Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind; Die von diesem Forum gesetzten Cookies düfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.

Risikomanagment / Moneymanagment richtig machen
#31
Notiz 

RE: Risikomanagment / Moneymanagment richtig machen

(27.12.2019, 02:37)Xeno schrieb: Ich bin sonst mit vielem (eigentlich mit allem) in Deinem Beitrag einverstanden, das aber ist, und zwar besonders für Einsteiger, ein dermassen grotesk fataler "Ratschlag", dass ich mich melde, und zwar ausnahmsweise etwas polemischer als sonst. Also, draufgehauen:

Ich vermute durchaus nicht, sondern ich weiss mit absoluter Sicherheit, dass die sehr grosse Mehrheit aller Einsteiger (meine Schätzung: 80 Prozent, ist aber vermutlich sogar noch zu tief) bei Umsetzung dieser Idee finanziell sterben, d. h. den Grossteil  des Investments innerhalb eines sehr überschaubaren Zeitraums verlieren, zumindest solange Du wirklich von Investitionen in einzelne Aktien sprichst (bei ETFs sieht es natürlich völlig anders aus, aber die sind ja per Definition diversifiziert). Die besten Überlebenschancen hätten übrigens skurilerweise noch jene, die keine Sekunde "recherchieren", sondern alles auf einen einzigen Bluechip setzen - das ist zwar natürlich auch eine Schnapsidee, sie hat aber ein kleineres Risiko als alles andere. Es ist einem Einsteiger davon abgesehen absolut nie möglich, bessere Recherchen als der Markt betreffend Einzeltitel zu machen. No way. Wer überlebt, hat zufällig Glück (das es übrigens an der Börse auch gibt, aber eben auch nur so selten wie sonst im Leben). Die Aussage, grosse Vermögen seien an der Börse ohne Diversifizierung gemacht worden, ist empirisch grob falsch, und zwar gerade auch bei reinen Stock-Picking-Investoren wie etwa Buffett. Es sieht übrigens anders aus bei grossen Vermögen, die nicht an der Börse gemacht wurden, aber das hat nichts mit Anlegen zu tun und ist ein eigenes Kapitel.

Ich halte den Ratschlag gegenüber Einsteigern für nahezu bösartigen Unfug. Weisst Du, wie die das nämlich dann konkret umsetzen? Genau wie folgt: Die lesen dann Börsenbriefe von der Lug&Trug GmbH, kaufen mit ihrem ganzen Vermögen irgendeine oberfaule Schrottaktie, gerne von Unternehmen, deren Organe möglichst nie Versammlungen durchführen, weil sie sonst in corpore verhaftet würden, donnern innerhalb von weniger (meist erheblich weniger) als 5 Jahren vollständig an die Wand, und kaufen danach, und zwar zu Lebzeiten, nie mehr auch nur 1 Aktie, und raten ihrer gesamten Bekanntschaft unter Absingen wüster Lieder dasselbe niemals zu tun. Bei aller Liebe zum sonst nicht immer falschen Satz "Durch Fehler wird man klug": Ja, aber auch nur, wenn man danach noch nicht (finanziell) tot ist.

(Alleine für diese Aussage verdonnern mich hier viele zu ewigem Fegefeuer in der Hölle!)

Das ist mir noch zu wenig! Ich widerspreche äusserst energisch allen Ratschlägen, die eine drastische Mehrheit jener Einsteiger, die sie ärgerlicherweise befolgen, mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit finanziell ruinieren. Ich leugne hiermit apodiktisch und kategorisch, dass Einsteiger ohne Diversifizierung mit Einzeltiteln an der Börse mit einer Wahrscheinlichkeit besser als 1 gegen 5 etwas anders erreichen können als ihr Vermögen erstaunlich rasch zu vernichten. Wer nicht diversifiziert, verliert.

Zum Schluss noch das. Man kann tatsächlich in einem gewissen Sinne zu sehr diversifizieren, dann nämlich, wenn man den Überblick übers Depot verliert oder zu viele Gebühren zahlt (oder beides). Dagegen gibt es ETFs. Die Schäden durch Überdiversifizierung sind um Zehnerpotenzen seltener als die durch Verzicht auf Diversifizierung.

Lg X. (etwas enerviert)


Nun bin ich wohl zur Steinigung frei gegeben?

Dein Argument kann man ganz einfach entkräften:
Richtig informieren und nur selektiv handeln, dann funktioniert es!
Dazu zeigt aber die Mehrheit aller Spekulanten überhaupt keine Bereitschaft, da dies mit starkem Aufwand verbunden ist.
#32

RE: Risikomanagment / Moneymanagment richtig machen

Es ist einem Einsteiger davon abgesehen absolut nie möglich, bessere Recherchen als der Markt betreffend Einzeltitel zu machen.

Wenn es Einsteigern nicht möglich ist.... ab wann ist man denn dann kein Einsteiger mehr und kann besser als der Markt recherchieren?

__________________
Hat sich erledigt. 
#33
Notiz 

RE: Risikomanagment / Moneymanagment richtig machen

(27.12.2019, 09:58)Don Vladimir schrieb: Nun bin ich wohl zur Steinigung frei gegeben?

Dein Argument kann man ganz einfach entkräften:
Richtig informieren und nur selektiv handeln, dann funktioniert es!
Dazu zeigt aber die Mehrheit aller Spekulanten überhaupt keine Bereitschaft, da dies mit starkem Aufwand verbunden ist.

Mir hatte der "Tipp" auch nicht so gut gefallen. Ich finde es kommt darauf an, was man erreichen möchte. Möchte man die Chance auf ein fettes Vermögen, hast Du sicher Recht.
Selbst da muss man aber unterscheiden. Die richtig großen Vermögen waren meistens Unternehmer, die an die Börse sind und durch die lange Haltedauer jetzt Millionen von Aktien zu n$ halten.
Heute ist es sogar noch schwerer. Schau Dir STNE oder auch BYND an. Die richtig guten Ideen gehen VORHER, vor dem Börsengang, durch eine Investoren Runde. Wer da n100K investiert kriegt 10% und dann gehen die an die Börse und wir "Normalos" dürfen dann erst einsteigen.

Ich hatte mir das auch gut überlegt ob ich jetzt die 10 Aktien Variante oder mehr mache. Ich habe mich für "mehr" entschieden, einfach weil ich kein Profi bin und weil mein Ziel nur "Einkommensteigerung" sein soll und nicht "der nächste Aktien-Millionär".
Nur mal so meine Gedanken dazu...
#34
Notiz 

RE: Risikomanagment / Moneymanagment richtig machen

(27.12.2019, 09:58)Don Vladimir schrieb: Nun bin ich wohl zur Steinigung frei gegeben?

Dein Argument kann man ganz einfach entkräften:
Richtig informieren und nur selektiv handeln, dann funktioniert es!
Dazu zeigt aber die Mehrheit aller Spekulanten überhaupt keine Bereitschaft, da dies mit starkem Aufwand verbunden ist.
"Große Vermögen" wurden nicht nur mit Konzentration aufgebaut. Andersrum wird ein Schuh draus: die, die ihr Vermögen NICHT durch absurde Konzentration aufgebaut haben, haben das Recht von "Können" und nicht von "Glück" zu reden.

Rentech, TwoSigma, Jane Street, TGS im Trading, Yale Enwoment und der Norwegische Staatsfund im Investment...überall, wo systematisch Geld verdient wird, wird diversifiziert.


Neben Arbitrage ist Diversifikation eine der wenigen Theorien im Finanzbereich, die auf einigermaßen robusten Annahmen beruhen. 
https://www.trading-stocks.de/thread-508...l#pid37544

__________________
Forum-Besserwisser und Wissenschafts-Faschist
#35
Notiz 

RE: Risikomanagment / Moneymanagment richtig machen

Great Investors Explain: How Concentrated Should Your Portfolio Be?

Whether you should have a concentrated or diversified portfolio

Concentration, how much is right and how much can you stand in your portfolio?

This is a question all investors face and it is a difficult one. Having a highly concentrated portfolio can be a stressful experience if you don't know the businesses you are investing in well. If you spend time and effort to get to know the companies you are buying, having a highly concentrated portfolio is not a bad thing and may generate higher returns for you over the long-term.
...
.....
https://www.gurufocus.com/news/641391/gr...rtfolio-be-
#36
Notiz 

RE: Risikomanagment / Moneymanagment richtig machen

Wer diversifiziert, der verringert Risiko.
Ein Einsteiger hat kein Wissen und damit würder er bei einer Konzentration im Handel übermäßig viel riskieren.

Dann ist aber seine "aktive" Karriere auch vorbei. Er kauft eine Auswahl verscheidener ETFs und Ende mit "Aktienhandel", weiter gehts mit anderen Hobbies.

Wer höhere Erträge mit automatisch höherem Risiko will, der muss sich informieren und viel Zeit opfern (wobei ein Erfolg nicht alleine dadurch garantiert wird)

Die ganzen Zwischenwege:
"Ich will Zocken ohne Risiko"
"Ich will exorbitante Erträge ohne Risiko"
"Ich will passiv in ETFs diversifiziert investieren und "den Markt" schlagen"

passen eben nicht.

Jeder muss mit seinem Stil und Ziel leben können.
Seine Angst vor Verlusten auf andere projezieren zu wollen funktioniert genausowenig wie jemandem Risikofreude beibringen zu wolle.

Der eine (Profi)-Sportler spielt Tennis und verletzt sich selten schwer, der andere Profisportler fährt die vereiste Ski-Piste runter und riskiert sein Leben.
Wer will das eine oder andere nun ver- oder beurteilen.

Auch ändern sich Einstellungen ja über die Zeit und in verschiedenen Lebensphasen oder auch mit steigendem/fallendem Vermögen.

Es gibt kein "richtig" und kein "falsch", nur den Weg, den man selber in eigener Verantwortung beschreitet.

Und damit euch allen ein gesundes, erfolgreiches Jahr 2020!

__________________
Zitat:“In trading you have to be defensive and aggressive at the same time. If you are not aggressive, you are not going to make money, and if you are not defensive, you are not going to keep money.”  - Ray Dalio
#37
Notiz 

RE: Risikomanagment / Moneymanagment richtig machen

(28.12.2019, 13:54)SimpleSwing schrieb: Wer diversifiziert, der verringert Risiko.
Ein Einsteiger hat kein Wissen und damit würder er bei einer Konzentration im Handel übermäßig viel riskieren.

Dann ist aber seine "aktive" Karriere auch vorbei. Er kauft eine Auswahl verscheidener ETFs und Ende mit "Aktienhandel", weiter gehts mit anderen Hobbies.

Wer höhere Erträge mit automatisch höherem Risiko will, der muss sich informieren und viel Zeit opfern (wobei ein Erfolg nicht alleine dadurch garantiert wird)

Die ganzen Zwischenwege:
"Ich will Zocken ohne Risiko"
"Ich will exorbitante Erträge ohne Risiko"
"Ich will passiv in ETFs diversifiziert investieren und "den Markt" schlagen"

passen eben nicht.

Jeder muss mit seinem Stil und Ziel leben können.
Seine Angst vor Verlusten auf andere projezieren zu wollen funktioniert genausowenig wie jemandem Risikofreude beibringen zu wolle.

Der eine (Profi)-Sportler spielt Tennis und verletzt sich selten schwer, der andere Profisportler fährt die vereiste Ski-Piste runter und riskiert sein Leben.
Wer will das eine oder andere nun ver- oder beurteilen.

Auch ändern sich Einstellungen ja über die Zeit und in verschiedenen Lebensphasen oder auch mit steigendem/fallendem Vermögen.

Es gibt kein "richtig" und kein "falsch", nur den Weg, den man selber in eigener Verantwortung beschreitet.

Und damit euch allen ein gesundes, erfolgreiches Jahr 2020!
Dir auch  ein gesundes, erfolgreiches Jahr 2020.
Ich denke du verwechselst "passive investing"  und "diversification". 
Und obwohl es innerhalb der individuellen Risikopräferenzen durchaus unterschiedliche Wege gibt. gibt es durchaus ein "falsche" Ansätze.  

__________________
Forum-Besserwisser und Wissenschafts-Faschist
#38
Notiz 

RE: Risikomanagment / Moneymanagment richtig machen

(28.12.2019, 19:35)Lancelot schrieb: Dir auch  ein gesundes, erfolgreiches Jahr 2020.
Ich denke du verwechselst "passive investing"  und "diversification". 
Und obwohl es innerhalb der individuellen Risikopräferenzen durchaus unterschiedliche Wege gibt. gibt es durchaus ein "falsche" Ansätze.  
Nein, mir ist das schon klar, dass ich als aktiver Trader auch diversifizieren kann.
Aber wenn wir über Anfänger und Privattrader sprechen, dann denke ich dass die Mehrheit der Trader wenig(er) diversifiziert und der Passivtrader mehrere Instrumente wählt.

Ich denke, man muss bei solchen Diskussionen auch immer betrachten, dass vieles, was Profis an Möglichkeiten haben nur schwer für den Privattrader nachzubilden ist, oder aber wiederum eine starke zeitliche Auseinandersetzung mit der Materie erfordern, um nicht Risiken einzugehen (die oberflächlich) nicht ersichtlich sind.

Ich beschäftige mich nun schon einige Jahre mit dem Trading und bin immer wieder recht erschrocken, wenn ich mir Texte von Experten durchlese und feststelle, dass ich im Vergleich "nichts weiß".
Wenn es geht, lerne ich dann etwas dazu, merke aber auch, dass ich mich auf eine Nische spezialisieren muss.

__________________
Zitat:“In trading you have to be defensive and aggressive at the same time. If you are not aggressive, you are not going to make money, and if you are not defensive, you are not going to keep money.”  - Ray Dalio
#39
Notiz 

RE: Risikomanagment / Moneymanagment richtig machen

(28.12.2019, 19:35)Lancelot schrieb:
Und obwohl es innerhalb der individuellen Risikopräferenzen durchaus unterschiedliche Wege gibt. gibt es durchaus ein "falsche" Ansätze.  

So wie ich SimpleSwing verstehe, gibt es tatsächlich kein richtig oder falsch.
Da Du das jedoch anders siehst wäre es für mich interessant zu erfahren, was Du als falschen Ansatz bezeichnen würdest und wie Du das begründest?




LG
#40
Notiz 

RE: Risikomanagment / Moneymanagment richtig machen

(28.12.2019, 20:05)SimpleSwing schrieb: Ich beschäftige mich nun schon einige Jahre mit dem Trading und bin immer wieder recht erschrocken, wenn ich mir Texte von Experten durchlese und feststelle, dass ich im Vergleich "nichts weiß".
Dass Du "nichts weißt!"

Vielleicht ist das ja von diesen Experten so gewollt?

Fragt sich nur, wer nun "nichts weiß". Du oder diese Experten?

Mit vielen erfolgreichen Börsianern habe ich immer wieder Diskussionen geführt, wie sie erfolgreich wurden. Eines haben diese Herrschaften alle gemeinsam: Sie sind fleißig und zielstrebig. Für sie zählen nur Fakten. Und sie "kennen ihr Risiko" bzw. glauben dieses zu kennen. Viele von diesen Börsianern sind sehr vermögend geworden. Was diese Herrschaften alle nicht interessiert, sind sehr viele Begrifflichkeiten, wie sie an Hochschulen gelehrt wurden und immer noch gelehrt werden.

Was die Börse angeht, rede ich gerne konstruktiv so lange mit, wie es - aus meiner Sicht - Sinn macht. Oft macht es aber keinen Sinn und da nutze ich die mir zur Verfügung stehende Zeit lieber mit Research oder anderen schönen Dingen, die einem das Leben bietet.

Erfolg an der Börse muss hart erkämpft werden. Das kostet Zeit und auch viel Energie. Da interessiert es mich nicht, welcher Publikumsfonds oder Hedgefonds hervorragende Erfolge feiert und am allerwenigsten interessiert mich, welcher Fondsmanager einen immensen Intelligenzquotienten hat und ob dieser auf Harvard oder Yale war. Solche Informationen sind für mich letztlich nutzlos.

Mich interessiert einzig und alleine, wie ich unter Berücksichtigung meines Risikomanagements eine möglichst hohe Performance erwirtschafte. Dazu beantworte ich auch gerne die eine oder andere Frage, nehme mir aber auch heraus selbst die eine oder andere Frage zu stellen.  

In diesem Zusammenhang fällt mir ein: Bei meiner Aufzählung, die hier zu einer heftigen Debatte bzgl. Diversifikation geführt hat, habe ich die Cash-Quote vergessen. Die Cash-Quote ist ein sehr wichtiger Bestandteil in meinem Risiko-Management.


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste