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Markt-Timing - möglich oder nicht?
#81
Notiz 

RE: Markt-Timing - möglich oder nicht?

Ein sehr einfacher Test zum Survivorship Bias:
Nimm Dir die Nasdaq100 Member von heute und bau Dir damit einen monatlichen reallokierten Equal Weight Index.
Und dann legst Du das mal neben den "echten" Equal Weight Index.

Ich hatte das mal im Juni 2016 gemacht, der Test sieht heute natürlich etwas anders aus, aufgrund der Umbesetzungen seitdem:
   
#82
Notiz 

RE: Markt-Timing - möglich oder nicht?

(09.03.2019, 15:55)Lenzelott schrieb: Ein sehr einfacher Test zum Survivorship Bias:
Nimm Dir die Nasdaq100 Member von heute und bau Dir damit einen monatlichen reallokierten Equal Weight Index.
Und dann legst Du das mal neben den "echten" Equal Weight Index.

Ich hatte das mal im Juni 2016 gemacht, der Test sieht heute natürlich etwas anders aus, aufgrund der Umbesetzungen seitdem:

Es kommt sicherlich sehr auf das gehandelte System an. 

Ich bin bei meinem HS seit 2009 nur auf eine Differenz von 10% gekommen.
Bin aber auch immer nur einen bis ein paar Tage im Markt.
#83
Notiz 

RE: Markt-Timing - möglich oder nicht?

(09.03.2019, 15:55)Lenzelott schrieb: Ein sehr einfacher Test zum Survivorship Bias:
Nimm Dir die Nasdaq100 Member von heute und bau Dir damit einen monatlichen reallokierten Equal Weight Index.
Und dann legst Du das mal neben den "echten" Equal Weight Index.

Ich hatte das mal im Juni 2016 gemacht, der Test sieht heute natürlich etwas anders aus, aufgrund der Umbesetzungen seitdem:

Hi,

schöner einfacher Test. Ich hab jetzt mal änliche "back of the envelope" Simulationen gemacht (unterschiedliceh Zeitpunkte, EUROSTOXX50 Kursindex (und damit ohne Dividende).

Die Zahlen sind natürlich anders, aber ähnliche Größenordnung.

__________________
Forum-Besserwisser und Wissenschafts-Faschist
#84
Notiz 

RE: Markt-Timing - möglich oder nicht?

Am ehesten passt das noch hier rein, glaube ich. Da haben welche versucht Buffets Anlagestrategie mit quantitativen Mitteln "nachzubauen" und nach eigenen Angaben erfolgreich. Ich hab da zwar so meine Zweifel da Buffet ja weniger mit quantitativen Werkzeugen, sondern mit fundamantalen arbeitet. Aber lesen hat ja bekanntermaßen noch nie geschadet. Eingesetzt wird wie man das heute gerne macht, ein Faktorenmodell:
Zitat:Diese Faktoren sind die eigenen Entdeckungen der Autoren:



1)     Die „Wette gegen das Beta“ (Frazzini und Pedersen);

2)     Die Wette „Quality minus Schrott“ (Asness, Frazzini, Pedersen).



Berkshire Hathaway wettet gegen das Marktbeta, indem es Low-Beta-Aktien einsetzt - eine Taktik, die höhere Renditen bietet als ein Ansatz, der auf High-Beta-Aktien setzt (ohne Leverage). Und Buffett setzt auf Qualität, indem er profitable, sichere Unternehmen kauft und nicht auf unsichere Kantonisten spekuliert. Erstere tendieren dazu die letzteren zu übertreffen.

Und presto: Wenn die beiden Faktoren „Wetten gegen Beta“ und „Qualität-minus-Schrott“ zu Berkshire Hathaways Hebelwirkung und Value-Strategie hinzugefügt werden, verschwindet Buffetts Alpha! Die Autoren konstruierten anschließend ein Portfolio, das die Faktor-Exposures von Buffett nachahmt, ohne dabei die Möglichkeit der Aktienauswahl zu berücksichtigen. Dieses Portfolio schaffte es, die öffentlich bekannten Trades von Berkshire Hathaway zu übertreffen. Auch wenn diese Simulation keine Handelskosten berücksichtigte, lässt die Rechnung der Autoren den Schluss zu, dass Buffett geklont werden kann!

http://www.morningstar.de/de/news/181894...ffett.aspx
Mittels der Beobachtung des Marktbetas bei Qualitätsaktien wäre demnach ein Markt-Timing möglich, bzw. eine vorteilhafte Bestimmung des Kaufzeitpunktes.

__________________
Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden.
#85
Notiz 

RE: Markt-Timing - möglich oder nicht?

Ein schön geschriebener Artikel auf Seeking Alpha. Der Autor unterstellt, dass Market-Timing funktioniert, man Cash hält und es am 24. Dezember 2018 investiert hätte. Also am Tiefpunkt Ende 2018, wie wir heute wissen. Er diskutiert also diese drei Handlungsoptionen:

Zitat:#1 Staying invested all the time;

#2 Keeping 30% in cash;

#3 Keeping 50% in cash.

