(08.11.2021, 14:50)lomo schrieb: [ -> ]Danke, habe mir "Bitcoin entdecken" aus deiner Liste gerade gekauft.
Bin mir aber nicht sicher, ob es womöglich nicht kontraproduktiv wäre, sich eine Meinung zum Thema zu bilden, da wahrscheinlich keine Sau wissen kann, wo das alles hinführt und zu viel "overconfidence" in welcher Richtung auch immer in aktueller Phase in Bezug auf praktische (Nicht)Investitionsentscheidungen gefährlich werden könnte. Ich finde, dass es generell zu viel Noncens/Wunschdenken gerade im Themenkomplex "Bitcoin -> Inflation/Deflation ->Goldstandard" verbreitet wird. Andererseits sind die Argumenten von solchen "Größen" wie Jamie Dimon oder Taleb extrem schwach und zum Teil sogar ausgesprochen ambivalent, was darauf hinweist, dass auch die alten Hasen auch nach 13 Jahren damit nicht umgehen können bzw. ratlos in der Gegend rum stehen.
Du hast schon recht, es wird viel geredet, viel gedeutet und letztendlich wissen tut niemand etwas.
Nur ist das bei Aktien/Firmen und deren zukünftiger Entwicklung ja nichts anderes.
Ich denke man kann sich generell nicht zu viele Gedanken machen, viel zu viele Menschen denken heute gar nicht mehr.
Ich finde es zB schon sehr interessant, dass sich Menschen 1932 Sorgen gemacht haben, die USA könnte den Goldstandard verlassen.
90 Jahre später erzählt man uns, dass der Goldstandart gescheitert ist, ersetzt durch permanentes Gelddrucken, immer stärkeres und schnelleres Konsumieren, was zur Verschwendung aller Ressourcen führt.
Gleichzeitig wollen wir Ressourcen sparen und das Klima schützen.
Die Lösung muss und wird irgendwo dazwischen liegen. Lebenszyklen von Geräten auf die Garantiezeit zu beschränken(Sollbruchstelle), weil der Umsatz her muss, obwohl das Gerät auch 15 Jahre laufen könnte, ist nicht mir Ressourcenschutz vereibar.
Wenn wir aber nicht mehr auf Teufel komm raus produzieren und wegschmeißen, werden wir unser genau darauf ausgerichtetes Wirtschaftssystem nicht aufrecht erhalten können.
Und wenn Bitcoin jetzt einfach nur seine Bedeutung darin hat, dass sich Millionen (junge) Menschen einfach mal Gedanken darüber machen, dann wäre schon viel erreicht.
Der Grund warum so viele "alte Hasen" sich schwer tun zu diskutieren ist, weil ihr gesamtes (Finanz-) Weltbild auf etwas aufgebaut ist was gerade mal 60 bis 70 Jahre alt ist aber als der Stein der Weisen von nahezu jeder Universität der Welt gepredigt wird.
Es macht sich die Erkenntnis breit, dass auch unser System nicht über eine Laufzeit von 100 Jahren bestand haben wird, nur müsste man dann ja erklären/zugeben, dass man jahrzehntelang seine Karriere auf einer Theorie aufgebaut hat, die dem Langzeittest nicht standhalten wird.
