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RE: Erneuerbare Energien - Photovoltaik, Windkraft, Wasserstoff | 07.04.2024, 20:55
Wenn jemand in einem Haus wohnt, gibt es da wenig Probleme. Dennoch macht es wirtschaftlich wenig Sinn, mit der Leistung der Module bei Südausrichtung über die Grenze von 800W zu gehen. Überschüsse werden nämlich ohne Vergütung ins Netz gespeist.
Ich habe einen (ziemlich) kontinuierlichen Grundbedarf von 300-400W, mehr kommt selten runter.
Allerdings sind meine Module wegen der Einfacheit und Stabilität senkrecht montiert.
Also ich habe die letzten 9 Monate 414 kWh "geerntet" und davon nur ca. 20kWh kostenlos ins Netz gespeist.
Der Gewinn liegt auch hier hauptsächlich im Einkauf. Ich habe gebrauchte Kyocera Module gekauft, die ich kenne und wegen der Qualität sehr schätze. Aber auch neue Module gibts z. Zt. supergünstig.
Wechselrichter gibt es z. B. von Deye sehr günstig. Die hatten gegen eine Sicherheitsnorm verstoßen und das Problem verschwiegen. Mittlerweile ist das Problem aber behoben und der Ruf und die Preise sind trotzdem ruiniert. Da freut sich der Kunde. Google mal nach "wechselrichter Deye 800W"
Komplett solltest du eigentlich mit 500€ auskommen.
Zu deinen Fragen:
Putzen musst du so gut wie nie, insbesondere bei senkrechter Montage.
Einen extra Zähler brauchst du nicht. Der Wechserichterausgang geht in die nächste passende Steckdose.
Von der eingespeisten Energie profitieren alle Stromkreise, die hinter dem selben Zähler hängen wie deine Steckdose für die Einspeisung. Erzeugte Energiemengen und Statistiken kannst du (beim Deye WR) über WLAN direkt auslesen. Daher ist es vorteilhaft, wenn in der Nähe des WR ein WLAN Acess point hängt, über den sich der WR mit deinem Netzwerk verbinden kann.
Du kannst aber auch einen steckbaren Energiezähler in die Einspeisedose stecken und damit die erzeugten kWh ablesen.
Die Module sehen bei mir so aus:
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RE: Erneuerbare Energien - Photovoltaik, Windkraft, Wasserstoff | 07.04.2024, 21:31
Bei mir wäre es eine Südwest Seite, aber unbeschattet bis zum Sonnenuntergang. Den Grundbedarf habe ich noch nicht ermittelt, aber außer dem Wlan-Router, einem Gefrierschrank, Radiowecker und der Kühlgefrierkombination gibt es keinen permanenten Verbraucher.
Könnte das Sinn machen, oder eher nicht?
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RE: Erneuerbare Energien - Photovoltaik, Windkraft, Wasserstoff | 07.04.2024, 21:43
Es gibt auch 400W Anlagen für kleines Geld. Die passt auf jeden Fall bei dir, möglicherweise auch 6-800W. Das sind ja Spitzenleistungsangaben, die in der Praxis sehr selten erreicht werden, bei senkrechter Montage nie.
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RE: Erneuerbare Energien - Photovoltaik, Windkraft, Wasserstoff | 08.04.2024, 07:37
(07.04.2024, 20:55)Lolo schrieb: Der Gewinn liegt auch hier hauptsächlich im Einkauf. Ich habe gebrauchte Kyocera Module gekauft, die ich kenne und wegen der Qualität sehr schätze. Aber auch neue Module gibts z. Zt. supergünstig.
Wechselrichter gibt es z. B. von Deye sehr günstig. Die hatten gegen eine Sicherheitsnorm verstoßen und das Problem verschwiegen. Mittlerweile ist das Problem aber behoben und der Ruf und die Preise sind trotzdem ruiniert. Da freut sich der Kunde. Google mal nach "wechselrichter Deye 800W"
Komplett solltest du eigentlich mit 500€ auskommen.
Klingt gut! Besonders die Idee mit dem ruftechnisch "verbrannten" Wechselrichter von Deye.
Ich spiele schon lange mit dem Gedanken für unsere Inselanlage Erfahrungen mal mit einen Micro-Inverter zu sammeln. Der Grund ist der viel höhere Wirkungsgrad ggü. den normalen Stand-Alone-Wechselrichterrn. Bei einer Inselanlage ist es wichtig, dass der Wechselrichter auch mal kurze viel höhere Leistungsspitzen als die Nennleistung liefern kann. Jedoch kann man das auch anders besser in den Griff bekommen, als mit "Monster-Wechselrichtern."
