
RE: Was die Märkte bewegt - News, Infos, Meldungen, Analysen, Kommentare & Interessantes
| 12.05.2025, 21:50Zitat:faq
Entspannung im Zollstreit
Was der Deal zwischen den USA und China bedeutet
Stand: 12.05.2025 16:13 Uhr
Die beiden weltgrößten Volkswirtschaften USA und China haben ihren Handelsstreit vorerst entschärft. Was wurde vereinbart und wie geht es weiter? Fragen und Antworten.
Von Detlev Landmesser, ARD-Finanzredaktion
Worauf haben sich China und die USA jetzt geeinigt?
Wie reagieren die Finanzmärkte?
Wie ist der Streit bisher gelaufen?
Wie geht es weiter?
Im Kern hat sich an den Streitpunkten nichts geändert. Der Vorwurf von US-Präsident Donald Trump, China wende unfaire Handelspraktiken an, steht weiter im Raum. Insbesondere bei Medikamenten, Halbleitern und Stahl wollen die USA die Marktbedingungen ändern. Peking spricht dagegen weiterhin von der "fehlerhaften Praxis" der USA, einseitige Zölle zu verhängen.
Dennoch ist der Ton seit dem Wochenende deutlich milder geworden. Beide Seiten lobten die "konstruktiven" Gespräche. Während die chinesische Delegation von einer "Reihe wichtiger Übereinstimmungen" sprach, bezeichnete Trump die Gespräche als "vollständigen Neustart". US-Finanzminister Bessent sagte, beide Seiten seien gegen eine Entkoppelung: "Wir wollen Handel."
Da beiden Volkswirtschaften aus dem Streit bereits erhebliche Schäden entstanden sind, erscheint eine neuerliche Zollspirale nach Ablauf der 90-tägigen Stillhaltefrist unwahrscheinlich. Der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer erklärte, der vereinbarte Gesprächskanal werde verhindern, dass sich eine Eskalation wie seit April wiederhole.
Allerdings warnen Beobachter auch vor vorschneller Euphorie. Das Zollniveau bleibe höher als zu Jahresanfang und ein Deal sei "noch nicht ausgemachte Sache", kommentierte etwa ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski. "Nur weil das Worst-Case-Szenario nicht eintritt, ist nicht alles gut."
Was ist von Trumps "Zollhammer" übrig geblieben?
Anfang April hatte US-Präsident Trump pauschale Zölle von mindestens zehn Prozent für fast alle Handelspartner und teils drastische Zollerhöhungen für mehr als 60 Staaten angekündigt, denen er unfaire Handelspraktiken vorwarf. Davon waren die direkten Nachbarn Mexiko und Kanada ausgenommen, mit denen sich Trump bereits zuvor einen umfangreichen Schlagabtausch geliefert und zeitliche Aufschübe vereinbart hatte.
Seither wurden manche Zollerhöhungen oft überraschend für eine Verhandlungsfrist ausgesetzt, oder - wie im Fall Chinas - weiter eskaliert. Doch mit keinem der großen Handelspartner hat es bisher eine endgültige Einigung gegeben.
Auch nicht mit Großbritannien, mit dem es vergangene Woche eine erste Vereinbarung gab. Viele der Großbritannien betreffenden Zölle bleiben aber vorerst bestehen.
Auch zwischen der EU und den USA läuft derzeit eine 90-tägige Zollpause. Ob es aber bis Mitte Juli zu einer endgültigen Einigung kommt, ist auch hier offen.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/wel...a-100.html
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