
RE: Was die Märkte bewegt - News, Infos, Meldungen, Analysen, Kommentare & Interessantes
| 19.05.2025, 22:25 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.05.2025, 22:43 von boersenkater.)![[Bild: sec_d1_162546658.png]](https://publish.finviz.com/051925/sec_d1_162546658.png)
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Zitat:marktbericht
Kein Top-Ranking für die USA mehr
US-Anleger streifen Sorgen ab
Stand: 19.05.2025 22:13 Uhr
Die Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Moody's hat Investoren nur vorübergehend aus dem Tritt gebracht. Der DAX schaffte bis Tagesabschluss sogar ein neues Rekordhoch.
Die Börsen in den USA haben zum Wochenstart den Dämpfer durch den Verlust der Top-Bonität des Landes hinter sich gelassen. Die drei wichtigsten Aktienindizes machten anfängliche Verluste von jeweils rund einem Prozent wieder wett und legten leicht zu. Benoit Anne, Anleiheexperte bei MFS Investment Management, verwies darauf, dass dieser Schritt keine Überraschung und "technisch gesehen eine späte Angleichung an die Einstufung der anderen Ratingagenturen" sei.
Der US-Standardwerteindex gewann 0,3 Prozent auf 42.792 Punkte. Der breit gefasste S&P 500 legte 0,1 Prozent auf 5963 Stellen zu. Der zunächst am stärksten unter Druck geratene Index der Technologiebörse Nasdaq schloss minimal fester bei 19.215 Zählern.
Moody's stuft die USA runter
Mit Moody's hatte am Freitagabend die letzte der drei großen Ratingagenturen die Kreditwürdigkeit der USA herabgestuft und den Vereinigten Staaten damit die Top-Bonität entzogen. "Die Herabstufung der Kreditwürdigkeit der Vereinigten Staaten war längst überfällig", schrieb Dirk Chlench, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg.
Die Vereinigten Staaten verzeichneten trotz guter Konjunktur Jahr für Jahr hohe Finanzierungsdefizite. Die Staatsschulden seien mittlerweile auf rund 120 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP)geklettert. Und Besserung sei nicht in Sicht: "Angesichts von Trumps Versprechen, die Steuern zu senken, besteht die Befürchtung, dass sich die Situation weiter verschlechtern könnte", sagte Susannah Streeter von Hargreaves Lansdown.
Sollte es Trump gelingen, ein umfassendes Steuergesetz durch den US-Kongress zu bringen, dürfte es die US-Staatsverschuldung um einige Billionen US-Dollar weiter in die Höhe treiben. Diesen besorgniserregenden Fiskalzahlen stünden die Größe, die Widerstandsfähigkeit und die Dynamik der US-Wirtschaft entgegen. US-Finanzminister Scott Bessent wies die Herabstufung als unbegründet zurück. Der geplante Gesetzentwurf zur Verlängerung der Steuersenkungen werde das Wirtschaftswachstum ankurbeln, sagte Bessent am Sonntag dem Sender "CNN".
Tech-Aktien leiden besonders
Mit dem Schritt von Moody's dürfte es für die USA etwas teurer werden, sich Geld auf dem Kapitalmarkt über Staatsanleihen zu besorgen, denn sie verlieren weiteres Vertrauen an den Finanzmärkten. Entsprechend geraten US-Staatsanleihen, -Aktien und den Dollar unter Druck.
Die Rendite von US-Treasuries mit 30-jähriger Laufzeit stieg auf 5,037 Prozent und damit ein 18-Monats-Hoch. Auch die Rendite der zehnjährigen US-Bonds stieg im Gegenzug zum fallenden Kurs auf 4,537 Prozent nach 4,440 Prozent am Freitag. Das schmälert prinzipiell die Attraktivität von Aktien gegenüber festverzinslichen Wertpapieren. Vor allem Anteilscheine von Technologieunternehmen leiden unter dem Renditeanstieg besonders, denn höhere Zinsen drücken den Wert der erwarteten Gewinne der oft stark wachsenden Unternehmen.
US-Währungshüter sieht nur geringen Spielraum für Zinssenkung
Und für die Tech-Aktien gab es noch weitere schlechte Nachrichten: Angesichts nicht ausgestandener Inflationsgefahren sieht der Präsident des Zentralbankbezirks Atlanta, Raphael Bostic, für dieses Jahr nur geringen Spielraum für niedrigere Leitzinsen. Er sagte dem Sender CNBC, die Federal Reserve werde den Leitzins dieses Jahr möglicherweise nur um einen Viertelpunkt senken können. Als Grund nannte er die von US-Präsident Donald Trump angestoßene Handelspolitik, die über höhere Importzölle die Inflation anzuheizen drohe.
DAX-Anleger nehmen Rekordjagd wieder auf
Im DAX purzeln die Rekorde: Nach einem schwachen Start in die Woche hat der deutsche Leitindex einen Tages-Schlussspurt hingelegt und mit dem Schlusskurs bei 23.934 Punkten ein neues Allzeithoch aufgestellt. Damit legte er um 0,7 Prozent zu und ließ seine erst in der vergangenen Woche aufgestellte Bestmarke von 23.912 Zählern hinter sich.
Im Tagesverlauf profitierte der Leitindex davon, dass sich in New York die erste Aufregung wegen einer Abstufung des US-Kreditratings durch die Agentur Moody's nach Handelsbeginn schnell legte. Das war hierzulande förderlich für die Risikobereitschaft.
Die Deeskalation im Zollkrieg zwischen den USA und China und die Hoffnung auf Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank hatten zuletzt vor allem den deutschen Leitindex angetrieben. Seit Jahresanfang hat er rund 20 Prozent zugelegt. Vor allem die jüngsten Zoll-Deals der USA mit Großbritannien und China hatten die Kauflaune wieder frisch entfacht. Außerdem stützte die Ankündigung einer engeren Zusammenarbeit zwischen Großbritannien und der EU die Stimmung am Markt.
Euro kann Gewinne nicht halten
Der Euro hat am Montag im Handelsverlauf einen Teil seiner deutlichen Kursgewinne wieder abgegeben. Nach bis zu 1,1288 US-Dollar wurden für die Gemeinschaftswährung in New York zuletzt noch 1,1235 Dollar bezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1262 Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8879 Euro.
Ölpreise geben deutlich nach
Am Rohstoffmarkt verzeichnen die Ölpreise zum Start in die Woche Verluste. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent fällt zur Mittagszeit um 1,3 Prozent auf 64,56 Dollar. Nach den jüngsten deutlichen Preiszuwächsen macht sich nun die wieder steigende Risikoaversion der Anleger bemerkbar.
Goldpreis zieht leicht an
Der Goldpreis ist zu Wochenbeginn gestiegen. Das Edelmetall verteuert sich um rund 1,5 Prozent auf 3.245 Dollar je Feinunze. Angesichts zunehmender Sorgen über die US-Schulden profitiere Gold erneut von seiner Rolle als sicherer Hafen, sagte Nikos Tzabouras, Analyst bei der Handelsplattform Tradu.com. Auch eine schwächere US-Devise helfe dem in Dollar gehandelten Goldpreis, sich nach den starken Verlusten in diesem Monat zu erholen.
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