(17.02.2020, 18:42)Mr. Passiv schrieb: [ -> ]... glaube, dass ich nicht auffm Schlauch stehe...
Extrem Gedacht... wenn der Kurs um 100 % fällt.. wie viele Aktien müssen dann verkauft werden?
wertlose Aktien werden ausgebucht und sind wohl nicht im Index

(17.02.2020, 19:11)Mr. Passiv schrieb: [ -> ]oder anders herum:
Bisherige aussage: Kurs fällt um 80% - Es müssen 80 % der Aktien verkauft werden.
Wenn der Kurs um 101 % steigt - Wo holst du 101 % der Aktien her? Hab noch nie gehört, dass n Index umgestrickt werden muss, weil die Kursverläufe so komisch sind.
Lass das man sacken, Kollege ;-)
ich habe verstanden, derdasdie ETF wird umgestrickt, damit es wieder paßt
… der Versuch zu erklären gelingt auch nicht immer :-(
(17.02.2020, 19:18)bimbes schrieb: [ -> ]ich habe verstanden, derdasdie ETF wird umgestrickt, damit es wieder paßt
Gehe davon aus, dass es immer passt.
Auch ohne Kauf/Verkauf.
Durch den Preis verändert sich doch die MK exakt wie es sein soll. Siehe Berechnung von Pete und meine Ergänzung dazu.
Glaube ich.
Hats da Gegenargumente?
Zum Thema ETF's:
Es ist doch tatsächlich verwunderlich, wie viele Leute keinen blassen Schimmer haben, WAS sie da eigentlich kaufen.
Der Kram, der hier von CubanPete mühsam erklärt werden muss, sollte eigentlich die Voraussetzung dafür sein, dass man solche Papiere überhaupt anfassen darf.
Noch dazu ist jedes ETF anders, weil auch jeder Index anders konstruiert ist.
ETF's sind die absoluten Weltmeister im Hin und Her, das bedingt schon alleine der Creation/Redemption - Prozess, mit dem der ETF den Index trackt. Es wird nirgendwo soviel gehandelt, wie innerhalb eines ETF's und zwar sekündlich. Ihr glaubt doch nicht etwa, dass ein ETF selbst Aktien kauft oder verkauft, das ganze dann in einem Depot hält und jedesmal Aktien zukauft, wenn ein popliger Kleinanleger 50€ aus seinem Sparplan da reinsteckt???
Das eigentliche Geschäft hinter den ETFs ist ja die Creadtion/Redemption Arbitrage der AP's. Sonst währen die Dinger ja nie so günstig.
Also nochmal: ETF's werden dauernd umgeschichtet. Kapitalzu/-abfluss, Veränderung in der Indexgewichtung und - Zusammensetzung.
Wenn es also wie 2008 zu nem großen Abverkauf mit Korrelation = 1 kommt, müssen die ETF's verkaufen, weil sich die Indices verändern. Wenn gleichzeitig ein Kapitalabfluss dazukommt, multipliziert sich das hoch und schon gibts den perfekten Sturm.
Schaut euch die ETF's während des Flashcrash 2015 an. Da ist genau das passiert.
Zum Nullsummenspiel:
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was daran so schwer sein soll. Aktienmärkte sind natürlich kein Nullsummenspiel sondern ein Negativsummenspiel. Die Aktie, die ich letzte Woche bei 100$ gekauft habe steht heute bei 110$, aber wie kommt die da hin?? Die wurde natürlich hochgekauft, von Leuten, die nach mir geordert haben.
All diese Leute bezahlen meinen Gewinn. Deren Verlust sind Opportunitätskosten. Ich verkaufe bei 110$ an den heutigen Käufer....der hat keinen Gewinn, ich schon. Ich kauf mir ein Brot, er verhungert, wenn er keinen findet, der ihm die Dinger zu 120$ abkauft.
Mir gehen die Kommentare hier teilweise echt nicht in die Birne. Glauben hier manche wirklich, alle könnten profitieren, wenn alle den gleichen Index kaufen? Einer ist immer der Erste und einer ist immer der Letzte. Und der Letzte zahlt mit seiner Order definitiv den Vorletzten aus, vielleicht aber auch den Ersten. Ihr solltet mal weniger Charts gucken...das was ihr da seht, ist der letzte gehandelte Preis, nicht der Markt. Der Markt ist Bid/Offer.
Es würde auch keiner auf die Idee kommen, eBay als Nullsummenspiel zu bezeichnen...die Finanzmärkte sind im Prinzip das gleiche.
Und natürlich kommt jetzt das Argument "Jahaaaa...Bei Futures magst du recht haben, aber doch nicht bei Aktien. Die repräsentieren doch Unternehmen und Unternehmen wachsen doch, wenn sie einen Mehrwert generieren also gewinnen alle".
Erstens: Wenn man in Unternehmen investiert, wettet man, dass das Investment mehr abwirft, als die Inflation auffrist. Also bitte: Die Indices mal inflationsbereinigt anschauen...oder noch besser: mit der eigenen Kaufkraft bzw. Reallohnentwicklung vergleichen.
Und zweitens: Bitte, bitte! Aktien bzw. Unternehmen gewinnen nicht durch die magische Hand Gottes an Wert. Aktien werden hochgekauft. Die Denke, dass alle irgendwie jetzt einsteigen und alle gewinnen, weil die Unternehmen ja dann in der Zukunft mehr wert sind ist totaler, kompletter, hirnverbrannter Oberschwachsinn.
Zum Negativsummenspiel wird das ganze, weil niemand gratis arbeitet. Also kommen Kommissions dazu, die Kosten für das Ordermanagementsystem, Kapitalkosten....
Und ich dachte immer... hin und her mach Taschen leer....
Wie die da n Jahr lang sekündlich handeln … und das für... mein billigster kostet 0,07 % … Wahnsinn wie die das machen.
Profi müsste man sein.
Sorry, Asche auf mein Haupt, gerade das Beispiel das ich gebracht hatte muss in so einem Fall kein re-balance durchführen; da die Marktkapitalisierung ja auch ändert bleibt die Anzahl Aktien gleich, nur das Gewicht im Index verändert sich (im Beispiel um ungefähr 80%). Dafür muss aber nicht gehandelt werden, da der Wert ja auch sinkt.
Es stimmt, der Anteil würde von 5% auf ungefähr 1% sinken, aber das tut er weil der Preis zerfällt schon ohne dass verkauft werden muss.
Gehandelt werden muss bei einem market cap weighted Index nur wenn sich die Anzahl ausstehender Aktien ändert, z.B. durch Rückkäufe oder Offerings. Und natürlich wenn Firmen raus fallen und neue rein kommen.
Es gibt auch andere Beispiele, beim SP500 z.B. den Equal Weight Index, der handelt in so einem Fall antizyklisch.
https://www.investopedia.com/articles/ex...weight.asp
Applaus für Cubanpete!
Diese Antwort hat Stil, Klasse und Niveau!
Hast n Bier gut....