(09.10.2021, 22:59)Bauernlümmel schrieb: Oh, man boersenkater hast ja ne richtige Abhandlung von gemacht.
Ich habe mich gefragt ob es ein Nachteil ist an der Seitenlinie zu warten anstatt investiert zu bleiben.
Wenn ich jetzt richtig verstanden habe ist immer investiert zu sein eine wunschvorstellung die in der realität zumindest in der Vergamgemheit fast unmöglich war. Die Profis versuchen der Masse aber zu suggerirern das B&H am besten sei untermauert durch eigens vorgenommene Studien.
Das scheint ganz gut zu funktionieren denn fast 80% der Wähler bleiben stur investiert laut der umfrage.
Allerdings hat kaum jemand Aktien von vor 25 Jahren im Depot bzw. die Aktien gibt es vielleicht nicht mehr.
Peformance mässig ist es zumindest von der Theorie her wohl ein Nachteil drinzubleiben da B&H geschlagen wird wenn jemand z.b. "nur" die schlechtesten Tage rauslässt. Aber keiner kennt diese also ist das unterfangen reines Glücksspiel.
Diejenigen die tatsächlich draussen bleiben haben anscheinend unterschiedliche Interessen. Es geht hier gar nicht in schlechten Phasen draussen zu bleiben sondern um Unwissenheit, angst vor einem Crash (crashpropheten) und viele andere dinge.
Ausserdem scheint es auch eine Frage der Depotgröße zu sein wer viel investiert hat verkauft nicht alles als jemand der 1 Monatsgehalt investiert hat.
Die Zeit wann man eingestiegen ist, wäre auch ein wichtiger Faktor, wer auf dem ATH gekauft hat gleich verluste als jemand der paar Jahre länger Investiert ist und zu tiefern Kursen gekauft hat.
Diejenigen die aber tatsächlich an der Seitenlinie warten scheinen es "gerne" zu tun, da hätte ich eher gedacht das sie mehr schmerzen ertragen müssen weil der Markt sich evtl. doch nicht so entwickelt wie man sich das vorstellt oder man einfach nur wieder aktiv werden möchte aber nicht darf durch selbstauferlegte zwangsmaßnahmen.
Im endeffekt kann ich mir die Frage gar nicht richtig beantworten da es ziemlich komplex erscheint. Ich persönlich bin Mittel- bis Langfristig unterwegs. Nutze einen IndexFilter der mir verbietet in Aktien zu investieren wärend wir im Bärenmarkt sind. Ich werde den Altbestand meiner Aktien so gut wie nicht verkaufen wenn es runtergeht. Ob es zu schaffen ist worst case 3 Jahre nicht in Aktien zu investieren wollte ich mir eigentlich damit beantworten. Theoretisch sinnvoll aber anscheinend schwer umsetzbar.
Die Eingangsfrage kann ich auch nicht eindeutig beantworten. Wie lange? Na so lange es nötig ist?
Der eine Anleger begreift es schneller, ich brauchte dazu sehr lange. Ich habe zwei Großeinbrüche 'verwartet' und den Covid-19-Einschlag wegen vorausgegangener Fehler nicht nutzen können. Das passiert mir nicht mehr.
Trotzdem war ich immer investiert, bin immer wieder in neue Werte eingestiegen, habe aufgestockt und dazu Geld an die Seitenlinie gelegt.
Im Prinzip war ich investiert und stand gleichzeitig an der Seitenlinie.
Es gibt nämlich bei dieser Betrachtung eine andere Komponente, die auf den ersten Blick wenig mit der Börse zu tun hat und das ist die jeweils persönliche Situation.
Ganz vereinfacht heruntergebrochen auf eine Frage: Wie überlebe ich den nächsten Tag. Dort ist jeder in einer anderen Situation und Börse steht oft nicht an erster Stelle.
Solange ich auch nur einen Teil meiner nötigen Ausgaben durch ein abhängiges Arbeitsverhältnis decken muss, würde ich (mit kleinen Änderungen) alles heute wieder so machen.
Wenn die Investitionen am Kapitalmarkt soweit gekommen sind, dass mehr Geld übrig bleibt, als nötig ist, stellt sich die Frage nach der Seitenlinie nicht mehr.
Dann geht es primär um den Erhalt und die Vergrößerung des Geldflusses. Der Wert der Anlagen interessiert mich nur sekundär.
Das bringt mich in eine sehr bequeme Lage. Ich muss mir keine Gedanken mehr über Aus- und Wiedereinstiege machen. Nur noch darum, wie sicher der cashflow ist. OK, das ist auch ne Menge Arbeit und nicht immer bequem
Prima, falls mal wieder ein Crash ansteht. Da investiere ich die übriggebliebene Kohle auch schon mal großzügiger.
Beantwortete das deine Frage ein wenig? Keine Ahnung...
SG