Mich würde brennend interessieren, welche Ruhestromaufnahme am Eingang so ein (z.B. dieser) Microinverter hat. Kann man das messen? Oder schaltet der ohne 230V aus dem Netz am Ausgang einfach alles ab? Also angenommen das Wetter ist mittelmässig, am Ausgang liegt keine Last an, wieviel Strom wird von der PV-Anlage aufgenommen?
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RE: Erneuerbare Energien - Photovoltaik, Windkraft, Wasserstoff | 08.04.2024, 11:41
Ohne anliegende Netzspannung geht gar nichts. Also für eie Inselanlage nicht geeignet. Diese Abschaltung ist aus Sicherheitsgründen notwendig. Das war auch genau der Punkt der an den Deye Wechselrichtern bemängelt wurde.
Wenn kein Netz anliegt, arbeitet der WR noch im Ruhezustand, solange Spannung von den Modulen anliegt und nimmt etwa 1-2W auf.
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RE: Erneuerbare Energien - Photovoltaik, Windkraft, Wasserstoff | 08.04.2024, 13:39
(08.04.2024, 11:41)Lolo schrieb: Ohne anliegende Netzspannung geht gar nichts. Also für eie Inselanlage nicht geeignet. Diese Abschaltung ist aus Sicherheitsgründen notwendig. Das war auch genau der Punkt der an den Deye Wechselrichtern bemängelt wurde.
Wenn kein Netz anliegt, arbeitet der WR noch im Ruhezustand, solange Spannung von den Modulen anliegt und nimmt etwa 1-2W auf.
Danke, hab ich schon befürchtet. Danke für die Info mit dem Ruheleistung, das ist ein guter Wert. Die Standardinsel-WR verbrauchen je nachdem um die 10W, gibt auch bessere mit 5-6W oder unserer der pulst bis ein Verbraucher Strom zieht. So verbraucht er im Ruhemodus aber immer noch 4,5W.
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RE: Erneuerbare Energien - Photovoltaik, Windkraft, Wasserstoff | 08.04.2024, 23:38
(08.04.2024, 13:39)saphir schrieb: Danke, hab ich schon befürchtet. Danke für die Info mit dem Ruheleistung, das ist ein guter Wert. Die Standardinsel-WR verbrauchen je nachdem um die 10W, gibt auch bessere mit 5-6W oder unserer der pulst bis ein Verbraucher Strom zieht. So verbraucht er im Ruhemodus aber immer noch 4,5W.
Bei den netzgekoppelten WR arbeitet im netzspannungslosen Zustand eigentlich nur noch die Überwachungsschaltung auf wiederkehrende Netzspannung und ggf noch ein Kommunikationsmodul. Die Leistungselektronik ist komplett aus.
Bei Wiederkehren der Netzspannung wird wieder sanft angefahren. Die Anforderungen an einen Inselwechselrichter sind eben andere.
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RE: Erneuerbare Energien - Photovoltaik, Windkraft, Wasserstoff | 10.04.2024, 17:50
Schon sehr interessant.
Ich hab noch eine Frage hierzu:
(07.04.2024, 13:38)Lolo schrieb: Ich habe meine zusätzlich zur "normalen" Fotovoltaik seit etwa 1 Jahr in Betrieb. Was bedeutet das, also du hast noch mehr Solarmodule z.B. auf dem Dach?
Und wie sind deine Erfharungen. Hier wird Frau Veronika Grimm (Aufsichtsrat von Siemens Energy)zitiert:
Zitat:Grimm und ihr Team kritisieren das Konzept der Stromgestehungskosten (Levelized Cost of Energy, LCOE), das in der Literatur vielfach verwendet wird, um die durchschnittlichen Kosten aus Bau und Betrieb eines Kraftwerks abzubilden. Eine Kilowattstunde Strom aus Onshorewind kostet heute demnach 5,49 Cent, aus Solar-Freiflächenanlagen 4,07 Cent. Die Autoren gehen davon aus, dass insbesondere Solarmodule noch einmal deutlich günstiger werden, sodass die Kosten bis zum Jahr 2040 auf 4,69 Cent (Wind) beziehungsweise 2,59 Cent (Solar) sinken könnten.
.....
Grimm betonte, dass es sich um stilisierte Rechnungen in einem einfachen Modell handelt. Die Werte seien nicht als Kosten- oder gar Preisprognose zu verstehen. Ihr gehe es darum, die Debatte zu versachlichen und nicht nur über den Erneuerbare-Ausbau zu reden, sondern auch die ergänzend notwendigen Technologien in den Blick zu nehmen. „Je mehr Strom die Erneuerbaren produzieren, desto höher werden die Kosten, um Versorgungslücken abzudecken“, sagte sie. „Und Entscheidungen zu verzögern senkt die Kosten nicht, eher im Gegenteil“, sagte sie in Anspielung auf die von der Bundesregierung geplanten Ausschreibungen von Gaskraftwerken und den Ausbau des Wasserstoffnetzes.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/k...43851.html
Das widerspricht meiner eigenen Erfahrung. Ich betreibe ja selbst eine Inselanlage, habe also erhebliche "Versorgungslücken". Das größten Probleme hatten wir, als die PV-Anlage nur bei gutem Sonnelicht ausreichte. Nachdem wir sie etwas überdimensioniert hatten, hatten sich die Probleme verringert. Noch besser würde es werden wenn die PV-Kapazität z.B. nochmal so hoch wäre, denn dann würde auch bei Schwachlicht genügend Energie produziert, die Versorgungslücke würde kleiner werden, nicht größer.
