
RE: Nachteile von ETF
| 04.07.2024, 15:48 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.07.2024, 15:53 von Boy Plunger.)Zitat:Die erschreckend schwache ETF-Bilanz
Juli 2, 2024
Autor: Ali Masarwah
ETFs haben in den vergangenen Jahren die Herzen und Portfolios von Anlegern erobert und verdrängen immer stärker aktiv verwaltete Fonds. Allerdings fällt die ETF-Bilanz in der Realität schlechter aus, als es Anleger ahnen. Teil I einer zweiteiligen Reihe über einen schlecht ausgeleuchteten Aspekt des ETF-Markts.
ETFs sind inzwischen die Vehikel der Wahl vieler Anleger geworden – zu gut erscheint die ETF-Bilanz gegenüber der schwachen Performance von aktiv verwalteten Fonds. Auswertungen wie die bekannte SPIVA-Statistik des Indexanbieters S&P zeigen regelmäßig, dass aktiv verwaltete Fonds ihren Indizes in nahezu allen Kategorien hinterherhinken – kurzfristig und erst recht langfristig. S&P hat beispielsweise ermittelt, dass in den vergangenen 10 Jahren nur zwei Prozent der aktiv verwaltete USA-Aktienfonds ihren Vergleichsindex übertroffen haben. Das gelang ganzen vier Prozent der global investierenden Aktienfonds. Und selbst in der als ineffizient angesehenen Fonds-Kategorie Hochzinsanleihen verfehlten 75 Prozent der aktiv verwalteten Fonds ihre Benchmark, wie aus der unteren Grafik hervorgeht.
Ohne die toten Fonds geht es nicht: Der Survivorship Bias
Die schwache Bilanz von aktiv verwalteten Fonds geht nicht immer auf eine schlechte Performance zurück. Denn es werden viele Fonds außerplanmäßig liquidiert. Das erschwert Investoren den Weg zum Anlageziel.
Zur Bedeutung von Fondsliquidationen ein fiktives Beispiel: Wenn alle 10 aktiv verwalteten Fonds einer bestimmten Kategorie nach 10 Jahren ihren Vergleichsindex übertroffen haben, ergibt dies eine beeindruckende Erfolgsquote von 100 Prozent. Weniger beeindruckend erscheint die Erfolgsquote dagegen, wenn man weiß, dass die Fondskategorie 10 Jahre zuvor 100 Fonds umfasst hatte. Weil 90 Prozent der startenden Fonds nicht den Weg zum Ziel erreicht haben, ergibt das eine Erfolgsquote von 10 Prozent und nicht 100 Prozent. Wird die Todesquote von Fonds nicht berücksichtigt, entsteht der sogenannte „Survivorship Bias“.
Erstaunlich ist allerdings, dass diese Statistiken nicht auf der ETF-Seite angewendet werden. ETFs werden oft mit Indizes gleichgesetzt, und wir alle wissen, dass Indizes unsterblich sind. Sind das ETFs auch? Dass die sogenannten Bogleheads, die fanatischen Anhänger von John „Jack“ Bogle, den Survivorship Bias nur als Malus der aktiv verwalteten Fonds identifizieren, sei ihnen verziehen. Konsternierend ist, dass auch renommierte Vermögensverwalter wie Dimensional in ihren Marketing-Materialien den Survivorship Bias ebenfalls nur bei aktiv verwalteten Fonds verorten.
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