
RE: Weltweite Verschuldung - insbesondere Staatsschulden
| 16.10.2024, 19:40 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.10.2024, 19:44 von saphir.)
Stimmt. Aber ich dachte eigentlich weniger an die Modifizierung der Schuldenbremse, als vielmehr ganz grundsätzlich sich erstmal klar zu werden wo die echten Grenzen einer Verschuldung wirklich sind. Und da stört die Einbeziehung der Sozialausgaben erst mal. Unter 1b) schreib ich nochwas dazu.
Die zwei Probleme sind eigentlich interessanter.
zu 1. Wehe es steigen die Zinsen: Da könnte man auf zwei Arten reagieren, sofern man es nicht mehr in Zukunft schieben kann:
a) Entweder die Zentralbank zieht ein Teil der Staatsanleihen ein und entwertet sie, erhöht also die Grundgeldmenge. Dazu muss man erst mal realisieren dass die "Erst"-Geldmenge immer eine Definition war, kein finanzphysikalisches Gesetz. Und die Frage ist, warum sollte die passende schuldfreie Geldmenge von damals heute noch die sinnvollste sein? Diese schuldfreie Geldmenge wurde bei uns auch bei der Wiedervereinigung erhöht. Es ist also möglich ohne dass die Währung zusammenbricht.
b) Man senkt die Inflation und damit die Zinsen. Das geht z.B. durch Verringerung der Sozialausgaben oder durch Infrastrukturausgabe um das Angebot, z.B. von Strom, Energie oder Straße oder Zugstrecken zu erhöhen. Oder durch Erhöhung der Steuern auf der Konsumseite. Oder mit Steuersenkungen auf der Produktionsseite.
zu 2. Die Energiewende hat aber nichts mit der Schuldenbremse zu tun. Vielleicht höchstens so: Die aktuelle Variante
ist, dass der Verbraucher direkt für die Kosten (z.B. Netzausbau) zahlen muss, es muss ja finanziert werden. Die andere
Variante wäre die, das alles über Langfristschulden durch den Staat zu finanzieren, dann ist der Strompreis, die Inflation
usw. geringer, halt ähnlich wie bei "Inflation Reduction Act" der USA. Also auch oder gerade bei teuren aber notwendigen
Infrastrukurprojekten würde der Verbraucher und die Inflation profitieren.
Insgesamt hat der Staat vielfältige Möglichkeiten die Verschuldung weiter auszudehnen. Ich sehe im Moment noch
nicht wo die Grenze der finanzpolitischen Kreativität ihr Ende erreicht. Ich bin aber auch kein Experte, das ist
nur ein gedankliches Durchspielen der Möglichkeiten.
Ich vermute aber ganz einfach stark, dass unsere Erkenntnisse und damit Möglichkeiten heute viel weiter sind als vor
100 Jahren. Es gelten heute Grenzen die sich durch die heutigen und zukünftigen Kenntnisse ergeben.
Die zwei Probleme sind eigentlich interessanter.
zu 1. Wehe es steigen die Zinsen: Da könnte man auf zwei Arten reagieren, sofern man es nicht mehr in Zukunft schieben kann:
a) Entweder die Zentralbank zieht ein Teil der Staatsanleihen ein und entwertet sie, erhöht also die Grundgeldmenge. Dazu muss man erst mal realisieren dass die "Erst"-Geldmenge immer eine Definition war, kein finanzphysikalisches Gesetz. Und die Frage ist, warum sollte die passende schuldfreie Geldmenge von damals heute noch die sinnvollste sein? Diese schuldfreie Geldmenge wurde bei uns auch bei der Wiedervereinigung erhöht. Es ist also möglich ohne dass die Währung zusammenbricht.
b) Man senkt die Inflation und damit die Zinsen. Das geht z.B. durch Verringerung der Sozialausgaben oder durch Infrastrukturausgabe um das Angebot, z.B. von Strom, Energie oder Straße oder Zugstrecken zu erhöhen. Oder durch Erhöhung der Steuern auf der Konsumseite. Oder mit Steuersenkungen auf der Produktionsseite.
zu 2. Die Energiewende hat aber nichts mit der Schuldenbremse zu tun. Vielleicht höchstens so: Die aktuelle Variante
ist, dass der Verbraucher direkt für die Kosten (z.B. Netzausbau) zahlen muss, es muss ja finanziert werden. Die andere
Variante wäre die, das alles über Langfristschulden durch den Staat zu finanzieren, dann ist der Strompreis, die Inflation
usw. geringer, halt ähnlich wie bei "Inflation Reduction Act" der USA. Also auch oder gerade bei teuren aber notwendigen
Infrastrukurprojekten würde der Verbraucher und die Inflation profitieren.
Insgesamt hat der Staat vielfältige Möglichkeiten die Verschuldung weiter auszudehnen. Ich sehe im Moment noch
nicht wo die Grenze der finanzpolitischen Kreativität ihr Ende erreicht. Ich bin aber auch kein Experte, das ist
nur ein gedankliches Durchspielen der Möglichkeiten.
Ich vermute aber ganz einfach stark, dass unsere Erkenntnisse und damit Möglichkeiten heute viel weiter sind als vor
100 Jahren. Es gelten heute Grenzen die sich durch die heutigen und zukünftigen Kenntnisse ergeben.
__________________
Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden.