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Gesellschaft und Soziales
Notiz 

RE: Gesellschaft und Soziales

Zitat:29.05.2025 09:33 Uhr – 10:05 min
Ziel ist innere Zersetzung
Netzwerke tragen Putin-Propaganda nach Deutschland


Billige, sogenannte "Wegwerfagenten", Schulen, die ihren eigenen Lehrplan verfolgen, Vortragsreihen auf dem Land. Die russische Propaganda versucht zunehmend Einfluss auf die deutsche Bevölkerung zu nehmen. Nicht nur digital und online, sondern immer häufiger auch im direkten Umgang mit den Menschen. ntv macht sich auf die Spur der russischen Netzwerke.


https://www.n-tv.de/mediathek/videos/pol...94251.html

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Notiz 

RE: Gesellschaft und Soziales

Ein kleines Mädchen lernt etwas, was viele Erwachsene nie begreifen werden:

https://www.youtube.com/shorts/TjkCxyknAWM

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Reiner Satire Account ohne rechtliche Verwertbarkeit
Viel ist schon gewonnen wenn nur einer aufsteht und Nein sagt - Berthold Brecht
Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es - Bertrand Russell
Notiz 

RE: Gesellschaft und Soziales

Zitat:Abkehr vom Acht-Stunden-Tag
Wie viel Arbeit verkraftet der Mensch?


Stand: 03.06.2025 05:30 Uhr

Die Bundesregierung möchte statt der bisherigen täglichen Höchstarbeitszeit eine Begrenzung pro Woche einführen. Dadurch werden längere Arbeitstage möglich. Was bedeutet das für die Gesundheit?


Was machen lange Arbeitstage mit der Gesundheit?

Negative Auswirkungen auch im Büro und Homeoffice

Lange Arbeitszeiten erhöhen Unfallrisiko

Wie können wir mehr leisten?

Folgen für Schichtsysteme



https://www.tagesschau.de/wissen/gesundh...g-100.html

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Notiz 

RE: Gesellschaft und Soziales

Zitat:interview
Wirtschaftsweise zum Fachkräftemangel
"Jeden Tag wird das Problem ein bisschen schlimmer"


Stand: 31.05.2025 09:27 Uhr

Die Wirtschaftsweise Malmendier fordert mehr Zuwanderung, bessere Anreize für Vollzeitarbeit - und kritisiert bei hart aber fair die Politik. Deutschland habe ein Problem, das man "vor 30 Jahren schon hätte lösen können".


hart aber fair: Man hört es immer wieder von Bürgerinnen und Bürgern, auch von ganz vielen Unternehmerinnen und Unternehmern: Die Fachkräfte fehlen. Ist das so?

Ulrike Malmendier: Ja, das ist in der Tat so. Und das ist eines der großen Mankos für mich, was den Koalitionsvertrag betrifft. Am 25. Juni will die Koalition herauskommen mit dem Wirtschaftsplan. Von dem, was man bisher gehört hat, wird vieles angegangen. Aber das Haupthemmnis für Wachstum in Deutschland ist der Fachkräftemangel.

Da kann man - und das wird ja auch gemacht - teilweise an inländische Fachkräfte denken. Man kann sagen, dass wir Frauen mehr von Teilzeit in Vollzeit bringen müssen. Wir müssen dafür sorgen, dass Leute, die in der Lage dazu sind und willig sind, länger arbeiten - über ihre Lebensarbeitszeiten weg. Wenn man das schafft, wäre das schön, aber es wird nicht reichen. Wir brauchen auch Leute aus dem Ausland, die bereit sind, in Deutschland zu arbeiten.

Das Thema wird nicht angegangen - wahrscheinlich, weil es mit dem Migrationsthema vermischt wird, aber man könnte das auch eigentlich sehr marktorientiert "spinnen": Lassen wir doch die Firmen entscheiden. Wenn die sagen: "Ich habe da jemanden gefunden, in Indien oder in Argentinien, der möchte gern ins Land kommen. Ich glaube, dessen Ausbildung ist gut genug. Ich habe einen Job für den, sobald er hier ankommt" - dann sollen wir denen doch bitte um Himmels Willen nicht ins Handwerk pfuschen, sondern die Marktwirtschaft machen lassen.



Nicht zu wenig Arbeit, sondern zu wenig Arbeitskräfte

hart aber fair: Bundeskanzler Friedrich Merz hat kürzlich gesagt: "Wir müssen in diesem Land wieder mehr und vor allem effizienter arbeiten. Mit Vier-Tage-Woche und Work-Life-Balance werden wir den Wohlstand unseres Landes nicht erhalten können."

Malmendier: Ich würde mir sehr wünschen, dass Arbeit weniger das große Feindbild ist. Arbeit kann auch ziemlich viel Spaß machen. Da kann ich was erreichen, da kann ich Menschen bewegen, da kann ich Dinge verändern. Bei diesem kulturellen Aspekt würde ich ihm auf jeden Fall zustimmen.

Was jedoch die schnöden Fakten betrifft, stimmt es zwar, dass in Deutschland das sogenannte Arbeitsvolumen - also die Anzahl an Stunden, die wir alle hier aufaddiert im Jahr arbeiten - das Wachstumshindernis Nummer Eins ist. Aber was da als erstes ganz negativ reinschlägt, ist, dass wir nicht genügend Leute haben - einfach wegen der demografischen Alterung und weil wir nicht attraktiv genug sind als Einwandererland für Fachkräfte. Das Zweite, was dann negativ reinschlägt, ist die durchschnittliche Zahl von Arbeitsstunden pro Erwerbstätigen. Wenn man genauer hinguckt, ist der Grund für diese Statistik das, was von den Politikern immer als großer Erfolg gefeiert wird, dass nämlich die Teilnahme der Frauen am Arbeitsmarkt wahnsinnig gestiegen ist und dass sogar Leute in höherem Alter über das Renteneintrittsalter hinaus noch arbeiten. Das machen die aber oft in Teilzeit.

Das heißt, dieser Erfolg, diese Zunahme an neuen Arbeitskräften, die leider immer in Teilzeit stattfindet, die verdirbt diese Statistik. Und das ist quantitativ bei weitem der Hauptgrund, warum es so aussieht, als ob wir zu wenig Stunden arbeiten. Wenn man es auf Vollzeitbeschäftigte konzentrieren würde, sähe das Bild ganz anders aus.




"Ein Mathe-Problem, das geht so nicht"

hart aber fair: Das heißt, die Deutschen arbeiten gar nicht zu wenig?

Ulrike Malmendier: Die Deutschen, die Vollzeit arbeiten, die arbeiten gar nicht zu wenig. Man kann darüber sprechen, ob es noch ein bisschen ausgeweitet werden soll, aber das sind so kleine Verbesserungen am Rande. Das, was wirklich helfen würde, ist, wenn wir es insbesondere für Frauen, insbesondere für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer attraktiv machen würden, in Vollzeit zu gehen oder mehr Stunden zu arbeiten.

hart aber fair: Es war in den letzten Jahrzehnten kein Geheimnis, dass die Deutschen immer älter werden, wir einen demografischen Wandel haben, immer mehr Leute in Rente gehen. Können Sie sich erklären, warum das Problem einfach nicht strukturell angegangen wird?

Ulrike Malmendier: Also, das treibt mich echt in den Wahnsinn, denn das ist wirklich ein völlig offensichtliches Problem. Und ein Problem, das man vor zehn, vor 20, ich würde sagen: vor 30 Jahren ziemlich gut vorhersagen konnte. Das ist echt ein Mathe-Problem, das geht so nicht.



Reformen aufgeschoben, Probleme verschärft

hart aber fair: Aber wer hat es verbockt?

Ulrike Malmendier: Alle über die letzten 20, 30 Jahre. Ich denke, da gibt es zwei Gründe. Der eine Grund ist: Es ist einfach unangenehm, das zu machen. Wer will sich denn die Wähler verprellen, gerade in einer älter werdenden Gesellschaft? Wenn gerade die ältere Bevölkerung besonders besorgt sein wird, wenn es irgendwelche Änderungen gibt, will man nicht derjenige sein, der diese implementiert und dafür bestraft wird.

hart aber fair: Weil die ältere Wählergruppe so eine große, wichtige Wählergruppe ist?

