
RE: Adobe Inc. - Kaufgelegenheit
| 13.10.2022, 19:51 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.10.2022, 20:07 von Boy Plunger.)(13.10.2022, 14:30)Kai_Eric schrieb: Und 1897 wussten sie schon, dass die Produkte von Adobe in den kommenden 10 Jahren nicht mehr in dem steigenden Maße nachgefragt werden wie zuletzt? Kleiner Scherz!
Gibts total allgemeingültige Regeln für die weitere Entwicklung von Einzelwerten nur aufgrund einer Gesamtmarktsituation? Das wäre dann also eine Art Super Chartanalyse. Kann ich mir mit meinem aktuellen Wissenstand auch nicht vorstellen. Vielleicht magst du das aber mal etwas detaillierter erklären?
Wenn Umsatz und Gewinn künftig nicht mehr so irre steigen wie in den letzten Jahren, sondern mit 10 + X% (so die aktuellen Analysen), was spricht dann perspektivisch gegen die aktuelle Bewertung? Ich war Adobe-Aktionär und habe wirklich gut dran verdient als ich sie verkaufte, weil ich dachte, dass das Unternehmen obszön bewertet wäre. Danach gings aber noch deutlich weiter mit der obszönen Bewertung. Ohne mich zuletzt wieder im Detail damit beschäftig zu haben, scheint mir der Wert immer noch sportlich bewertet, aber vielleicht noch nicht mal zu sportlich, wenn man die angegebenen Wachstumsraten glaubt. Deine Vision einer 10 Jahre währenden Underperformance kannst du aber vor diesem Hintergrund aber sicher näher erläutern.
Ja, es gibt Regeln. Die sind aber nicht allgemeingültig. Es gibt unterschiedliche Kategorien von Aktien, das fängt an mit Growth, Blend und Value. Dann kommt es noch auf die Größe an. Hier gibt es verschiedene optimale Faktoren. Einen Zykliker kaufe ich nicht dann, wenn er vom KGV besonders günstig ist. Einen Wachstumswert nicht, wenn die Bewertung ins Utopische geht. Mit Chartanalyse hat das gar nichts zu tun, sondern mit Quantitativer Analyse der Fundamentalfaktoren.
Es ist doch der typische Herdentrieb. Die Hausse nährt die Hausse. Das letzte Drittel interessiert sich fast keiner mehr für die Bewertung. Die Masse steigt doch erst ein, wenn die Highflyer in aller Munde sind. Die Masse liegt nur an den großen Wendepunkte falsch. In einem Bärenmarkt verlieren die beliebtesten Highflyer mehr als der Gesamtmarkt. Im neuen Bärenmarkt gehören die alten Stars für im Schnitt 10 Jahre zu den den Underperformern und die Bewertung rauscht in den Keller. Das KGV hat im Schnitt um 75% korrigiert vom Hoch. Das Wachstum reguliert sich zunächst deutlich nach unten, da es das exponentielle Wachstum nicht gibt. Ich werde dazu noch Beiträge im Thread "Aktien für die Ewigkeit" verfassen.
Das habe ich durch Forschungen herausgefunden und entspricht genauso meinen Beobachtungen die ich selbst gemacht habe. Aber ich wollte es eben noch historisch quantifiziert haben. Ob du die Erkenntnis annimmst oder nicht, ist dir überlassen.
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