Magic Musk: Wie der Tesla-Chef Gewinne ohne Autoverkäufe herbeizaubert
27.07.2020 - Finanzen100
Vier Quartale in Folge hat Tesla Gewinne erzielt – ein Meilenstein für den sonst notorisch defizitären Elektroautohersteller. Doch beim zweiten Blick auf die Zahlen fällt Merkwürdiges auf.


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Seit Jahren schwankt die Zahl der „accounts receivables“ im Bereich von etwa 20 Prozent des Umsatzes. Im zweiten Quartal jedoch sprang dieses Verhältnis auf 25 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit sechs Jahren, so die „Financial Times“. Anders ausgedrückt: Während die Umsätze insgesamt leicht gesunken sind, hat Tesla offenbar mehr (noch) unbezahlte Rechnungen als Erlöse bilanziert.

Bei Beobachtern hat das zu angehobenen Augenbrauen geführt, denn solche Bilanzierungspraktiken geltend mindestens als fragwürdig. So schrieb etwa der Bilanzexperte Howard Schilit in seinem Buch „Financial Shenanigans“ schon, dass ein rapider Anstieg der „accounts receivables“ eine „ROTE FLAGGE!“ [sic] ist, bei der Anleger stutzig werden sollten.


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https://www.finanzen100.de/finanznachric..._12252890/

Ich bin seit Jahren davon überzeugt, dass bei Tesla in großem Stil beschissen wird. Es könnte Wirecard bei weitem in den Schatten stellen.

Ich fasse die Aktie aber nicht mehr an, die hat mir schon genug Stress beschert. Die Kursbewegungen entbehren jeglicher, aber wirklich jeglicher Rationalität. Ich weiß noch, als die Corona-Pandemie komplett eskalierte, Prüfungen gegen Tesla eingeleitet wurden, und Tesla ausgerechnet DANN mit einem großen Satz weiter nach oben schoss. Gottseidank bin ich hartknäckig geblieben und habe am Ende doch noch einen (sogar recht stattlichen) Gewinn aus meinem Short rausgezogen.

Seitdem habe ich alles gelöscht und deabonniert, was mich irgendwie an Tesla erinnert. Ich fasse diesen Dreck nie wieder an.

Keine Ahnung, was da los ist. Story stock? Massenwahn? Handfeste Börsen- bzw. Kursmanipulation? Ich weiß es nicht.

In irgendeinem Thema wurde geschrieben dass Tesla Religion ist - man könnte fast schon Sekte sagen. Das geht ja oft nicht so gut aus.

Anscheinend ist die Charttechnik das neue Mass. Bilanzen egal, KUV egal, KGV sowieso. Nur der Chart muss nach oben zeigen.

Ich habe letzte Woche bei 1600 Puts gekauft. Mal schauen wie das so läuft.

(28.07.2020, 11:03)MacMoneysac schrieb: Keine Ahnung, was da los ist. Story stock? Massenwahn? Handfeste Börsen- bzw. Kursmanipulation? Ich weiß es nicht.

In meinen Augen ist das ein glasklarer Shortsqueeze.
Und ja, ich finde auch das Musk über Twitter den Kurs öfter manipuliert hat. Aber sowas funktioniert nur recht kurzweilig und lässt das nicht so ausarten.

(28.07.2020, 12:08)rienneva schrieb: In irgendeinem Thema wurde geschrieben dass Tesla Religion ist - man könnte fast schon Sekte sagen. Das geht ja oft nicht so gut aus.

Anscheinend ist die Charttechnik das neue Mass. Bilanzen egal, KUV egal, KGV sowieso. Nur der Chart muss nach oben zeigen.

Ich habe letzte Woche bei 1600 Puts gekauft. Mal schauen wie das so läuft.

das war hier -> https://www.trading-stocks.de/thread-212...l#pid71303


Tesla scheint irgendwie das Apple der Autobranche zu sein oder zu werden oder wird vielleicht so gesehen...

Apple-Fans/-Jünger und Tesla-Fans/-Jünger - denke da gibt es viele Ähnlichkeiten bei der Anbetung/Idolisierung

(28.07.2020, 17:39)boersenkater schrieb: Tesla scheint irgendwie das Apple der Autobranche zu sein oder zu werden oder wird vielleicht so gesehen...

Apple-Fans/-Jünger und Tesla-Fans/-Jünger - denke da gibt es viele Ähnlichkeiten bei der Anbetung/Idolisierung

Mit dem kleinen (aber entscheidenen) Unterschied das Apple nahezu jeden Fan auch als potenziellen Käufer anspricht.
Nur die wenigsten Fans sind überhaupt in der Lage einen Tesla zu kaufen oder unterhalten zu können. Dann fallen auch viele durchs Raster für die ein Elektroauto nicht in Frage kommt wegen fehlender Ladeinfrastruktur, usw.

