
RE: Was die Märkte bewegt - News, Infos, Meldungen, Analysen, Kommentare & Interessantes
| 18.05.2025, 23:50 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.05.2025, 01:19 von Boy Plunger.)(18.05.2025, 22:44)boersenkater schrieb: Kann man auch machen - der Unterschied für mich - mein Setup "liest" Du eher von
links nach rechts von langfristig nach kurzfristig - der Chart läuft nach rechts weiter
- die Übergänge der Zeitebenen - Spalte 2 zu Spalte 3 - finde ich so besser lesbar.
Sorry, da habe ich mich unglücklich ausgedrückt. Ich meinte meine Daten von links nach rechts in der Kolonne nach unten, so wie du es auch hast.
Zitat:Mir deutlich zu wenig - ein Bruchteil dessen was ich nutze...
Aber ich arbeite auch vollkommen anders mit den Charts...
Darum diese Passage...
Zitat:Grundsätzlich kann man sich die ganzen Zeiteinheiten irgendwann sparen, weil die Arbeit schon vorher gemacht ist.
@All – Good Trades!
Du kannst diskretionär oder automatisch handeln. Das Auge sieht aber mehr. Dafür ist man manchmal langsamer. Ich weiß nicht, ob wir da so weit auseinander sind. Im Grunde kannst du die Zeiteinheiten manchmal aufwärts und abwärts analysieren (Aufwärts- und Abwärtstrend in einer Phase), wenn es dort Abweichungen gibt.
Es geht nichts über die Multi-Timeframe-Analyse. Ab 2000 hatte ich ein richtig gutes Software-Tool, mit dem ich alles im Gesamtbild analysieren konnte. Selbst da habe ich schon viele verschiedene Farben auf den verschiedenen Zeiteinheiten genutzt, um das Labyrinth zu entschlüsseln. Besonders die schnelle Zoomfunktion war ein Segen. Sie ist immer noch einzigartig.
Im Gegensatz zu dir nutze ich aber auch Aktien (Schwerpunkt USA). Das ist für mich spannend und lukrativ.
Du hast mal gesagt, dass du im ES-Chart keine sich ständig ändernden Wahrscheinlichkeiten nachvollziehen kannst. Das kann ich in gewisser Weise nachvollziehen, weil sich diese komplexen Muster speziell auf Aktien beziehen und sich dort viel mehr Möglichkeiten ergeben. Aber: Auf der anderen Seite kannst du im ES auch Optionen nutzen (in doppelter Hinsicht


Wem erzähle ich das eigentlich?!

Hinzu kommen noch andere Punkte wie GDs, Fibos, Pivots ... Es gibt viele Möglichkeiten. Irgendwann wird es zu viel, dann selektiert man, was am meisten bringt. Aus dem Insti-Handel habe ich mir zusätzlich einiges abgeschaut, da ich die Monitoring-Bildschirme und die Anweisungen des Handels kenne. Außerdem gibt es einige Kontakte, mit denen ich mich einmal die Woche in Frankfurt treffe. Das ist immer sehr aufschlussreich. Einige haben sich selbstständig gemacht, andere verkaufen ihr Know-how.
Was du optisch siehst, ist bei mir durch die Analyse der verschiedenen Zeiteinheiten abgedeckt. Interessanterweise gab es alte Bücher, die ich viel später auf Empfehlung gelesen habe und die den Schlüssel zur Multitimframe-Analyse enthielten. Damals gab es zwar noch keine Software, aber klare Regeln dafür, wie die Timeframes integriert wurden.
Man hätte meinen können, dass sich heute alles verändert hat. Dem ist aber nicht so. Ich war sehr überrascht, dass die einfachen Regeln immer noch funktionieren. Das größte Problem der Privatanleger ist, dass viele Leute zig Bücher lesen und alles glauben müssen, weil sie es nicht via Backtest überprüfen können oder weil ihnen das Wissen und die Erfahrung fehlt. Es ist dann 99% Glaubenswissen und 1% Faktenwissen.
Als ich im Aktienboard war, hatte ich noch nicht alles programmiert. Meine einzige Herausforderung war noch die Psyche beim diskretionären Handel. Aber die Börse ist ein harter Lehrer. Fehler werden teuer bestraft. Aber du lernst dich sehr gut selber kennen. Ach ja, und ich habe volles Verständnis für Leute, die ihr Know-how schützen, obwohl 99,99 % es sowieso nicht umsetzen können. Im Grunde ist es ein obsessiver Weg bis zum Erfolg. Es mag Programmierer geben, die sich die Tausenden Stunden und Entbehrungen ersparen können, aber ich habe keinen kennengelernt, der so gut war wie die diskretionären Trader.
Einige sagen, der Markt habe sich seit der Finanzkrise durch HFT und MFT grundlegend geändert, doch das kann ich nicht bestätigen. Meine technischen und fundamentalen Regeln haben sich grundlegend nicht geändert. Nur im Fundamentalen gab es mal etwas größere Anpassungen, weil Tech- und Schwergewichtsunternehmen durch einen anderen Branchenmix nicht mehr nach der Oldschool-Buchwertmethode bewertet werden.
Einige behaupten, dass durch das quantitative Handeln alles emotionslos abläuft und Menschen überflüssig werden. Trotzdem gibt es immer noch diese heftigen Gier- und Angstausschläge. In einigen Häusern bestimmen immer noch Ökonomen, wo es langgeht. Erfahrungen und der Prozess, sie zu erlangen, sind durch nichts zu bezahlen und nicht durch einen Programmierer ersetzbar. Es gab nur eine berühmte Ausnahme.

Wenn du das Puzzle der Multi-Timeframes zusammensetzt, erhältst du markante Punkte, an denen es gute Chancen auf Wendepunkte oder Trendfortsetzungen gibt. Größer vor kleiner.
Apropos, der ES hat von Freitag 23 Uhr MEZ noch einmal ein Gap nach unten gemacht und ist heute in der ersten Minute auf sein Tief gefallen. Ich glaube nicht, dass die Abstufung der USA ein so großes Thema ist. Aber es heißt ja: Trade what you see, not what you think.
In diesem Sinne: Good Trades! @All
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Trading is both the easiest and the most demanding thing you'll ever do in your life. It can ruin your life, your family and everything you touch if you don't respect it, or it can change your life, your family and give you a feeling that is hard to find elsewhere if you succeed.