
RE: Was die Märkte bewegt - News, Infos, Meldungen, Analysen, Kommentare & Interessantes
| 02.06.2025, 23:07 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.06.2025, 23:24 von boersenkater.)![[Bild: sec_d1_170629380.png]](https://publish.finviz.com/060225/sec_d1_170629380.png)
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Zitat:Dow, S&P 500, Nasdaq close higher as US-China trade tensions flare up
Rian Howlett , Karen Friar and Josh Schafer
Updated Mon, June 2, 2025 at 10:44 PM GMT+2
Die US-Aktienmärkte schlossen am Montag höher, da die Anleger die eskalierenden Handelsspannungen der USA mit China und der Europäischen Union weitgehend ignorierten.
Der Dow Jones Industrial Average (^DJI) stieg um weniger als 0,1 %. Der S&P 500 (^GSPC) stieg um etwa 0,4 %, während der technologielastige Nasdaq Composite (^IXIC) um 0,7 % zulegte.
China wehrte sich gegen die Behauptung von Präsident Trump, es habe am Montag die Genfer Zollpause verletzt, und beschuldigte stattdessen die USA, ihren Teil der Abmachung nicht eingehalten zu haben. Die gegenseitigen Schuldzuweisungen haben die Hoffnungen auf eine Wiederbelebung der Handelsgespräche zwischen den beiden führenden Wirtschaftsnationen untergraben und die anhaltende Handelsunsicherheit geschürt.
Die Eskalation erfolgt, nachdem Trump am Freitag den Druck erhöht und angekündigt hatte, die US-Zölle auf importierten Stahl und Aluminium von 25 % auf 50 % zu verdoppeln. Während ein Bundesgericht letzte Woche wesentliche Teile von Trumps Zöllen aufhob und damit die Befürchtungen der Märkte zerstreute, setzte ein höheres Gericht die Zölle einen Tag später vorübergehend wieder ein, um die Fortsetzung des Gerichtsverfahrens zu ermöglichen. In der Zwischenzeit erklärte die EU am Montag, dass sie sich Trumps Eskalation der Stahl- und Aluminiumzölle widersetze, was die sich abzeichnenden Gespräche beeinträchtigte.
Der US-Dollar (DX-Y.NYB) fiel, als die Märkte die Risiken eines Handelskriegs bewerteten, wobei die steigende Inflation und das sich verlangsamende Wachstum besonders im Fokus standen. Unterdessen stiegen die Gold-Futures (GC=F) aufgrund der Nachfrage nach sichereren Anlagen.
Vor diesem Hintergrund richten sich nun alle Augen auf eine Reihe wichtiger Wirtschaftsdaten in dieser Woche - allen voran der am Freitag anstehende Bericht über die Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft im Mai, der neue Hinweise darauf geben wird, wie sich Handelskonflikte und Zinserwartungen auf die US-Wirtschaft im Allgemeinen auswirken.
Am Montag zeigten neue Daten des Institute for Supply Management, dass die Wirtschaftstätigkeit im verarbeitenden Gewerbe der USA im Mai weiter schrumpfte und die Importe auf den niedrigsten Stand seit 2009 fielen.
https://finance.yahoo.com/news/live/stoc...38080.html
Zitat:marktbericht
Trotz neuer Zollsorgen
US-Märkte drehen noch nach oben
Stand: 02.06.2025 22:24 Uhr
Erneute Zollsorgen, aber auch Zinshoffnungen nach schwachen Konjunkturdaten: Die Wall Street fand zum Wochenstart lange keine Richtung. Am Ende überwogen die Hoffnungen.
Nach anfänglichen Verlusten haben sich die US-Aktienmärkte im Verlauf gefangen und sind mit moderaten Gewinnen aus dem Handel gegangen. Dass am Ende trotz neuer Zolldrohungen von US-Präsident Donald Trump und gegenseitiger Vorwürfe der beiden Großmächte USA und China die Bullen (Käufer) das bessere Ende für sich hatten, lag auch an schwächeren Konjunkturzahlen, die Zinsfantasien stützten.
