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Normale Version: R. Stahl
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R Stahl (+) Unterbewertungs Stil: Lichtanlagen ohne Funkenflug für Wasserstoff- LNG und Chemieanlagen. FY Umsatz 330Mio (erw 315) FY Gewinn 38Mio (erw 33). KGV 9x.



Zitat:Das Technologieunternehmen sieht sich als einen der international führenden Anbieter für den elektrischen Explosionsschutz. Stahl stellt unter anderem Schalter und Leuchten her, die entweder keine elektrischen Funken bilden oder diese vor explosiven Gas-Luft-Gemischen abschirmen. Kunden kommen unter anderem aus der Öl- und Gasindustrie sowie der Pharma- und Chemiebranche. Das Unternehmen beschäftigte Ende 2023 über 1700 Männer und Frauen.


Zitat:R. Stahl weist für das Jahr 2023 einen Umsatzanstieg von 274 Millionen Euro auf 331 Millionen Euro aus. Den Auftragseingang hat die Gesellschaft von 314 Millionen Euro auf 343 Millionen Euro erhöht. Vor Zinsen und Steuern meldet das Unternehmen aus Waldenburg einen Gewinnanstieg von 3,9 Millionen Euro auf 19,1 Millionen Euro. Der Free Cashflow hat sich um 4,7 Millionen Euro verbessert und liegt bei 0,3 Millionen Euro - damit über den Erwartungen.

„R. Stahl konnte 2023 seine Marktposition trotz des herausfordernden Umfelds weiter stabilisieren und festigen. Das Unternehmen wird die sich bietenden Chancen auf unserem mittel- und langfristig wachsenden Markt nutzen, um nachhaltig erfolgreich zu wirtschaften”, sagt Mathias Hallmann, CEO der Gesellschaft.

Bilanzielle Belastungen könnten noch aus einer 25-prozentigen Beteiligung von R. Stahl an der russischen Gesellschaft ZAVOD Goreltex Co. Ltd. entstehen. Diese könnte vollständig abgeschrieben werden.

Zum Ausblick macht man heute keine Angaben. Dieser soll am 17. April zusammen mit dem Geschäftsbericht für 2023 publiziert werden.



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Zitat:R. Stahl: Comeback nach harten Jahren

„Wasserstoff rummst immer“, sagt Mathias Hallmann, CEO von R. Stahl, bei seiner Präsentation auf den Hamburger Investorentagen (HIT). Was sich zunächst einmal etwas salopp anhört, hat für R. Stahl aber enorme wirtschaftliche Relevanz, denn das Unternehmen bietet Leistungen für den elektrischen Explosionsschutz an. Das können Schalter, Steuerungen, Alarmsignale oder auch Lampen sein. Im Grunde ganz normale Produkte, nur das sie aufgrund ihrer besonderen Konzeption gegen Explosionen im Schnitt etwa zehnmal so viel kosten wie ihre herkömmlichen Pendants. Doch bevor eine Ölplattform, ein Elektrolysegerät oder eine Chemie-Anlage wegen eines kleinen Funkens in die Luft fliegt, sind die jeweiligen Betreiber auf Spezialprodukte wie die von R. Stahl angewiesen. „Irrelevant in der Kostenstruktur, aber extrem relevant in der Risikostruktur“, sagt Mathias Hallmann.

Jedenfalls tun sich im Zuge der weltweiten Energiewende spannende neue Märkte auf. Und selbst das Thema Ausstattung von Kernkraftwerken mit speziellen LED-Beleuchtungen bietet einiges an Potenzial. Hochinteressant auch die zu erwartende weitere Automatisierung von Ölplattformen durch die großen Energiemultis. Das wirtschaftliche Comeback von R. Stahl mit Hauptsitz in Waldenburg kam allerdings auch quasi in letzter Minute, denn das Familienunternehmen hat extrem schwere Zeiten hinter sich – insbesondere 2017/18 waren tiefrot und haben das Eigenkapital arg dezimiert. Die letzte Dividende gab es für 2016. Kaum vorstellbar, dass es vor mittlerweile zehn Jahren sogar einen Übernahmeversuch durch den Elektronikspezialisten Weidmüller zu 50 Euro je R. Stahl-Aktie gab, den die Familie jedoch vehement blockiert hat. Ein Verhalten, was damals an der Börse für viel Kopfschütteln sorgte.


