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Normale Version: Verlusttopf erhöhen?
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Bei B&H-Positionen die tief unter Wasser sind baue ich auch den Verlusttopf auf.
Die Performance im Depot wird dadurch natürlich verfälscht, ist halt Selbstbetrug, aber gut für die Psyche.

Allerdings kaufe ich nicht immer dieselbe Position wieder zurück, ich prüfe, ob nicht ein Titel aus derselben Brache/Sektor fundamental besser performant, ggf. der Wettbewerber.
(09.04.2022, 16:59)42_answer schrieb: [ -> ]Die Performance im Depot wird dadurch natürlich verfälscht, ist halt Selbstbetrug, aber gut für die Psyche.

Man sollte einfach realisierte Verluste dazu rechnen.
die eingeschränkte Verrechnung von Aktienverlusten hat der BFH doch gerade dem BverfG vorgelegt - die Vorläufigkeit geht etliche Jahre zurück, falls die jährlichen Steuerbescheide noch nicht fix sind, sonst wird dieses wohl erst ab dem Jahr 2021 sein
kann können diese gerne gegen die Divis gebucht werden - gibt mehr cash!

nutze daher den Verlusttopf immer wieder und baue diesen auf

https://www.submission.de/news.php/Einge...maess.html
https://www.nwb-experten-blog.de/verlust...einspruch/
(09.04.2022, 14:34)sonic123 schrieb: [ -> ]Hallo,
Anleger aus Deutschland (evtl. sind die Steuern in anderen Ländern anders):

Wenn einer eurer Aktien im Depot mit hohen Verlusten steht, verkauft ihr sie und kauft sofort wieder auch wenn ihr Byu&Holder seid?

Ich überlege ob es so Sinn macht den Verlusttopf so hoch zu halten um irgendwann mal Aktien mit Gewinnen zu verkaufen ohne Steuern zu zahlen.
Ich zahle zwar aktuell ein bißchen Gebühren und Spread, aber wenn ich diese Aktie ewig halten will, ist es doch eine gute Möglichkeit sein Verlusttopf zu niedrigen Kosten zu erhöhen.

Nehmen wir an ich möchte in Zukunft Dividendenwerte nicht verkaufen und Nichtdividendenzahler irgenwann (Teil)verkaufen, dann habe ich später steuerfrei Gewinne realisiert.

Ein Bedenken habe ich: Es kann sein, dass ich diese Nichtdividendenzahler aber erst in 15 Jahre oder später realisieren werde - bis dahin können sich Gesetze geändert haben und ich hätte unnötig (kleine) Kosten gehabt.
Vielleicht verjährt irgendwann Verlusttopf auch mit neuem Gesetz, aber dann könnte ich noch rechtzeitig Gewinne realisieren.

Was denkt ihr darüber?

Ich habe mir diesbezüglich hier im Forum bzw. im Vorgängerforum mal eine blutige Nase geholt und bin von
einer bestimmten Person immer wieder versucht worden als "Depp" hingestellt zu werden, weil ich ja Steuerzahlungen damit nur
in die Zukunft verschiebe und erhöhte Kosten durch Verkauf und Wiederkauf  hätte usw.....

In Kurzform, ich habs gemacht und im Laufe der letzten 4,5 Jahre bereits sehr davon profitiert, mache das auch weiterhin hin und wieder 
bei Werten, die ich eigentlich gar nicht plane zu verkaufen um die Verlustvorträge mit zu nehmen und bei Geschäften zu nutzen, die eine
kürzere Haltedauer haben. Also klares JA von meiner Seite aus  Tup
(11.04.2022, 17:19)fahri schrieb: [ -> ]Ich habe mir diesbezüglich hier im Forum bzw. im Vorgängerforum mal eine blutige Nase geholt und bin von
einer bestimmten Person immer wieder versucht worden als "Depp" hingestellt zu werden, weil ich ja Steuerzahlungen damit nur
in die Zukunft verschiebe und erhöhte Kosten durch Verkauf und Wiederkauf  hätte usw.....