Er beginnt die Simulation an einem für ihn relevanten Punkt, nämlich September 2017, als er 108.000 USD erhalten hat. Von da an spielt er die drei Szenarien durch mit interessantem Ergebnis:


Zitat:Scenario #1: My Portfolio as of March 1st including my results

Therefore, I now show $134,526.13 CAD for a total return of 24.14%. This is not annualized since Sept 2017, it's total return.


Zitat:Scenario #2: Keep 30% in cash and invest it on December 24

I get $133,132.23. Therefore, if I had waited with 30% of my amount in cash until the market dropped by 20% from its peak, I would have underperformed my portfolio by $1,393.90 or 1%. In other words, waiting with 30% in cash in hand was useless and hurt my potential return.



Zitat:Scenario #3: Keep 50% in cash and invest it on December 24

$131,647.88.
Shocker! Waiting with 50% in cash is even worst! Who's laughing now?



Details und Quelle:

I'm going 30% cash and I'll wait for the dip
https://seekingalpha.com/article/4250980...rcent-cash
#86

RE: Markt-Timing - möglich oder nicht?

Natürlich funktioniert Timing...nur halt nicht mit nem 08/15 Modell das nur einen einzigen Markt betrachtet.

Korrelier mal den Dax mit dem Bund...oder dem Euro, dem Leitzins oder was dir sonst noch so einfällt. Wenn du nur ein Trendfolgesystem auf nen Chart packst, wird da kein Schuh draus
#87

RE: Markt-Timing - möglich oder nicht?

Natürlich funktioniert Timing nicht... egal was man betrachtet.

Es wird halt immer versucht - so sind wir Menschen eben. Früher hat man versucht, Gold nachzubauen, n Perpetuum Mobile zu entwickeln, Roulettesysteme zu bauen und wer weiß was sonst noch.
Heute versucht man halt, in die Zukunft zu schauen.
Ich verstehe nicht mal den Ansatz, warum das funktionieren sollte. Schon gar nicht mit den Mitteln, die ner Privatperson zur Verfügung stehen.
Bin wohl zu alt für sonen MIst.

__________________
Hat sich erledigt. 
#88
Notiz 

RE: Markt-Timing - möglich oder nicht?

(27.03.2019, 06:11)Mr. Passiv schrieb: Natürlich funktioniert Timing nicht... egal was man betrachtet.

Es wird halt immer versucht - so sind wir Menschen eben. Früher hat man versucht, Gold nachzubauen, n Perpetuum Mobile zu entwickeln, Roulettesysteme zu bauen und wer weiß was sonst noch.
Heute versucht man halt, in die Zukunft zu schauen.
Ich verstehe nicht mal den Ansatz, warum das funktionieren sollte. Schon gar nicht mit den Mitteln, die ner Privatperson zur Verfügung stehen.
Bin wohl zu alt für sonen MIst.

So, jetzt wieder pro Markt Timing: es funktioniert!

Andernfalls bräuchte man nur das Handelsblatt an die Wand tackern und mit Dartpfeilen auf die nächsten Titel werfen.

Spaß beiseite: viele Menschen, die in Aktien oder sonst was investieren, benutzen Markt Timing, nur den meisten ist das vielleicht gar nicht bewußt. Wenn der Value-Investor auf der Lauer liegt und darauf wartet, das ein Titel seiner Watchlist die für ihn richtige Bewertung hat, dann ist das Markt-Timing. Wer also Aktien nur kauft, die zum Beispiel ein Kurs-Buchwert-Verhältnis unter 1 haben, der timed seinen Kauf.
Wenn der Growth-Investor auf der Lauer liegt und darauf wartet, dass bei einer bestimmten Aktie die Gewinne explodieren, dann timed er seinen Kauf.

Dass nicht alle Timing-Strategien erfolgreich sind, sollte jedem klar sein. Man braucht Regeln, Regeln, Regeln. Heute ein iPhone kaufen und es so geil zu finden, dass man morgen unbedingt auch die Aktie haben muss ist kein Markt-Timing, das ist dann nur der Versuch.

Der wesentliche Unterschied zwischen nur versuchen und Markt Timing ist, dass man eine Strategie haben sollte, die mehrheitlich erfolgreich und wiederholbar ist, damit man langfristig damit auch Geld verdient.

Was viele auch missverstehen: Markt Timing hat auch nichts damit zu tun, dass man 100 % richtig liegt. Das ist unmöglich! Jedes, absolut jedes Geschäftsmodell hat auch mit Verlusten zu tun. Nur muss man dafür sorgen, dass die Verluste klein bleiben und die Gewinne groß, aber daran scheitern viele, weil sie keine Regeln haben.
#89

RE: Markt-Timing - möglich oder nicht?

Und nun wieder dagegen :-) :

Andernfalls bräuchte man nur das Handelsblatt an die Wand tackern und mit Dartpfeilen auf die nächsten Titel werfen. - Die meisten Einzelaktien liegen unter der Marktrendite. Da niemand die Zukunft kennt, könnte man es auch so machen!

Spaß beiseite: Wer da auf n KBV von unter 1 oder sonst was wartet, timed sich und nicht den Markt. Er fühlt sich halt mit genau diesem Wert wohl. Eine andere Begründung außer "will den Wert x halt bei Parameter y stehen sehn" wird es da kaum geben.