Am Ende profitierte davon besonders die Technologiebörse Nasdaq, die letztlich 0,67 Prozent zulegte auf 19.242 Punkte. Auch der Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 0,71 Prozent.
Differenzierter ging es bei den Standardwerten zu, hier waren eher neue Zollsorgen die Hauptantreiber für eine schwächere Entwicklung. Der marktbreite S&P 500 stieg moderat um 0,41 Prozent. Der Leitindex Dow Jones, der lange Zeit im Minus gelegen hatte, holte im Verlauf zumindest seine Verluste auf und schloss bei 42.305 Zählern noch leicht höher.
Ständige Unsicherheiten belasten
Thema des Tages waren ansonsten zunächst, wie zuvor auch schon in Europa, die Zoll-Streitigkeiten mit China. US-Präsident Trump will die Zölle auf Stahl- und Aluminium-Importe ab Mittwoch auf 50 Prozent verdoppeln, wie er am Freitag nach Börsenschluss angekündigt hatte. Die EU drohte daraufhin mit Gegenmaßnahmen.
"Es ist diese anhaltende Unsicherheit, dieses Nichtwissen, ob der Handelskrieg weitergeht oder nicht, weil ständig etwas Neues hinzugefügt oder verschoben wird", sagte Sam Stovall, Chefstratege beim Analysehaus CFRA.
US-Industrie auf Talfahrt - Zinshoffnungen steigen
Die Stimmung in der US-Industrie hat sich im Mai unerwartet erneut verschlechtert. Der Einkaufsmanagerindex ISM fiel um 0,2 Punkte auf 48,5 Punkte, wie das Institute for Supply Management (ISM) heute mitteilte. Es ist der vierte Rückgang des Stimmungsindikators in Folge und der tiefste Stand seit vergangenem November.
Volkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg auf 49,5 Punkte gerechnet. Das Barometer entfernte sich stattdessen weiter von der Marke von 50, ab der es ein Wachstum anzeigt. Auf das verarbeitende Gewerbe entfallen gut zehn Prozent der Wirtschaftsleistung der USA, die im ersten Quartal überraschend zurückgegangen war.
"Die konjunkturelle Perspektive des Sektors bleibt getrübt und die Zinssenkungserwartungen bezüglich der Fed werden tendenziell gestärkt", kommentierte Ralf Umlauf, Volkswirt bei der Landesbank Helaba.
DAX fängt sich noch
US-Präsident Trump sorgte auch heute mal wieder für Bewegung an der Börse. Indem er während laufender Verhandlungen mit der EU die Erhöhung der Zölle für die Einfuhr von Stahl in die Vereinigten Staaten von derzeit 25 Prozent auf 50 Prozent des Warenwerts angekündigt hat, verunsicherte er die Investoren einmal mehr. Denn die US-Regierung bleibt damit auch weiterhin unberechenbar, was bei Anlegern nicht gern gesehen wird.
Allerdings bleibt auch weiter die Hoffnung auf eine Einigung im Streit mit Washington, zudem wird der heimische Markt von Zinssenkungshoffnungen sowie neuen Investitionen durch die Bundesregierung gestützt.
DAX wieder unter 24.000 Punkten
Letztlich schloss der deutsche Leitindex moderat um 0,28 Prozent im Minus bei 23.930 Punkten. Das Tagestief bei 23.740 Punkten am Nachmittag ließ der Index zum Sitzungsende hin aber hinter sich, zu einem Dreh ins Plus reichte es aber nicht mehr. Die Spitze lag heute bei 23.993 Zählern. Am Freitag hatte der DAX bei 23.997 Punkten bereits knapp unter der runden Marke von 24.000 Punkten geschlossen.
Er bleibt damit auf Abstand zu seinem Rekordhoch aus der Vorwoche bei fast 24.326 Punkten. Die Experten von Index Radar sprechen von einer Konsolidierung nach der Mai-Party. Im Mai, dem meist der Ruf eines schlechten Monats für die Börse vorauseilt, hatte der DAX einen Zuwachs von 6,7 Prozent verbucht. Seit Jahresanfang beläuft sich das Plus auf ein Fünftel.