Bei Apple ist wie gesagt fast jeder Fan auch Kunde, dort ist die Markenbindung sehr hoch.
Bei Tesla ist oftmals das Fan-Dasein an die Technik gebunden, nicht an die Marke. Und das wird in Zukunft auch von der Konkurrenz bedient.

Aus meiner Sicht ist das wenig vergleichbar.

Davon mal ganz abgesehen könnte Tesla sich jetzt ganz leicht komplett entschulden durch den Verkauf von Aktien. Das will Elon Musk aber nicht.
In meinen Augen wäre das der genialste Schachzug überhaupt. Nur etwa 4% Anteile wären nötig ... will man nicht. Schulden sind geil.

(28.07.2020, 20:39)Vahana schrieb: Mit dem kleinen (aber entscheidenen) Unterschied das Apple nahezu jeden Fan auch als potenziellen Käufer anspricht.
Nur die wenigsten Fans sind überhaupt in der Lage einen Tesla zu kaufen oder unterhalten zu können. Dann fallen auch viele durchs Raster für die ein Elektroauto nicht in Frage kommt wegen fehlender Ladeinfrastruktur, usw.

Bei Apple ist wie gesagt fast jeder Fan auch Kunde, dort ist die Markenbindung sehr hoch.
Bei Tesla ist oftmals das Fan-Dasein an die Technik gebunden, nicht an die Marke. Und das wird in Zukunft auch von der Konkurrenz bedient.

Aus meiner Sicht ist das wenig vergleichbar.

Das stimmt natürlich. Ich meinte das auch eher in Richtung der angesprochenen "Religion".

Elon Musk in der (E-)Autobranche könnte man als das Gegenstück zu Steve Jobs in der IT-Branche sehen.
Hype, Marketing, Image,...

Es gibt auch Konkurrenten die andere E-Autos oder andere Smartphones anbieten.
Dort gibt es aber keine einzelne Person die gleichzeitig neben dem Produkt "vergöttert" wird.

Gleichzeitig muss man sagen das das Produkt selbst nicht mangelfrei oder absolute Spitze ist.

Apple / Steve Jobs war genauso Leithammel wie es heute Tesla / Elon Musk ist.

Jetzt sag mir mal wer die Vorstände (Götternamen) von Samsung, Huawei bei Smartphones kennt (Apple aktuell auf Platz 3 beim Absatz)
oder bei den E-Autos von BYC, BAIC, SAIC (alle NOCH hinter Tesla was den Absatz abgeht aber die werden in den nächsten Jahren sicher vorbeiziehen)

Apple/Tesla -> Personenkult, Religion, Hype, Marketing, Idolisierung

Ich denke das man da schon vergleichbare Parallelen sehen kann. Also ich zumindest sehe die....

Grundsätzlich volle Zustimmung.

Parallelen sind da. Aber hilft uns das weiter?

Selbst die religiösisten Musk-Fetischisten hätten einen solchen Anstieg im Kurs nie verursachen können.
Es sind die Pessimisten gewesen, also die Leerverkäufer, die jetzt die Preise hochkaufen müssen. 

Tesla Prophet seiner Heiligkeit Horst Lüning z.B. hat keine Tesla Aktien mehr. Er hat ja immer seine Teslas damit gekauft und der rechnet sich wahrscheinlich jeden Abend durch was ihn sein Model 3 gekostet hat.
So eine Mio kann das schon gewesen sein.

(28.07.2020, 23:48)Vahana schrieb: Parallelen sind da. Aber hilft uns das weiter?

In Bezug auf Bewertung der Aktie? Hmm... keine Ahnung ehrlich gesagt.
Wobei es Tesla/Musk auch in Bezug auf den Absatz wahrscheinlich schon hilft in den Medien präsent zu sein
und gehypt zu werden.

Wegen "Religion" war das meinerseits nur eine Randfeststellung hier einen Vergleich zu Apple zu sehen.
Aber wie Du schon gesagt hast - es werden sicher weniger Tesla/Musk-Fans einen Tesla kaufen als es
auf der anderen Seite Apple/Jobs-Fans getan haben und tun.

Die Konkurrenz schläft nicht oder ist durch Tesla zumindest aufgewacht. Die Frage ist wie schnell die anderen
gute/bessere/günstigere E-Autos anbieten. Tesla gibt Vollgas. Aber was die Qualität angeht soll die ja nicht soooo
berauschend sein. Mit dem Werk in Grünheide könnte er da vielleicht auch noch das Qualitätsmerkmal "Made in Germany"
draufkleben?     Auf der anderen Seite setzt die "alte Autogarde" immer noch überwiegend auf Verbrenner.

Frage ist auch wie Du ebenfalls angemerkt hast die Geschichte mit der Ladeinfrastruktur. Das hinkt seitens der
Anbieter/Staaten hinterher. Was bringt es wenn Tesla die Produktion hochfährt aber auf der anderen Seite
die Infrastruktur noch nicht in entsprechenden Maßen vorhanden ist oder entsprechende Lösungen auch teuer sind?

