(22.10.2019, 21:00)Vahana schrieb: Richtig?
Folgedessen geht es doch nur darum wann die Steuern gezahlt werden.

Genau, denn das Steuern irgendwann bezahlt werden müssen ist klar.
Wie bimbes schrieb, will (oder kann) man vielleicht im aktuellen Jahr die Steuern nicht zahlen und da wäre das Vorgehen hilfreich.
Ich hatte dein "Das machst du 2-3 Jahre erfolgreich und dann fällst du damit auf die Klappe, sodass deine Verluste höher sind als die paar Euros die du an Steuern die ganzen Jahre gespart hast." falsch verstanden im Sinne von wenn man drauf kommt, gibt es Ärger.

Also alles gut

Ich habe mir das ganze nochmal durch den Kopf gehen lassen.
Es gibt keine Kombination oder Möglichkeit mehr als 216€ Steuern im Jahr zu sparen.

Freunde was rechnet Ihr dann für ein Zeug?

Beispiel 1. Man hat eine Position mit 1600€ Gewinn. Verkauft diese um sie später zurück zukaufen. Man spart 400€ Steuer für immer. Es sei denn das Papier macht in der Zukunft große Verluste.

Beispiel 2. Man hat schon 5600€ Gewinn realisiert und verfügt über eine Position mit 4000€ Verlust. Verkauft diese um auch sie später wieder zu erwerben. Man erhält eine Erstattung von 1000€. Ob diese später wieder bezahlt werden muss oder durch Freibeträge getilgt werden wird sich zeigen.
 
Beispiel 3. Man hat keine Gewinne realisiert oder gar einen Verlustvortrag, dann verzichtet man auf 400€ Steuerersparnis.

Ich geh mal davon aus das du mit 1600€ Freibetrag rechnest.

Für den Fall das dein Depot nur aus Nicht-Dividendenzahlern besteht, könnte man 1600€ (Teil-)Gewinn realisieren und danach wieder kaufen.
Das wäre der Einzige Fall der mE nach Sinn macht.
Und wie gesagt bringt dir das "nur" eine Ersparnis von 432€ ein.
Das wäre dann dein Beispiel 1.
Ob das Papier später Verluste macht spielt ja keine Geige, weil das hätte es ja auch ohne die Rollierung getan.

Beispiel 2 stimmt nicht.
Du hast 1600€ Gewinn gemacht die nicht versteuert werden müssen. Ob die Verlustposition rollst oder nicht spielt keine Rolle.

Beispiel 3 stimmt.
Das mit dem Verlustvortrag habe ich aktuell. Ich kriege nix vom Staat erlassen.

(23.10.2019, 20:04)Vahana schrieb: Beispiel 2 stimmt nicht.
Du hast 1600€ Gewinn gemacht die nicht versteuert werden müssen. Ob die Verlustposition rollst oder nicht spielt keine Rolle.

1600€ Gewinn sind es wenn man die 4000€ Verlust realisiert hat, wenn nicht sind es 5600€ Gewinn, also schon ein Unterschied (von 1000€ + Soli).

Erst einmal ja, aber wenn du die ehemalige Verlustposition wieder kaufst, dann musst du auf dessen Gewinn irgendwann auch Steuern zahlen.
Es bleibt also unter dem Strich gleich. Mit dem Unterschied wann die Steuern anfallen.

(24.10.2019, 18:42)Vahana schrieb: Erst einmal ja, aber wenn du die ehemalige Verlustposition wieder kaufst, dann musst du auf dessen Gewinn irgendwann auch Steuern zahlen.
Es bleibt also unter dem Strich gleich. Mit dem Unterschied wann die Steuern anfallen.

Im Prinzip hast Du recht. Ganz gleich isses aber nun auch nicht. Die meisten hier im Forum werden Dir sagen: besser die Steuer vertagen, dann wirkt erstmal Zinseszins den Du sonst verpasst. Ich sage eher: Ich mag versteuertes Geld, es gehört mir und damit ich nicht ganz so "naiv" da stehe füge ich noch hinzu: Abgeltungssteuer.. da weiß ich was ich zahle. Was in paar Jahren mal sein wird weiß ich nicht aber Steuer wird selten geringer xD

Den Zinseszins hatte ich jetzt gar nicht auf dem Schirm.
Eine gute Überlegung! Sogar eine sehr gute!

Ich werde mal durchrechnen wie sich das bei mir niederschlagen würde.

Zu diesem Thema habe ich einen Script (Mysql/PHP)  gebastelt, welcher mir die aktuelle Gewinn/Verlust je Position anzeigt. (Gem. FIFO). Wer Interesse hat meldet sich.

Ich fasse mal zusammen:
wenn man da mal einen Blick drauft wirft, kann man als Verheirateter bis zu ca. 400 € sparen, wenn man den Freibetrag ausnutzt, anstelle ihn verfallen zu lassen.

Den Zinseszinseffekt würde ich mal angesichts des jetzigen Zinsniveaus vernachlässigen.