Ulrike Malmendier: Genau. Das Zweite ist der sogenannte "Present Bias", dass man immer an das Jetzt denkt und nicht so sehr, was dann in der Zukunft aus dir wird. In der Politik ist es meines Erachtens so, dass man denkt: "Ich habe jetzt diese Legislaturperiode, da komm ich schon irgendwie noch über die Runden, lass das mal den Nächsten angehen." Wir haben kein Anreizsystem, das die Leute dafür bestrafen würde, dass sie das Problem nicht angehen. Ganz im Gegenteil: Ich werde gewählt, keiner spürt das Problem so richtig.

Jeden Tag wird das Problem ein bisschen schlimmer, und es kommt nicht irgendwann in einem Moment der große Crash. Obwohl, vielleicht kommt der demnächst, also 2030, 2035, wenn die sogenannten Babyboomer - also eine sehr starke Generation - in Rente gehen. Dann werden wir mal sehen, wie wir weiter Dienstleistungen zur Verfügung stellen, wie wir die Rente finanzieren wollen, wenn wir nichts ändern.



Das Interview wurde redaktionell gekürzt. Das Gespräch führte Louis Klamroth, hart aber fair


https://www.tagesschau.de/wirtschaft/fac...w-100.html

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Notiz 

RE: Gesellschaft und Soziales

Zitat:Gründe für AfD-Erfolg
"Die Verdummung ist noch nicht überwunden"


Meinung
Ein Gastbeitrag von t-online-Leserin Kristina Hänel
14.06.2025 - 12:20 Uhr


Wie konnte die AfD in Ostdeutschland zur stärksten politischen Kraft aufsteigen? Eine "Tagesanbruch"-Leserin beschreibt die Gründe aus ihrer Erfahrung.

Warum wählen so viele Menschen die AfD – obwohl die Partei demokratiefeindliche Tendenzen aufweist? Der Verfassungsschutz hat nicht nur mehrere Landesverbände, sondern auch die Gesamtpartei als "erwiesen rechtsextremistisch" eingestuft (die AfD-Spitze geht juristisch dagegen vor, noch ist kein Urteil gefallen).

Am 17. Mai hat t-online-Chefredakteur Florian Harms in der Wochenendausgabe des "Tagesanbruch"-Podcasts mit zwei AfD-Anhängern diskutiert. Die Folge ist auf großes Interesse gestoßen, mehrere Hörer haben sich ausführlich dazu geäußert.

Stellvertretend für viele veröffentlichen wir als Gastbeitrag die Zuschrift von Kristina Hänel aus Stollberg im sächsischen Erzgebirge. Im Folgenden beschreibt sie die Gründe, die ihrer Meinung nach zum großen Zuspruch für die AfD im Osten Deutschlands geführt haben.


Zitat:PODCAST Tagesanbruch – die Diskussion
Ausgrenzen oder einbinden? Diskussion mit zwei AfD-Wählern
https://tagesanbruch.podigee.io/2220-afd-waehler


t-online-Leserin über die Gründe für den AfD-Erfolg

"Wir wurden in der DDR 40 Jahre lang für dumm verkauft und indoktriniert. Die Intelligenz wurde benachteiligt, die Arbeiter und Bauern wurden gefördert, die Geschichtsbücher verfälscht und wichtige geschichtliche Ereignisse weggelassen. Die Zeitungen gaukelten uns eine heile Welt vor, mit Planübererfüllung und erfolgreichen Politikern. Uns Bürger erreichten nur positive Nachrichten. Von all dem Elend hinter den Kulissen erfuhr man nur aus dem Buschfunk.

Zugleich verschwanden immer mal wieder Leute, Kritiker wurden von der Stasi verfolgt, man hatte Angst und katzbuckelte gegenüber der Obrigkeit, um sich und seine Familie zu schützen. So entwickelte sich eine vorsichtige, arbeitsame und bescheidene Gesellschaft (Arbeiten war Pflicht), die geduldig 15 Jahre lang auf einen Trabi wartete. Eine biertrinkende Schrebergartenmentalität.