Ist für die Stromanbieter auch nicht einfach mal auf die schnelle entsprechende öffentliche oder private Ladestationen
zu installieren. Das Stromnetz muss das auch aushalten können ohne das es Stromausfälle gibt.
Kenne jemanden der bei den Stadtwerken arbeitet - im Moment geht das alles sehr langsam und ist machbar.
Aber wenn das innerhalb kürzester Zeit viel mehr werden, könnte das zum Problem werden. Da müsste einiges
um- und aufgerüstet werden damit dann immer noch alles stabil läuft.

Wo will Tesla seine Autos verkaufen? In welchen Ländern (Städten) sind rein von der Infrastruktur her E-Autos überhaupt in
großer Anzahl realistisch möglich? 

Aber vielleicht kommt Tesla/Musk da auch mit irgendeiner schlauen Lösung um die Ecke um das nach vorne zu bringen
und damit zusätzliche Einnahmen zu generieren? Vielleicht kommt auch jemand mit einer Wasserstofflösung um die Ecke
und Tesla ist Geschichte oder steigt mit ein?

P/E (KGV) Aktuell 760 - Forward P/E (Next fiscal year) 99
https://www.finviz.com/quote.ashx?t=Tsla

Fair oder nicht fair? Hab absolut keine Ahnung.

Wegen der Geschichte mit dem Aufladen...
Strom wäre grundsätzlich kein Problem - also vorhanden... aber...

Elektromobilität
Hält das Stromnetz dem E-Auto-Boom stand?
Alle reden von der E-Mobilität. Doch das Stromnetz ist auf den Ansturm neuer Verbraucher vielerorts nicht vorbereitet. Die Blauäugigkeit der Politik kommt uns teuer zu stehen....

....Das Elektroauto zu Hause laden wäre für Verbraucher bequem. Anders als öffentliche Ladesäulen verschlingt die Aufrüstung eines Hausanschlusses nicht Tausende Euro. Auch für die Versorger wäre Zu-Hause-Laden die einfachste Lösung. Denn dort kann man die Akkus über Nacht langsam und mit geringer Leistung laden. Die Ladestation in der eigenen Garage hat jedoch einen Haken: „Wenn alle, die um 19 Uhr nach Hause kommen, sofort an ihre Station wollen, wird das nicht gehen“, sagt Samweber.

In Deutschland teilen sich 50 bis 200 Haushalte je einen Ortsnetztrafo. Diese verringern die Spannung von 10.000 oder 20.000 Volt im regionalen Verteilnetz (Mittelspannung) auf die 230 Volt, mit der der Strom dann aus der Steckdose kommt. Fast immer fließt dieser Strom heute auf der letzten Meile über Erdkabel in die Häuser. Die Strommenge, die diese Kabel transportieren können, ist begrenzt. So lange, wie heute, nur einige 1000 Tesla, Nissan Leaf und BMW i3 in der heimischen Garage laden, gibt es keine Probleme. Auf deutlich mehr Autos wäre das Niederspannungsnetz aber längst nicht überall ausgelegt.

Deshalb will Reiter nun möglichst schnell wissen, wo die E-Autos in seiner Stadt künftig Strom tanken. Er ist überzeugt davon, dass die Stadtwerke so manche Leitung und Ortsnetztrafos erneuern müssen. „Sonst werden partiell Ladeengpässe entstehen“, fürchtet er. Vor allem in Wohngegenden mit lockerer Bebauung, in denen viele E-Autos auf wenige Häuser kommen – und damit auf einen kleinen Trafo und dünne Erdkabel.

Und so könnte sich bald rächen, dass die Deutschen das Thema E-Mobilität konsequent verschlafen. Viele Stadtwerke haben ihr Netz sogar abgerüstet. In Düsseldorf etwa wurde in den vergangenen 25 Jahren die Hälfte der 5000 kleinen Ortsnetztrafos demontiert, weil die privaten Haushalte immer weniger Strom verbrauchten. Niemand konnte sich vorstellen, dass sich das wieder ändern würde. In den Siebzigern heizten viele mit Nachtspeicheröfen und Durchlauferhitzern, die ähnlich viel Leistung zogen wie eine Autoladestation heute. Dann wurden Hausgeräte immer sparsamer, mit Strom heizte fast niemand mehr.....

https://www.wiwo.de/technologie/mobilita...296-2.html


Der Artikel ist von 2017 - wenn ich so an das Gespräch von vor ein paar Monaten mit meinem Stadtwerker denke sieht es heute
zumindest bei uns hier immer noch nicht anders aus. Auch öffentliche Ladesäulen sind kaum vorhanden. Hat sich fast nichts getan.