Hast du dahingehend Erfahrung?
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RE: Erneuerbare Energien - Photovoltaik, Windkraft, Wasserstoff | 10.04.2024, 23:52
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.04.2024, 23:53 von Lolo.)
Wirtschaftliche Betrachtungen und Betrachtungen zur Autarkie muss man hier auseinanderhalten. Meine Solaranlage auf dem Dach wird dieses Jahr 20 Jahre alt und hat als Volleinspeisung (eigener Zähler) dank sehr hoher EEG Vergütung ordentlich Profit erwirtschaftet.
Die zusätzliche "Balkonsolaranlage" wird als Überschusseinspeisung abgerechnet, d.h., ich verwerte die entstehende Energie (den überwiegenden Anteil) erst mal selbst. Der Rest wird vorschriftsgemäß ans Netz verschenkt.
Wenn du mit Photovoltaik autark werden willst, und zwar über das ganze Jahr, musst du etwa um Faktor 10 überdimensionieren und einen 10- 15 kWh Speicher bereithalten.
Du brauchst also für ein Einfamilienhaus ca. 20-40kW Peak an installierter PV Leistung. Eher kaum machbar. Wir werden also das Netz und teure back up Strategien weiterhin brauchen.
In sonnenreichen Phasen werden wir dann gewaltige Überschüsse produzieren (Wasserstoff?) Aber auch moderne Akku Technologien könnten die Energie über viele Monate speichern.
Von größeren Katastrophen wie Vulkanausbrüchen, Meteoreinschlägen... und darauf folgender langer Dunkelflauten will ich jetzt mal garnicht reden. Wenn so etwas passiert, wird's eng.
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RE: Erneuerbare Energien - Photovoltaik, Windkraft, Wasserstoff | 11.04.2024, 11:34
(10.04.2024, 23:52)Lolo schrieb: Wirtschaftliche Betrachtungen und Betrachtungen zur Autarkie muss man hier auseinanderhalten. Meine Solaranlage auf dem Dach wird dieses Jahr 20 Jahre alt und hat als Volleinspeisung (eigener Zähler) dank sehr hoher EEG Vergütung ordentlich Profit erwirtschaftet.
Die zusätzliche "Balkonsolaranlage" wird als Überschusseinspeisung abgerechnet, d.h., ich verwerte die entstehende Energie (den überwiegenden Anteil) erst mal selbst. Der Rest wird vorschriftsgemäß ans Netz verschenkt.
Wenn du mit Photovoltaik autark werden willst, und zwar über das ganze Jahr, musst du etwa um Faktor 10 überdimensionieren und einen 10- 15 kWh Speicher bereithalten.
Du brauchst also für ein Einfamilienhaus ca. 20-40kW Peak an installierter PV Leistung. Eher kaum machbar. Wir werden also das Netz und teure back up Strategien weiterhin brauchen.
In sonnenreichen Phasen werden wir dann gewaltige Überschüsse produzieren (Wasserstoff?) Aber auch moderne Akku Technologien könnten die Energie über viele Monate speichern.
Von größeren Katastrophen wie Vulkanausbrüchen, Meteoreinschlägen... und darauf folgender langer Dunkelflauten will ich jetzt mal garnicht reden. Wenn so etwas passiert, wird's eng.
Genau PV muss überdimensioniert werden, ist billiger als alles andere.
Hört man immer wieder, dass es am günstigsten ist, wenn man den Rest am besten an's "Netz" verschenkt. Da ist ein schöner Fortschritt, von teurer Einspeisevergütung hin zu PV-Anlagenbetreiber verschenkt die Einspeisung des Überschusses. Win-Win für alle.
Bei unserer Garteninselanlage ist es etwas anders. Die Verbraucher sind zum großen Teil auf 12V umegestellt, eine enorme Verbrauchsreduktion ist so möglich. Der Akku ist eine (bzw. 2-3) billige 12V Starterbatterie. Da ist es quasi nochmal vorteilhaft wenn der Akku immer von der PV-Anlage voll gehalten wird. Der Akku verschleisst als einziges nennenswert. Und am wenigsten wenn er randvoll ist. Das ist bei anderen Akkus anders.
Danke für die Infos.
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