Dass nicht alle Timing-Strategien erfolgreich sind, sollte jedem klar sein. - Mir auf jedem Fall. Gehe davon aus, dass alle Strategien nicht erfolgreich sind. Kapiere einfach nicht, woher ich heute wissen soll, wie sich eine preisbeeinflussende Masse an Menschen/Kapital nächsten Monat oder sonst wann verhalten wird. Das hat mir noch nie einer erklärt.

Der wesentliche Unterschied zwischen nur versuchen und Markt Timing ist, dass man eine Strategie haben sollte, die mehrheitlich erfolgreich und wiederholbar ist, damit man langfristig damit auch Geld verdient. - Was ist denn das für n Satz? Wenn es klappt, war es erfolgreichen Timing - wenn nicht, "nur versuchen"?

Was viele auch missverstehen: Markt Timing hat auch nichts damit zu tun, dass man 100 % richtig liegt. Das ist unmöglich! Jedes, absolut jedes Geschäftsmodell hat auch mit Verlusten zu tun. Nur muss man dafür sorgen, dass die Verluste klein bleiben und die Gewinne groß, aber daran scheitern viele, weil sie keine Regeln haben. - Noch son Ding, was ich nicht verstehe. "Keine Regeln" ist doch auch ne Regel. Was also meinst nu machen zu sollen/müssen/können?

Zentrale Frage ist für mich stets dabei: Woher weiß ich heute, was die Masse demnächst macht? Und wer sagt es dann der Masse, dass sie es tun soll? Und warum macht sie es dann auch?

Nu aber...

__________________
Hat sich erledigt. 
#90
Notiz 

RE: Markt-Timing - möglich oder nicht?

(27.03.2019, 09:15)Mr. Passiv schrieb: Und nun wieder dagegen :-) :

Andernfalls bräuchte man nur das Handelsblatt an die Wand tackern und mit Dartpfeilen auf die nächsten Titel werfen. - Die meisten Einzelaktien liegen unter der Marktrendite. Da niemand die Zukunft kennt, könnte man es auch so machen!

Spaß beiseite: Wer da auf n KBV von unter 1 oder sonst was wartet, timed sich und nicht den Markt. Er fühlt sich halt mit genau diesem Wert wohl. Eine andere Begründung außer "will den Wert x halt bei Parameter y stehen sehn" wird es da kaum geben.

Dass nicht alle Timing-Strategien erfolgreich sind, sollte jedem klar sein. - Mir auf jedem Fall. Gehe davon aus, dass alle Strategien nicht erfolgreich sind. Kapiere einfach nicht, woher ich heute wissen soll, wie sich eine preisbeeinflussende Masse an Menschen/Kapital nächsten Monat oder sonst wann verhalten wird. Das hat mir noch nie einer erklärt.

Der wesentliche Unterschied zwischen nur versuchen und Markt Timing ist, dass man eine Strategie haben sollte, die mehrheitlich erfolgreich und wiederholbar ist, damit man langfristig damit auch Geld verdient. - Was ist denn das für n Satz? Wenn es klappt, war es erfolgreichen Timing - wenn nicht, "nur versuchen"?

Was viele auch missverstehen: Markt Timing hat auch nichts damit zu tun, dass man 100 % richtig liegt. Das ist unmöglich! Jedes, absolut jedes Geschäftsmodell hat auch mit Verlusten zu tun. Nur muss man dafür sorgen, dass die Verluste klein bleiben und die Gewinne groß, aber daran scheitern viele, weil sie keine Regeln haben. - Noch son Ding, was ich nicht verstehe. "Keine Regeln" ist doch auch ne Regel. Was also meinst nu machen zu sollen/müssen/können?

Zentrale Frage ist für mich stets dabei: Woher weiß ich heute, was die Masse demnächst macht? Und wer sagt es dann der Masse, dass sie es tun soll? Und warum macht sie es dann auch?

Nu aber...

Jedes Geschäftsmodell braucht Planungen, um durchgeführt zu werden. Ein Plan hat aber nichts mit Zukunft vorhersagen zu tun, sondern mit Erfahrung. Wenn Jupp Schlabotnik, seines Zeichens seit 20 Jahren Gemüse-Einzelhändler, sein Geschäft für die kommende Woche plant, dann weiß er, welches Gemüse ihm in der aktuellen Saison tendenziell einen Gewinn einbringt, wenn er es verkauft. Seine Erfahrung sagt ihm, dass er zum Beispiel zu 80 % mit seinen Planungen richtig liegt, d.h. er weiß auch, dass 20 % seiner Planung mit keinem Gewinn oder auch mit Verlust einher geht. Unter dem Strich zählt aber die Summe aus richtig und falsch liegen.

Und nein, Du weißt absolut nicht, wofür sich die Masse morgen, in der nächsten Woche oder im nächsten Monat entscheidet. Aber wenn Du Dir diese Frage und vor allem die beiden danach ernsthaft stellst, frag ich mich, ob es irgendein Investment für Dich gibt.


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