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Normale Version: Risk of Ruin
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Der größte Risik of Ruin ist, wenn man eine Strategie hat, die Verluste bringt man aber glaubt das sie funktioniert. Oder so ähnlich.
Hab ich wenn ich mich recht entsinne in einem Buch einer ehem. Pokerspielerin gelesen (Duke).
(24.07.2021, 12:27)Bauernlümmel schrieb: [ -> ]Der größte Risik of Ruin ist, wenn man eine Strategie hat, die Verluste bringt man aber glaubt das sie funktioniert. Oder so ähnlich.
Hab ich wenn ich mich recht entsinne in einem Buch einer ehem. Pokerspielerin gelesen (Duke).

Sowas kann man auch oft im normalen Leben beobachten.
Ist ja öfter mein Reden: Setz dich mal ne Stunde innen Straßencafé und schau nicht nur der Kellnerin auffn Hintern, sondern schau  dich um.

Da siehst Raucher und Trinker.
Die  verhalten sich genau so, wie du das größte RoR beschrieben hast.

SG
Ein paar Anmerkungen dazu:

1. der Anfänger muss sich erstmal mit sich selber auseinandersetzen:
Risiko bewertet jeder anders.
Während der eine so gut wie möglich individuell steuerbares Risiko vermeiden möchte, setzt sich der Freeclimber einem aus seiner Sicht ebenso kalkuierten Risiko aus, das in der Konsequenz aber das Leben kosten kann und darf.

2. Risiko steht immer im Verhältnis zum Gewinn.
Wenn ich mein Kapital in 2 Monaten verdoppeln "muss", dann kann ich keine risikominimierte Strategie fahren.

3. Während Wetten, Poker, Roulette fixe Systeme sind, bei denen Risiko, Ertrag und Wahrscheinlichkeiten im Voraus bekannt sind, sind beim Investieren die meisten dieser Variablen nicht im voraus bekannt sondern erst im Nachhinein.
Jedes System ist solange berechenbar, bis sich unerwartet eine Variable ändert.

4. (siehe auch Punkt 2)  das Ziel bestimmt das Risiko.
Wenn ich ein Hobby suche, das mir mit hoher Wahrscheinlickeit keine Knieverletzung einbringt, dann ist Schach ganz ok.
Wenn mein Ziel ist Olympiasieger im Skislalom zu werden, muss ich eine Knieverletzung mit erhöhtem Risiko erwarten.

Also für den Anfänger:
-Wer bin ich
-Wo will ich hin
-Was darf bis zum Ziel auf keinen Fall passieren

Und von dort aus gehts weiter...
(24.07.2021, 10:10)Storch schrieb: [ -> ]> Wobei diese Shorts natürlich so ausgewählt sind, dass sie auch während der normalen Zeit Geld verdienen.

wie soll das denn funktionieren?

Z.B. in dem die Papiere shorte, die sowieso aus intrinsischen Gründen fallen. Geht der Markt nach unten werden die Werte noch viel stärker fallen. Gerne mache ich so etwas auch mit Sektor-Papieren.
(24.07.2021, 11:55)Vahana schrieb: [ -> ]Warum beschäftigt man sich als Anfänger überhaupt mit so einem Thema?

Für jemanden der langfristig anlegt und diversifiziert aufgestellt ist, sollte das keine Priorität sein.

Ich schätze dein Bekannter will traden?

Auch langfristig orientierte Anleger sollte es interessieren. Wer ein Depot von der vielfachen Größe seines Jahreseinkommens hat, wir ein echtes Problem damit haben wenn es sich um 80% reduziert. Wer dieses Depot dann noch als Altersversorgung nutzen will, wird das nicht aushalten.
Wenn sich das Depot um 80% verringert, dann hat man
1. Seine Hausaufgaben nicht gemacht
2. Wahrscheinlich sowieso kein Einkommen mehr weil alle arbeitslos sind
3. Ganz andere Probleme als Geld und Altersvorsorge

Die Risk of Ruin Theorie hilft da allgemein sowieso nicht weiter, weil diese einem im Zweifelsfall dazu verleiten würde in Anlageklassen zu investieren die nicht "Aktienmarkt" heißen, oder noch schlimmer: Cash zu halten.
(24.07.2021, 14:27)Vahana schrieb: [ -> ]weil diese einem im Zweifelsfall dazu verleiten würde in Anlageklassen zu investieren die nicht "Aktienmarkt" heißen

Was absolut Sinn macht und keine dumme Sache ist. Diversifikation funktioniert. Und dein Vermögen nur auf Aktien zu verteilen ist keine Diversifikation.

