
RE: Nord Stream 1
| 16.07.2022, 20:19 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.07.2022, 06:05 von Speculatius.)
Also schön, es gäbe tatsächlich ein Szenario, bei dem Deutschland freiwillig auf Nordstream 1 verzichtet, und das könnte so aussehen:
Die Wartungsarbeiten ziehen sich hin. Der Einbau der Gasturbine erfolgt erst mit mehrwöchiger Verspätung. Doch kaum ist sie eingebaut, müssen weitere außerplanmäßige Wartungsarbeiten durchgeführt werden, so daß durch die Leitung nur ein Bruchteil der vollständigen Gaskapazität fließt. Schnell sind die deutschen Gasspeicher geleert. Zu Beginn des Winters dann die Schlagzeile in der BILD-Zeitung:
Nun passiert etwas, das es seit 1945 nicht mehr gegeben hat: die Stunde der großen europäischen Solidarität schlägt. Die Nachbarstaaten, allen voran Polen mit seinen gut gefüllten Gasspeichern, entbehren von ihren gehamsterten Gasvorräten zu Gunsten des frierenden Deutschlands, was sie entbehren können. Vor allem, um die politische Stabilität im größten europäischen Zentralstaat aufrechtzuerhalten und einer Radikalisierung im Volk und in der Politik vorzubeugen. Freilich nicht ohne Gegenleistung: die Partnerschaft mit Rußland muß beendet werden.
Bildlich stelle ich mir das so vor wie in Die Rückkehr des verlorenen Sohnes von Rembrandt:
Scholz steht da mit gesenktem Haupt, Polens Ministerpräsident Morawiecki legt seine Hand auf Scholzens Schulter und spricht: "Wir helfen Dir. Doch niemals nicht vertraue je wieder auf den Russen." Die im Hintergrund per Videokonferenz zugeschalteten Biden und Macron nicken zustimmend mit ernster Miene.
Fortan bleiben die Gasröhren Nordstream 1 und 2 geschlossen. Die alten Braunkohlemeiler in Deutschland werden wieder angeworfen, Fracking der heimischen Gasvorräte im Schnellverfahren zugelassen. Der Rechtsweg für Einsprüche dagegen wird durch Notstandsverordnungen massiv verkürzt, der Deutschen Umwelthilfe die Klagebefugnis per Gesetz entzogen und die "Last Generation" und "Fridays for Future", die das mit Gewalt verhindern wollen, zu kriminellen Vereinigungen erklärt. Wer bei Blockaden erwischt wird, muß mit Mindestfreiheitsstrafen nicht unter zwei Jahren rechnen.
Der Winter 2023 ist gerettet.
Die Wartungsarbeiten ziehen sich hin. Der Einbau der Gasturbine erfolgt erst mit mehrwöchiger Verspätung. Doch kaum ist sie eingebaut, müssen weitere außerplanmäßige Wartungsarbeiten durchgeführt werden, so daß durch die Leitung nur ein Bruchteil der vollständigen Gaskapazität fließt. Schnell sind die deutschen Gasspeicher geleert. Zu Beginn des Winters dann die Schlagzeile in der BILD-Zeitung:
DEUTSCHLAND BIBBERT!
Nun passiert etwas, das es seit 1945 nicht mehr gegeben hat: die Stunde der großen europäischen Solidarität schlägt. Die Nachbarstaaten, allen voran Polen mit seinen gut gefüllten Gasspeichern, entbehren von ihren gehamsterten Gasvorräten zu Gunsten des frierenden Deutschlands, was sie entbehren können. Vor allem, um die politische Stabilität im größten europäischen Zentralstaat aufrechtzuerhalten und einer Radikalisierung im Volk und in der Politik vorzubeugen. Freilich nicht ohne Gegenleistung: die Partnerschaft mit Rußland muß beendet werden.
Bildlich stelle ich mir das so vor wie in Die Rückkehr des verlorenen Sohnes von Rembrandt:
Scholz steht da mit gesenktem Haupt, Polens Ministerpräsident Morawiecki legt seine Hand auf Scholzens Schulter und spricht: "Wir helfen Dir. Doch niemals nicht vertraue je wieder auf den Russen." Die im Hintergrund per Videokonferenz zugeschalteten Biden und Macron nicken zustimmend mit ernster Miene.
Fortan bleiben die Gasröhren Nordstream 1 und 2 geschlossen. Die alten Braunkohlemeiler in Deutschland werden wieder angeworfen, Fracking der heimischen Gasvorräte im Schnellverfahren zugelassen. Der Rechtsweg für Einsprüche dagegen wird durch Notstandsverordnungen massiv verkürzt, der Deutschen Umwelthilfe die Klagebefugnis per Gesetz entzogen und die "Last Generation" und "Fridays for Future", die das mit Gewalt verhindern wollen, zu kriminellen Vereinigungen erklärt. Wer bei Blockaden erwischt wird, muß mit Mindestfreiheitsstrafen nicht unter zwei Jahren rechnen.
Der Winter 2023 ist gerettet.