Man ging sorgsam miteinander um, weil in einer Mangelwirtschaft jeder jeden braucht. Manche aber täuschten Freundschaft nur vor und verrieten ihre besten Freunde oder Familienangehörigen an die Stasi. Duckmäuser, Mitläufer, Spitzel, Staatsfeinde, ewig Unzufriedene, Eingesperrte, Ängstliche lebten nebeneinanderher.

Es wurde aber viel gelacht, es gab DDR-Witze im Überfluss, man hatte nachts keine Angst auf den Straßen, man war privilegiert, wenn man Westpakete bekam. Man war etwas Besonderes, wenn man etwas Schönes zum Anziehen hatte, und das gab es dann nur einmal.

Auf der Straße lebte niemand, Bettler gab es nicht, ebenso wenig wie Drogensüchtige. Aufmüpfige wurden weggesperrt, und so lebte man fast beschaulich im Smog der Abgase und der täglichen Rennerei nach Dingen des täglichen Bedarfs wie Tempotaschentüchern, Lebensmitteln, Zahnpasta, Filinchen und so weiter.



Der Frust wuchs

Doch alle fast schauten Westfernsehen. Die einen wurden unzufriedener, die anderen neidischer. Dann durften die Ersten zu nahen Verwandten 'nüber', und der Frust der Verbliebenen wuchs. Er entlud sich auf der Flucht über Ungarn und in der Prager Botschaft. Dann kam die Wende und die Mauer fiel.

Nun wollten alle Westautos, Westwaren, Westreisen, und so zerbrach die ostdeutsche Industrie; bald waren die Ostprodukte spurlos aus den Läden verschwunden. Westdeutsche Unternehmer kamen in den Osten in der Hoffnung auf die schnelle Mark. Mit ihrem Wissen, wie Marktwirtschaft funktioniert, überrumpelten sie uns überforderte Planwirtschaftler und nutzten unsere Naivität schamlos aus.



Zitat:Automärkte nach der Währungsunion
Endlich Westautos!
Für viele DDR-Bürger gab es kaum Wichtigeres, als in den Besitz eines "Westautos" zu kommen. Doch die "Gebrauchten" aus dem Westen waren überteuert und oftmals schrottreif.
https://www.mdr.de/geschichte/ddr/deutsc...n-100.html


Nicht selten verbürgten ostdeutsche Handwerker und Dienstleister ihre Häuser als Pfand für hohe Kredite, meistens mit einem westdeutschen Partner an ihrer Seite. Die westdeutschen Finanzämter vermissten ihre 'schwarzen Schafe' nicht, denn diese trieben nun im Osten ihr Unwesen. Nicht selten verlor ein gutgläubiger Ossi Haus und Hof, weil er über den Tisch gezogen wurde. Das schmerzte umso mehr, weil sie so hart erarbeitet worden waren: Wer in der DDR ein Eigenheim gebaut hatte, musste um jeden Ziegelstein, jede Schindel, jedes Brett oder um Ilmantin-Plastputz kämpfen, tauschen, ewig warten und dabei oft schier verzweifeln. Es hing viel Herzblut an so einem Haus.


Während im Westen das Leben nach der Wende im Großen und Ganzen nahtlos weiterging, verloren wir im Osten unsere vertraute Arbeit, unseren Zusammenhalt, unser gewohntes Leben. Natürlich war die neu gewonnene Freiheit ein unbezahlbarer Wert! Doch die Umstellung innerhalb kürzester Zeit auf ein neues politisches und wirtschaftliches System entpuppte sich als riesige Herausforderung. Vieles war gut, es entstanden tatsächlich blühende Landschaften, doch wir verloren auch viel. Es gab Gewinner und Verlierer gleichermaßen und es passte nicht mehr zusammen. Wir veränderten uns mitsamt den neuen Herausforderungen.



Es fehlt etwas

Nach den hoffnungsvollen Kohl-Jahren und der Aufbruchstimmung spürte allmählich nahezu jeder im Osten Deutschlands, dass etwas fehlte. Was war das?

