(03.11.2020, 06:09)Mr. Passiv schrieb: Ist es nicht ein riesen Unterschied zwischen "denen" und uns?

Wir quaken unsere Sichtweise, weil sie es eben ist.
Die quaken das, was sie meinen am besten verkaufen zu können.

Vereinfacht: Wir sind einfach so blöd und die sind manipulativ berechnend unterwegs.

Moin ersma

Ich sehe da nur bedingt einen Unterschied. Wenn ich dich in einen Podcast einladen würde, um dich nach deiner Sicht zu Aktien fragen, hättest du eine faktisch unbegrenzte Reichweite im deutschsprachigen Raum.
Würdest du dich jetzt ändern?

Und wenn danach, was du erzählst interessant erscheint und dich jemand in eine TV Talkshow einladen würde, würdest du dich ändern?

Um mal das Beispiel Mr Dax herauszunehmen, der hat von Börse nicht mehr Ahnung als du oder ich. In Teilbereichen hat er berufsbedingt vielleicht Erfahrung, die wir nicht haben.
Der Unterschied ist, dass ihm eine größere Bühne gegeben wird, als uns hier und vielleicht ändert dann die Aufmerksamkeit auch später das Auftreten der Person.
Trotzdem lesen dich hier auch ein paar hundert Leute und der eine oder andere macht etwas weil du es vorschlägst oder ablehnst.

Wenn jemand über Kenntnisse verfügt und diese teilen möchte, ist das erst einmal in Ordnung.
Ich denke, es geht auch um die Größe der Bühne und die Penetration der Konsumenten.

Viele von den Spezies haben sich im Laufe der Jahre verändert, sie erzählen ähnliches wie früher, nur in einer reduzierten Qualität (hat auch juristische Gründe) und zwar zu ihrem Nachteil, siehe Jens und Lars.

(03.11.2020, 10:06)SimpleSwing schrieb: Um mal das Beispiel Mr Dax herauszunehmen, der hat von Börse nicht mehr Ahnung als du oder ich. In Teilbereichen hat er berufsbedingt vielleicht Erfahrung, die wir nicht haben.
Der Unterschied ist, dass ihm eine größere Bühne gegeben wird, als uns hier und vielleicht ändert dann die Aufmerksamkeit auch später das Auftreten der Person.

Der Unterschied zwischen ihm im Netz oder TV und mir hier ist, dass er etwas verkaufen möchte. Seinen Fonds sicherlich - Bücher wird es auch geben.
Ich babbel einfach nur so rum, weil ich es nicht besser weiß. 

Daher würd ich mental den meisten hier im Forum mehr trauen als nem Verkäufer wie Müller oder eben Krall, Otte und wen es da sonst so geben mag. 
Ich traue auch keinem "Bankberater" - wie auch? Ist ja nicht schlimm, sollte man nur vorher wissen. Ich erwarte ja auch nicht von nem Porscheberater, dass der mich an Dacia verweist.

SG

(03.11.2020, 02:27)SimpleSwing schrieb: Das Problem ist nur, dass solche Menschen immer zu "Experten" verklärt werden, deren Meinung ein "höheres Gewicht" hat.
Jeder hier, der seine Meinung fundiert begründen kann (ob andere dieser Meinung folgen wollen ist egal), hat das gleiche Gewicht, wie jeder der medial präsenten Kandidaten.
"Mehr" wissen können diese auch nicht.

Aber denen vorzuwerfen, dass sie ihre Meinung sagen wenn sie danach gefragt werden ist auch nicht richtig.
Ich höre mir gerne verschiedene Meinungen an, anstatt mich in eine bequeme Filterblase zu begeben, wo ich nur "meine Meinung" unkritisch unzählige Mal wiederholt finde.

Stimme ich dir zu. Ich bin zwar der Meinung das ich von CubanPete, Atze, jf2, Guhu und, Gott bewahre,  bzgl seines Dividenden Portfolios sogar von Vahanna (ich finde seinen Ansatz prinzipiell interessant), mehr lernen kann als ich das von Dirk Müller oder Homm tun kann. Das sehen aber viele anders. 

Wenn man im institutionellen Umfeld gearbeitet hat, dann weiß man das es da auf individueller Ebene auch extreme Inkompetenz gibt. Die meisten haben diese Erfahrung halt nicht machen können. Und so ist ein "Börsenmakler" wie der Müller auf einmal "Experte", weil der nen Anzug anhat und "an der Börse gearbeitet" hat (in einer komplett antiquierten Position die es im Prinzip nur noch fürs Fernsehen gab).  

Hinter diesen "Experten" stehen Social Media Teams etc. Die machen schon aktiv Werbung für ihre "Expertise". Die werden ja nicht nur einfach so gefragt.