Ventura

@ all

Erstmal vielen Dank für die inputs.

Taleb kenne ich alles.
Jetzt habe ich noch ein paar weitere gute Bücher zu besorgen für die Winterzeit, klasse.

Das hilft leider dem "Anfänger" wenig. Ich war auf der Suche nach "leichter Kost". um die Begeisterung nicht zu schmälern.
Habe ihm zur Diversifizierung und gleich großen Engagements 2,5% je Position geraten (für den Anfang). Ein geringfügiges Handeln wird nicht ausbleiben, wenn man sich tiefer mit der Materie beschäftigt, a la long? 
Strebt ja nicht jeder die Weltherrschaft an, mittels aussitzen Irony

Ventura

(24.07.2021, 10:13)Lanco schrieb: [ -> ]Meine Meinung dazu: Für einen Anfänger viel zu "akademisch", schön zu wissen, aber ohne echten Mehrwert. Lieber ein gutes Psychlogiebuch lesen...
Auch in der Lehmann-Krise wussten Leute, wo die Risiken lagen. Die Frage war, ob sie sich diesen entziehen konnten oder wollten Wink 

Ich habe Lehman fast real time erlebt, war zu dem Zeitpunkt wochenweise in NY (und am TV). Vielleicht haben einige Insider das gewusst? Mir kam es aber so vor, dass selbst die SEC etc. nichts von dem Engagement , das AIG fuhr wusste?
(24.07.2021, 15:10)Ventura schrieb: [ -> ]@ all

Erstmal vielen Dank für die inputs.

Taleb kenne ich alles.
Jetzt habe ich noch ein paar weitere gute Bücher zu besorgen für die Winterzeit, klasse.

Das hilft leider dem "Anfänger" wenig. Ich war auf der Suche nach "leichter Kost". um die Begeisterung nicht zu schmälern.
Habe ihm zur Diversifizierung und gleich großen Engagements 2,5% je Position geraten (für den Anfang). Ein geringfügiges Handeln wird nicht ausbleiben, wenn man sich tiefer mit der Materie beschäftigt, a la long? 
Strebt ja nicht jeder die Weltherrschaft an, mittels aussitzen Irony

Das ist für einen Anfänger (und wahrscheinlich für einige Fortgeschrittene) nicht schlecht. Es ist erstaunlich. In vielen meiner Simulationen und Backtests kommen "gleichgewichtete" Portfolios ziemlich gut weg. 

Ich denke für den Anfänger muss man das einfach so formulieren:
1) werde dir über deine Liquiditätsbedürfnisse klar. Schätze möglichst realistisch ab, was du zum Leben brauchst. Addiere dazu nochmal 15%. Das sollte IMO in Cash für 3 Monate vorhanden sein. Besser 1 Jahr.
2) dein Portfolio wird den relevanten Teil seiner Rendite durch seinen Aktienanteil erwirtschaften
3) einzelne Aktien können fallen und sich nie wieder erholen
4) du wirst das nicht abschätzen können welche Aktien schlecht laufen werden => du musst dein Aktienportfolio über mindestens 30 Titel diversifzieren
5) die Diversifikation in Aktientiteln schützt dich nicht vor einem crash. Dann fallen beinahe alle Aktien mit dem Gesamtmarkt. 
6) bei einem langfristigen Ansatz ist das nicht so tragisch. Bisher hat sich der Markt immer erholt.  
7) Die Erholung kann aber sehr lange dauern. Wenn du im Juni 2000 zu Höchsständen gekauft hast, brauchst du bis bis Ende 2006 um das wieder auf den alten Stand zu bringen. Bei einem portfolio aus wenigen Einzelaktien kann das sogar noch länger dauern: lost decade is a thing. Alles was du dann liquidieren muss, ist ein Verlust. "Dann halt ich halt und verkaufe nix" ist super...aber halt keine Investmentstrategie, für die man sich auf die Schulter klopfen muss. 
8) Diversifiziere auch über andere Asset Klassen. 
9) Rebalancing to target weights. Rebalancing + Volatility + Diversification = Rebalancing Premium 
10) Plane angemessenen Konsum. Am Ende deines Lebens ganz viel Geld zu haben bringt dir nix...wenn du nicht Personen hats, denen du gerne möglichst viel vererben willst.
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