen - ergo es auch immer schwerer wird diese timen
zu können.
Weiterhin ist jeglicher Cashanteil bei entsprechender "realer" Inflation (nicht das was man uns weismachen will)
einer permanenten Abwertung unterlegen im Vergleich zum permanenten Invest (dort spiegelt sich die Inflation
nämlich real zum Positiven wieder !).
Viele erkennen das aber nicht und sitzen auf hohen Cashbeständen, man muss dann eben auch
mal rechnen, was denn dieser Bestand "gekostet" hat und ob es sich wirklich lohnt und
rechnet hohe Cashbestände im Schnitt über die Jahre eben nicht arbeiten zu lassen für die Möglichkeit
eine höhere Dividendenrendite im nächsten Abschwung einsammeln zu können.
Darauf bezogen kann ich für mich nach wie vor nur sagen, das ich glaube das eben nicht
so zu können wie du. Bisher gibt mir meine Performance insgesamt Recht, auch wenn mir klar ist,
das ich sehr davon profitiert habe im März gekauft haben zu müssen, weil Geld dann in die Märkte
soll, wenn es da ist. Gilt für die Dividenden ebenso. In 20 oder 30 Jahren, wenn wir uns dann über die
beiden Strategien unterhalten, werden wir erst wissen ob einer von uns einen Denkfehler hatte oder
aber ob wir beide sogar unterm Schnitt richtig lagen. Vielleicht hast du 14 %, ich aber "nur" 11 % im
Schnitt und beide sind wir vollkommen glücklich