Muss man im Kontext sehen.
Steuern sparen durch Verlusttopfausgleich und Steuern in die Zukunft verschieben durch thesauriende Produkte sind zwei verschiedene Dinge.

Wenn man die Gewinne im Topf neutralisiert werden, dann werden die Steuern gar nicht gezahlt, auch nicht in der Zukunft.
Spart man denn tatsächlich Steuern?

Simplifiziertes Beispiel:
Aktie A - Kauf bei 100€ - Verkauf nach 2 Jahren bei 200€ = Gewinn 100 zu versteuern (Steuer ca. 25€)
Aktie B - Kauf bei 100€ - Verkauf & Rebuy bei 50€ / Verlusttopf 50€ - Verkauf nach 2 Jahren bei 200€ = Gewinn 150€ minus Verlusttopf 50€ = 100€ zu versteuern (Steuer ca. 25€)

Wird denn nicht das Geld nur effizienter verwendet, mit freier Wahl wann die Steuer gezahlt wird? Evtl. habe ich’s auch einen Denkfehler…
(11.04.2022, 18:59)42_answer schrieb: [ -> ]Simplifiziertes Beispiel:
Aktie A - Kauf bei 100€ - Verkauf nach 2 Jahren bei 200€ = Gewinn 100 zu versteuern (Steuer ca. 25€)
Aktie B - Kauf bei 100€ - Verkauf & Rebuy bei 50€ / Verlusttopf 50€ - Verkauf nach 2 Jahren bei 200€ = Gewinn 150€ minus Verlusttopf 50€ = 100€ zu versteuern (Steuer ca. 25€)

Du hast Aktie C vergessen.
Die Aktie C verkaufst du heute mit einem Gewinn von 50€. Dieser wird mit dem Verlusttopf 50€ verrechnet und dann bezahlst du 0€ Steuern.

Diese 50€ kennst du dann versteuern wenn du Lust hast, oder nach deinen 2 Jahren. Inzwischen werden die weiter verzinst.
50€*2a*7% ... sind 7,25€ (vor Steuer) die man gewonnen hat nur weil die Steuer verschoben wurde.
Bzw wenn du irgendwann auswanderst bezahlst du gar nichts. Erst dann lohnt sich das richtig.
Ohne auswandern ist das nur eine hübsche Spielerei.

Dann gibt es noch weitere Vorteile.
1. Irgendwann könnte der Freibetrag angehoben werden und dann kann man die Gewinn steuerfrei einlösen. Oder die ganze Steuer ändert sich, wer weiß?
2. Keiner sagt, dass man zum Schluss der Laufzeit vom Depot (zur Rente?) auch unterm Strich ein Plus hat. Wenn man das nicht hat, dann hat man die ganzen Jahre immer Steuern gezahlt ohne das es Final gar nicht notwenig war.
Das meinte ich mit "Wenn man die Gewinne im Topf neutralisiert werden, dann werden die Steuern gar nicht gezahlt, auch nicht in der Zukunft." (zugegeben, sehr unglücklich formuliert). Das gilt nur dafür wenn man auswandert, oder zum Schluss keinen Gewinn gemacht hat.

Edit: Die 50€ sind der Verlusttopf, aber nicht die Steuer.
12,5€*2a*7% ...  1,81€ (Vor Steuern) hat man dann real gewonnen wenn man 50€ Gewinn 2 Jahre später versteuert.
Danke für die Klarstellung, da sind wir beinander.
Im Hinterkopf würde ich aber auch behalten, dass Gesetz sich ändern kann und Verlusttopf zu erhöhen kontraproduktiv sein könnte.
Beispiel: Wenn Regierung bei uns wie in Österreich beschließt Aktienverluste mit Dividenden gegenzurechnen, aber die Verluste sind nur von jeweiligen Jahr gültig, wäre es besser die Werte nicht Jahre davor zu verkaufen und neuzukaufen.
Ich habe für mich erstmal ein Mittelding gewählt.
Aus steuerlichen Gründen Verluste zu realisieren, macht doch nur Sinn, wenn dies zur sofortigen Steuererstattung führt.
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