Es waren die vorher völlig unbekannten sozialen Unterschiede zwischen Arm und Reich. Es war die Gruppendynamik, gegen die Staatspartei SED zu sein. Es waren das bewährte einheitliche Schulsystem, die Polikliniken für alle Bürger und vieles mehr. Nun wurde deutlich, dass uns ein Stück unserer Identität genommen worden war. Es war ja in der DDR nicht alles schlecht gewesen – doch nun wurde uns ungefragt alles Westliche übergestülpt. Hätte man nicht einiges so lassen können, wie es immer gewesen war?


Die sozialen Unterschiede waren das größte Problem. Der Nachbar, der Bruder, die Freunde standen plötzlich viel besser da. Sie hatten in der DDR studieren dürfen und verdienten nun im kapitalistischen System ein Vielfaches meines Gehalts. Nicht zum Aushalten, wie die sich veränderten! Früher hatten wir zusammen geschimpft, uns geholfen, waren dicke Kollegen gewesen – aber jetzt kannten sie mich nicht mehr, weil ich nicht das Glück hatte, eine Akademikerin zu sein. Diese Erkenntnis schmerzte.

Dann kamen 2015 die syrischen Flüchtlinge, und ein Riss ging durch die unzufriedene Gesellschaft. Nun musste man um seinen gerade erst errungenen, bescheidenen Wohlstand bangen. Deshalb beäugte man argwöhnisch die Neuankömmlinge, die, ohne zu arbeiten, scheinbar alles vom Staat geschenkt bekamen. So entwickelte sich eine Protestgesellschaft, die in ihr altbekanntes Muster verfiel, in die 'Ohne-Hinterfragen-alles-glauben-Mentalität', wie schon Jahrzehnte zuvor. Nur dass man diesmal nicht den Predigern von links, sondern denen von rechts lauschte.



Hauptsache, man war dagegen

Ausgefuchste Wessis und Ossis zogen diese zerrissene Menge in ihren Bann und hetzten gekonnt gegen alle und jeden in der regierenden Elite. Endlich hatten die Unzufriedenen, Neidischen, aber auch die tatsächlich Gebeutelten ein Ventil für ihren Frust. Ganz egal, welchen Irrsinn man verbreitete – Hauptsache, man war dagegen. Die Weichen für Corona-Leugner und Fremdenhasser waren gestellt.

Die 40-jährige Verdummung durch das DDR-Regime ist noch lange nicht überwunden. Es braucht mindestens noch ein bis zwei Generationen, vielleicht auch mehr. Das schreibe ich als ehemalige DDR- und heutige Bundesbürgerin, die im Erzgebirge aufgewachsen ist, Großeltern im Westen hatte, beide System erlebt hat. Ich bin entsetzt von meinen AfD-wählenden Landsleuten. Mit vielen habe ich diskutiert und gestritten, komme aber nicht weiter.

Man hätte uns Ossis mehr an die Hand nehmen müssen, uns die Politik und das Wirtschaftssystem erklären sollen. Wir waren überfordert, viele fühlen sich bis heute alleingelassen. Viele haben die Zeitenwende nur mit schweren Schäden überstanden. Darin liegt ein wesentlicher Grund für den Frust, der heute viele in die Arme der AfD treibt."


https://www.t-online.de/nachrichten/deut...uende.html


Das Problem ist, das es den Wessis auch nicht anders geht oder ging.
Gibt auch hier Berufseinsteiger die erstmal lernen müssen das es Brutto- und
Nettogehalt gibt - und neben den Steuern auch Sozialabgaben fällig werden.

Finanzplanung? Zukunftsplanung? In der Schule - zumindest bei mir damals -
kein Thema. Gibt ja auch kaum jemanden der nicht mal über den Tisch gezogen
wurde - Kaufverträge, Versicherungen, Kredite, Handyverträge,.... was auch
immer - gerade wenn man jung ist, gibt es einige die ihre Finanzen nicht im
Griff haben und in der Schuldenfalle landen - was sich bei einigen auch immer
weiter fortsetzt - gelebt wird auf Pump - Urlaub, Auto, Haus, Konsum,....

