
RE: Was die Märkte bewegt - News, Infos, Meldungen, Analysen, Kommentare & Interessantes
| 14.04.2025, 22:59 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.04.2025, 23:20 von boersenkater.)![[Bild: sec_d1_165832153.png]](https://publish.finviz.com/041425/sec_d1_165832153.png)
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Zitat:marktbericht
Moderate Gewinne
Wall Street nur mit halber Kraft
Stand: 14.04.2025 22:17 Uhr
Die Wall Street setzte heute ihre jüngste Erholungstendenz zwar fort, Euphorie kam aber nicht auf. Zu erratisch bleibt die Zollpolitik der Trump-Regierung.
An der New Yorker Aktienbörse hat sich die jüngste Erholungstendenz nach guten Vorgaben aus Asien und Europa heute fortgesetzt. Die führenden Aktienindizes gingen allesamt mit moderaten Gewinnen aus dem Handel, blieben am Ende aber unter ihren Tageshöchstkursen vom Sitzungsbeginn.......
....Zoll-Wendungen und kein Ende
Auf die unerwartete Aussetzung der Zölle war am Samstag eine Ausnahmeregelung für bestimmte Elektronik-Produkte aus China gefolgt. Das bestärkte vage Hoffnungen, dass es in dem von US-Präsident Donald Trump angezettelten Handelskonflikt doch nicht zu einer Eskalation kommt und die Zölle weniger belastend ausfallen als befürchtet. Eine Verschnaufpause gab es heute auch am Rentenmarkt, wo die Notierungen der Staatsanleihen wieder anzogen.
"Nach der Aufschiebung der Zölle gegen alle Länder um 90 Tage ist die nun verkündete Ausnahmeregelung für Halbleiter, Smartphones und Chips aus China ein weiterer Beleg dafür, dass Trump einsieht, etwas über das Ziel hinausgeschossen zu sein", kommentierte Marktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets.
"Es ist aber auch eine Bestätigung dafür, dass sich die Börse in den kommenden Wochen auf nichts, was aus dem Weißen Haus kommt, mehr verlassen kann", mahnte er.
Die Stimmung bleibt angespannt
Experten zeigten sich angesichts der erratischen Zollpolitik der Trump-Regierung wenig euphorisch. "Das Zurückrudern nach Trumps 'Liberation Day' hat bei manchen für Erleichterung gesorgt - bei uns aber nicht", sagte Bruce Kasman, Chefvolkswirt bei der US-Investmentbank JP Morgan.
Der Pauschalzoll in Höhe von zehn Prozent bleibt dem Experten zufolge ein Schock, während der Satz von 145 Prozent auf Importe aus China faktisch einem Handelsverbot gleichkommt. "Man kann den Handel zwischen den zwei größten Volkswirtschaften der Welt nicht stoppen, ohne überall mit Schäden zu rechnen."
Die Zollaussetzung zeige, dass sich US-Präsident Donald Trump den Verwerfungen an den Kapitalmärkten nicht verschließen kann, schreiben Experten der Dekabank. "Allerdings wirft Trumps Handeln die Frage auf, wie viele seiner Entscheidungen Ideologie, wie viele Verhandlungstaktiken und wie viele wirtschaftliche Inkompetenz widerspiegeln."
Techwerte gefragt
Aktien von US-Anbietern von Computertechnik wie Apple, legten zu, denn viele lassen ihre Geräte überwiegend in Asien produzieren. So gewannen die Papiere des iPhone-Herstellers 2,2 Prozent zu und gehörten zu den größten Gewinnern im Dow Jones. Micron stiegen um 2,1 Prozent. Nvidia rutschen zuletzt noch 0,2 Prozent ins Minus. Ebenso erholten sich Hardware-Aktien wie HP Inc oder Super Micro Computer.
Handelsgeschäft beflügelt Goldman Sachs
Außerhalb des Technologiesektors standen Quartalszahlen von Goldman Sachs im Fokus. Starke Handelsgeschäfte haben den Gewinn des US-Geldhauses zum Jahresstart beflügelt. Im ersten Quartal sei der Überschuss binnen Jahresfrist um 15 Prozent auf 4,74 Milliarden Dollar gestiegen, teilte die Bank heute vor dem Börsenstart in New York mit.
Pro Aktie stand ein Gewinn von 14,12 Dollar in den Büchern, nach 11,58 Dollar ein Jahr zuvor. Das Finanzinstitut kam im Zeitraum Januar bis März auf Erträge von 15,06 Milliarden Dollar - ein Plus von sechs Prozent. Bei Anlegern kommen die Zahlen gut an: Die Aktie kletterte an der NYSE bei lebhaftem Handel um 1,87 Prozent.
US-Banken in unruhigerem Fahrwasser
Am Freitag hatten die Banken JPMorgan, Morgan Stanley und Wells Fargo den vierteljährlichen Zahlenreigen an der Wall Street eröffnet. Es zeichnet sich ab, dass im ersten Quartal vor allem die Investmentbanken mit ihren großen Handelsabteilungen von den Börsenturbulenzen profitiert haben. Gleichzeitig wurden aber auch die Rückstellungen für faule Kredite erhöht in Erwartung wirtschaftlich schwierigerer Zeiten.
Allerdings sehen JP-Morgan-Chef Jamie Dimon und auch der Chef von Wells Fargo, Charlie Scharf, angesichts der unvorhersehbaren Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump und Konjunktursorgen nun die Banken in unruhigeres Fahrwasser geraten.
Morgen präsentieren mit der Citigroup und der Bank of America zwei weitere Banken-Schwergewichte ihre Quartalsberichte. Die Berichtssaison dürfte den Anlegern weiter Klarheit darüber geben, wie sehr der Zollstreit die Unternehmen in den USA belastet, vor allem die Ausblicke dürften daher im Fokus stehen.
DAX kräftig im Aufwind
Mit deutlichen Kursgewinnen reagierte die Börse zum Wochenstart auf eine leichte Entspannung im US-Zollstreit, bei dem es um US-Zollerleichterungen für Elektronikkomponenten geht. Der DAX legte kräftig um 2,85 Prozent zu auf 20.954 Punkte und erreichte dabei in der Tagesspitze 21.048 Punkte. Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen gewann in ähnlicher Größenordnung deutlich um 3,31 Prozent auf 26.627 Zähler.
In der Nacht hatten auch die asiatischen Märkte bereits deutlich zugelegt und für gute Vorgaben gesorgt. In Tokio gewann der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 1,6 Prozent auf 34.127 Punkte, in Shanghai stiegen die Kurse heute um 0,75 Prozent.
DAX holt über 50 Prozent des Börsen-Crashs wieder auf
Seit seinem Kurssturz am "Panic Monday" vor einer Woche bis auf 18.489 Zähler hat der deutsche Leitindex damit wieder ordentlich Boden gutmachen können. Mehr als die Hälfte des in der Spitze gut 4.000 Punkte umfassenden Börsen-Crashs seit Anfang April hat der deutsche Leitindex DAX mittlerweile aufgeholt.........
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/fin...l-100.html
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