Doch der im Oktober 2017 an Bord gekommene Mathias Hallmann hat einen harten Restrukturierungskurs eingeschlagen, der seit geraumer Zeit auch in deutlich besseren Zahlen ablesbar ist. Erkennbar ist das für Investoren auch daran, dass sich die Schere zwischen berichtetem Ergebnis sowie dem um Sondereinflüsse bereinigten Betriebsgewinn zuletzt fast vollständig geschlossen hatte. Zudem wurden mit den Banken vor geraumer Zeit umfangreiche neue Kreditlinien vereinbart, so dass für die internationale Expansion deutlich mehr Beinfreiheit als früher besteht. Die vorläufigen Geschäftszahlen für 2023 stehen am 15. Februar 2024 an. Die bisherige Prognose sieht Erlöse im oberen Bereich der Spanne von 305 bis 320 Mio. Euro vor, das adjustierte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll zwischen 35 und 40 Mio. Euro ankommen.

Ein Risikofaktor bleibt freilich die im Jahr 2016 eingegangene 25-Prozent-Beteiligung an der russischen Zavod Goreltex – der damaligen Nummer 2 im Explosionsschutz. Dem Vernehmen nach wurden die russischen Miteigentümer mittlerweile weitgehend enteignet, die wirtschaftliche Zukunft ist entsprechend ungewiss. Bilanziell wurde Zavod bereits wertberichtigt, zum 30. September steht der Anteil aber noch immer mit etwas mehr als 8,9 Mio. Euro in der Bilanz von R. Stahl. Nicht auszuschließen, dass es hier nochmals Abschreibungsbedarf gibt – möglicherweise muss R. Stahl auch komplett reinen Tisch machen, auch wenn sich der Vorstand diesbezüglich nicht geäußert hat bei seiner Präsentation. Ansonsten zeigt sich Mathias Hallmann auf den von Montega veranstalteten Hamburger Investorentagen aber sehr zuversichtlich, was die weitere Zukunft von R. Stahl angeht: „Wir werden 2024 voraussichtlich nochmals deutlich wachsen.“

Demnach sollte das EBITDA nach Auffassung von boersengefluester.de im laufenden Jahr merklich oberhalb von 40 Mio. Euro ankommen. Zum Vergleich: Inklusive der Netto-Finanzverbindlichkeiten von zuletzt gut 48 Mio. Euro kommt R. Stahl auf einen Unternehmenswert (Enterprise Value) von annähernd 188 Mio. Euro – die Relation von EV zu EBITDA beträgt also vermutlich weniger als 4,5. Dagegen lässt sich gar nichts sagen. Entsprechend siedeln die Analysten von Solventis der fairen Aktienkurs auch eher im Bereich um 30 Euro an, was einem Potenzial von annähernd 40 Prozent entspricht. Die aktuelle Konsolidierungsphase im Aktienkurs kann also ein guter Einstiegszeitpunkt sein. Vorsichtige Investoren warten derweil noch die Vorabzahlen für 2023 ab und schauen, ob es ein Update zu der in Sankt Petersburg ansässigen Zavod Goreltex gibt.

Grundsätzlich bietet der Spezialwert aber ein sehr schöne Investmentstory. Positiv auch, dass sich R. Stahl – nach einer insbesondere ökonomisch bedingten Zurückhaltung bei den Investor Relations-Aktivitäten – nun wieder auf Konferenzen wie dem HIT zeigt. Das sollte dem Aktienkurs und auch den Handelsumsätzen nur förderlich sein. Eine Kursexplosion ist sicher nicht zu erwarten, aber mit Sicht auf zwölf Monaten rechnet boersengefluester.de mit einer sehr ansprechenden Performance, zumal auch CEO Mathias Hallmann sagt: “Wir sind optimistisch, dass die nächsten Jahre richtig gut werden.”


https://www.boersengefluester.de/r-stahl...en-jahren/