Ja da wäre ein eigenes Unterrichtsfach nötig - "das Leben in der Praxis" -
oder so ähnlich.... also da geht es den Ossis nicht anders als den Wessis -
außer das die Wessis eher jemanden finden - Familie, Freunde, Bekannte -
die einem da ein wenig weiterhelfen.... kein Ost-Problem - ein generelles Problem....

Politik - ja... Wahlrecht, Wahlen, Bundestag, Bundesrat,.... so die wichtigsten
Punkte - irgendwann mal Thema im Unterricht - unter vielen anderen -
aber aktuelle politische Ereignisse, Entwicklungen, Zusammenhänge? Null.

Themen waren auch (in den 80ern) - fossile Energiegewinnung, Klimawandel -
Demographie, Rentenproblem, Fachkräfteproblem (wegen demographischen
Wandel). Und dann? Hat man immer nur gesehen das eigentlich nix passiert -
Diskussionen ohne Ergebnis - die Lobbyisten hatten die Fäden in der Hand.

Riester-Rente - Top-Geschichte Tup für Versicherungen, Banken und
Finanzdienstleister Bang

Die Dame aus dem Erzgebirge trifft da bei vielem den Nagel auf den Kopf.
Vieles ist aber kein reines Ost-Problem - ist im Westen leider genauso.....

Aber - hier ist man damit aufgewachsen in eine ungewisse Zukunft zu gehen.
So ist das System. Das war in der DDR anders - man brauchte sich über
die Zukunft keine Sorgen zu machen - man war versorgt - aber musste
auch auf vieles verzichten und wurde wirklich unterdrückt....

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Notiz 

RE: Gesellschaft und Soziales

Zitat:Kollaps der Geburtenraten:
Bald schrumpft die Menschheit
Von Alexander Wulfers
19.06.2025

Lange galt das Wachstum der Menschheit als Problem. Doch plötzlich fallen die Geburtenraten schneller als erwartet – mit dramatischen Folgen.

An der koreanischen Universität Daegu, in der viertgrößten Stadt des Landes, kann man von diesem an Jahr kein Studium in Soziologie mehr beginnen. Die Fakultät hielt eine Trauerfeier ab, Soziologen anderer Universitäten schickten Kränze, wie die Zeitung „Korea Times“ berichtet. Auch die Studiengänge in Jura, Elektroingenieurwesen und Künstlicher Intelligenz werden gestrichen.

Andere Hochschulen in Südkorea haben ihre Tore schon ganz geschlossen. Sie sind der demographischen Krise zum Opfer gefallen, die das Land erfasst hat. Denn Korea gehen die Studenten aus. In keinem Land der Welt werden so wenige Kinder je Frau geboren, 0,72 waren es zuletzt im Durchschnitt. Die Bevölkerung wird nach Prognosen der koreanischen Statistikbehörde bis 2072 von 52 auf 36 Millionen Menschen fallen.

Was in Korea schon heute Realität ist, könnte bald die ganze Welt erfassen: Ein nie da gewesener Kollaps der Bevölkerungszahlen mit dramatischen sozialen und wirtschaftlichen Konsequenzen bahnt sich an – und das in viel näherer Zukunft als bisher gedacht.

Die Vereinten Nationen prognostizierten im vergangenen Jahr noch, dass die Menschheit bis zum Jahr 2084 wachsen wird, auf dann 10,3 Milliarden Menschen. Immer wieder hat die UN in den vergangenen Jahren diesen Wert nach unten korrigieren müssen. Noch 2019 rechnete sie damit, dass die Menschheit bis ins 22. Jahrhundert weiter wachsen würde.

Ökonomen wecken nun Zweifel selbst an der neuen Schätzung. Der spanische Volkswirt Jesús Fernández-Villaverde, der an der University of Pennsylvania lehrt, hat sich die Schätzungen der UN gemeinsam mit einem Kollegen genauer angesehen und einige Ungereimtheiten festgestellt. Er glaubt: Die UN überschätzt massiv, wie stark die Bevölkerung noch wächst. Etwa ab dem Jahr 2055, also schon in 30 Jahren, werde die Menschheit beginnen zu schrumpfen.