******Das sehen aber viele anders*****

Wilhelminisches Obrigkeitsdenken!

Gilt so etwas bereits als Gen-Defekt?

(03.11.2020, 10:23)Mr. Passiv schrieb: Der Unterschied zwischen ihm im Netz oder TV und mir hier ist, dass er etwas verkaufen möchte. Seinen Fonds sicherlich - Bücher wird es auch geben.
Ich babbel einfach nur so rum, weil ich es nicht besser weiß. 

Daher würd ich mental den meisten hier im Forum mehr trauen als nem Verkäufer wie Müller oder eben Krall, Otte und wen es da sonst so geben mag. 
Ich traue auch keinem "Bankberater" - wie auch? Ist ja nicht schlimm, sollte man nur vorher wissen. Ich erwarte ja auch nicht von nem Porscheberater, dass der mich an Dacia verweist.

SG

Ich denke, du machst es dir da zu einfach.
Ganz am Anfang ist Müller in die Talkshows eingeladen worden, weil mein sein Gesicht kannte (durch die Börsenberichterstattung) und er auch medial präsentierbar war (hat im Testinterview nicht gestottert sondern konnte erzählen).

Zu dem Zeitpunkt gab es keine Vermarktung.
Da wärest du mit ihm auf einer Ebene gewesen.
Was dann daraus gemacht wird, weil du auf enmal so oft rumgereicht wirst, dass du als Marketinginstrument Geld verdienen kannst ist wieder eine andere Sache.
Natürlich verkauft er dir kein Börsenwissen und Nutella ist nicht gesund.

Ob du jetzt Krall oder die anderen YT-Typen hast, da gehen doch die Leute freiwillig hin. Die suchen doch etwas oder konsumieren einfach.
Insofern bedienen die doch eine Nachfrage nach Informationen.

Aber warum glaubst du liest jemand in einem Forum?
Doch aus dem gleichen Grund. Und auch hier würde ich niemandem empfehlen seine Entscheidungen basierend auf einer Meinung hier zu tätigen.

Das schließt aber nicht aus, dass ich hier immer wieder Momente habe, wo ich nicht mit jemandem übereinstimme aber mir sage: "Moment, vielleicht hat er da Recht, ich denk mal drüber nach"
Und für mehr sind doch andere Meinungen nicht da.

Ich denke das Problem ist, dass wir gelernt haben, dass wir Experten "folgen sollen" und das macht in Bereichen Sinn, in denen es lebenswichtig ist.
Wenn mir der Arzt gerade den Blinddarm herausnehmen will, stell ich seine OP-Variante nicht in Frage, weil ich die bei Google nochmal gegenchecken will.
Aber wenn mir Agenturleiter X der Y-Versicherung sagt, das sei die günstigste Versicherung für mein Auto, dann werd ich mir das nochmal genauer ansehen anstatt ihm zu folgen, weil er "der Experte" ist.

(03.11.2020, 10:47)SimpleSwing schrieb: Wenn mir der Arzt gerade den Blinddarm herausnehmen will, stell ich seine OP-Variante nicht in Frage, weil ich die bei Google nochmal gegenchecken will.

Gerade dem Arzt solltest du nicht blind trauen.

Sehe kein Argument, warum Ärzte irgendwie bessere Menschen sein sollten als Tecis-Verkäufer, Vorwerk-Mitarbeiter oder Bankberater.

Ärzte genießen eben oft noch ein besonderes Ansehen - dieses lässt sich gut vermarkten/ausnutzen.
Da lehrt doch die Erfahrung, dass das, was ausgenutzt werden kann auch ausgenutzt wird. Hab mal nen Bericht über die Verteilung ambulanter Eingriffe quer über D gesehen. 
Da wird dir übel.

Und zu Müller und Co.
Das er Anfangs ob seiner telegenen Eloquenz im TV und sonst wo war ist doch ok. Und wie sich ich oder sonst wer heute an seiner Stelle verhalten würden ist ja auch n anderes Thema. Nen schlechteren Menschen macht all dies auch nicht aus ihm.
Aber eben auch keinen besseren, weshalb ich nicht sehe, warum ich ihm irgendetwas glauben sollte. Er ist halt n Verkäufer. 
SG

Expertise, die nichts kostet, ist wertlos (jedenfalls meistens ).

(03.11.2020, 12:38)Ramonet schrieb: Expertise, die nichts kostet, ist wertlos (jedenfalls meistens ).

Expertise, die etwas kostet, ist meist auch wertlos. Und zudem noch teuer.

(03.11.2020, 13:33)Klaus Birkholz schrieb: Expertise, die etwas kostet, ist meist auch wertlos. Und zudem noch teuer.

...sagte der Hausbockkiller...