Der MDAX der mittelgroßen Werte hielt sich hingegen besser und legte um 0,53 Prozent zu. Die Werte aus der zweiten Reihe sind weniger stark von internationalem Störfeuer betroffen als die meisten DAX-Mitglieder. Zudem kommen die Hoffnungen auf größere Effekte durch die kreditfinanzierten Konjunkturprogramme der neuen Bundesregierung in Infrastruktur und Rüstung in diesem eher auf das Inland fokussierten Marktsegment stärker zum Tragen.
Ölpreise bauen Gewinne aus
Die Ölpreise bauen ihre Gewinne am Nachmittag aus. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent verteuerte sich zuletzt um 4,0 Prozent auf 65,18 Dollar. Und das, obwohl die OPEC+ am Samstag beschlossen hatte, die Produktion im Juli um 411.000 Barrel pro Tag zu erhöhen.
Der jüngste Schritt war von den Märkten bereits erwartet worden und dürfte sich daher nicht stark auf die Ölpreise auswirken, hatten Analysten der Commerzbank bereits vor der Entscheidung prognostiziert. Diese standen zuvor schon länger unter Druck. Am Freitag hatte es bei Insidern noch geheißen, dass auch eine höhere Anhebung erfolgen könne. Wäre dies der Fall gewesen, "hätte der Eröffnungskurs am Montag tatsächlich nicht gut ausgesehen", schrieb Onyx-Analyst Harry Tchilinguirian auf LinkedIn.
Experten der US-Investmentbank Goldman Sachs erwarten, dass die OPEC+ im August eine letzte Produktionsausweitung um 410.000 Barrel pro Tag umsetzt. Grund dafür seien das knappe Angebot am physischen Ölmarkt, starke Konjunkturdaten und die erhöhte Nachfrage nach Kraftstoff während der Urlaubssaison.
Euro im Aufwind - Blick auf die EZB
Der Euro weitete seine Gewinne nach den US-Industriedaten aus und wurde zuletzt im US-Handel bei 1,1446 Dollar um rund 0,8 Prozent höher gehandelt.
"Mittlerweile dürfte den meisten Marktteilnehmern klar sein, dass, auch wenn wir immer mal wieder Zeiten von kurzfristiger Entspannung sehen, der grundsätzliche Konflikt zwischen den beiden Weltmächten nicht einfach gelöst werden kann", sagte Commerzbank-Analyst Michael Pfister zum Verhältnis der USA mit China. Angesichts der erratischen US-Handelspolitik mit steigenden Zöllen sei zu befürchten, dass sich andere Länder immer weiter von den USA abwendeten. "Langfristig ist das kein gutes Zeichen für den US-Dollar."
In der neuen Woche steht unter anderem am Donnerstag die mit Spannung erwartete EZB-Zinsentscheidung an. Nachdem sich die Inflation in der Eurozone zuletzt der Zielmarke von 2,0 Prozent angenähert hatte, wird mit einer Fortsetzung der Zinswende gerechnet. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1419 (Freitag: 1,1339) Dollar fest.
Warnende Töne aus der Stahlindustrie nach US-Zöllen
Die ohnehin kriselnde Stahlindustrie in Deutschland mit Branchenriesen wie Thyssenkrupp und Salzgitter gerät durch die Erhöhung der Importzölle in den USA noch stärker unter Druck. Der niedersächsische Stahlkonzern Salzgitter kritisierte heute die von US-Präsident Donald Trump angekündigte Verdoppelung der Importzölle auf 50 Prozent.
Die Stahlbranche in Europa macht seit Jahren Front gegen Billigimporte aus Fernost, insbesondere aus China. Nach Angaben von Eurostat stiegen die EU-Importe von Eisen und Stahl aus China im ersten Quartal 2025 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 36 Prozent. "Eine 50-Prozent-Abgabe auf Stahlexporte ist eine massive Belastung für unsere Branche, da sie den Druck auf die ohnehin krisenhafte Konjunktur weiter erhöhen wird und unsere Stahlindustrie auf vielfältige Weise trifft", sagte die Hauptgeschäftsführerin der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Kerstin Maria Rippel.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/fin...c-100.html
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