Unrealistische Erwartungen der UN...

   

Eine Lösung hat noch kein Land gefunden

Aktuelle Bevölkerungszahlen und Geburtenraten setze die UN außerdem im Vergleich zu nationalen Statistikbehörden zu hoch an, sagt Fernández-Villaverde: „Ich glaube, dass die UN immer noch einen relativ optimistischen Blick auf die Geburtenzahlen hat.“ Der Ökonom schätzt, dass die globale Fertilitätsrate schon im vergangenen Jahr bei 2,17 lag, nicht bei 2,25. Schon heute würden also nicht mehr genug Kinder auf der Welt geboren, um die Bevölkerung langfristig konstant zu halten. Fernández-Villaverde rechnet mit einem Höhepunkt der Weltbevölkerung Mitte der Fünfzigerjahre. Es ist ein Zeitpunkt, den auch die UN für möglich erachtet, allerdings nur in einem Extremszenario.

Besonders dramatisch ist der Rückgang der Geburten nicht mehr nur in den reichen Ländern, die schon lange vor der Herausforderung des demographischen Wandels stehen, sondern in den Ländern mit mittleren Einkommen. In Thailand liegt die Fertilitätsrate nationalen Statistiken zufolge heute bei 0,98, in Kolumbien bei 1,06, in Bosnien bei 1,2, in Sri Lanka bei 1,37. Die alte Regel, dass die Geburtenraten umso niedriger sind, je reicher ein Land ist, und das demographische Problem erst bekommt, wer schon in Wohlstand lebt, gilt nicht mehr. Mexiko hat heute eine niedrigere Rate als sein viel reicheres Nachbarland im Norden, die USA.
...
https://archive.is/UZWuQ#selection-2891.0-2917.87

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Notiz 

RE: Gesellschaft und Soziales

Zitat:Eine Lösung hat noch kein Land gefunden


Weil die Ursachen strikt ausgeblendet werden. 
Es gibt andere Studien (die verschwiegen werden) das mit höherem Bildungsstand der Frauen und die damit verbundene Eigenständigkeit auch die Anzahl der Kinder abnimmt. 
Männer wollen im Durchschnitt ja auch keine Frau die morgen mit den Kindern weg sein kann. 
Und das will man nicht ändern, also müssen wir damit leben. 

Anstatt das man das über illegale Migration regelt und teuer bezahlt könnte man den Frauen auch anbieten eine Entlohung zu bekommen wenn sie mehr als 2 Kinder bekommen und die Bälger auch anständig erziehen. Heute hat es nur Nachteile für die Frauen wenn sie Kinder bekommen. 
Bezahlbar ist es sowieso nicht mehr. 

Ich kenne mehrere Frauen die damals in jungen Jahren gesagt haben das sie 3-4 Kinder haben wollen und heute nach dem typischen Alter immer noch kinderlos sind. 
"Schuld" war in allen Fällen: Karriere, fehlende finanzielle Mittel, häufig wechselnde Partner.

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RE: Gesellschaft und Soziales

Eine niedrige Geburtenrate macht viele Probleme, sie löst aber noch viel mehr der vorhandenen Probleme.
Die Erde atmet auf.
Notiz 

RE: Gesellschaft und Soziales

(19.06.2025, 17:45)Vahana schrieb: Weil die Ursachen strikt ausgeblendet werden. 
Es gibt andere Studien (die verschwiegen werden) das mit höherem Bildungsstand der Frauen und die damit verbundene Eigenständigkeit auch die Anzahl der Kinder abnimmt. 

Denke auch, das ist gut korreliert. Mittlerweile gibt es Mütterrente, aber die ist aber nicht hoch. Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.

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Notiz 

RE: Gesellschaft und Soziales

(19.06.2025, 17:51)Lolo schrieb: Die Erde atmet auf.

Die Geburtenrate in der dritten Welt leider nicht. 

Zitat:Mittlerweile gibt es Mütterrente, aber die ist aber nicht hoch. Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.

Ich glaube nicht das sowas ein Anreiz sein kann. Die Rentenlücke zwischen Mann/Frau wird dadurch kleiner, aber das war es auch schon.

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