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Banker

Fünf Lektionen über das Investieren in den Aktienmarkt
Angelehnt an Ben Reynolds von Sure Dividend, ergänzt mit eigenen Anmerkungen


#1 Immer die Kosten im Blick behalten
Jeder Euro, der als Kosten in die Verwaltung oder Transaktion deines Vermögens fließt, ist ein Euro, der nicht mehr für dich arbeitet. Je mehr du bezahlst, desto weniger Geld hast du. Ziel des Investierens ist es aber, mehr Geld zu haben.

Ebenfalls wichtig ist es, sich von Incentivierungen deines Brokers, von günstigen Kosten bei höherem Tradeaufkommen zu profitieren, nicht leiten zu lassen.


#2 Langfristig investieren
Die Börsenindustrie ist voll von Hypes rund um das Thema Trading. Banken, Broker und ihre Werbung animieren zum Traden. Zum kurzfristigen Handeln mit schnellem rollieren der Positionen. Gleichzeitig befriedigt Trading unseren Spieltrieb. Es suggeriert, wir hätten durch ständige Aktionen die Kontrolle. Aber das ist nicht das Wesen des Investierens.

Warren Buffett hat sinngemäß gesagt, man solle Investments tätigen, bei denen man beruhigt sein kann, wenn nach dem Kauf die Börse für mehrere Jahre schließt. Mit dieser Maxime kann man seine eigenen Positionen und sein eigenes Handeln überprüfen. Investiere ich in Unternehmen, weil ich von deren Business und Zukunftsaussichten überzeugt bin und ich daran partizipieren möchte? Oder investiere ich, weil ich hoffe, dass der Aktienkurs kurzfristig steigt und ich daraus Profite schlagen kann?

Langfristiges Investieren reduziert Tradingkosten und zwingt dich, wie ein Unternehmer zu denken. Nicht wie ein Spekulant.


#3 Erwarte nur realistische Gesamtrenditen
Mit einem Investment möchte jeder Geld verdienen. Aber was heißt "Geld verdienen" und woraus setzt sich das verdiente Geld zusammen? Man muss sich im Klaren darüber sein, dass man nur nach Steuern und nach Inflation Geld verdient hat. Die Gesamterträge umfassen sowohl Dividenden, als auch Kursgewinne.

Daher sollten sich die Anleger bei ihren Investitionen auf die erwarteten Gesamtrenditen konzentrieren, die nur aus folgenden drei Quellen resultieren können:

1. Dividenden
2. Wachstum pro Aktie (Beispielsweise durch den EPS - earnings per share)
3. Anstieg eines Bewertungs-Multiple (Beispielsweise durch steigendes KGV)

Renditen resultieren aus keiner anderen Quelle. Wird man sich dessen bewusst, muss man einfach ein Unternehmen finden mit hoher Dividendenausschüttung, das schnell wächst und niedrig bewertet ist. Gute Reise bei der Suche!

In Wirklichkeit generieren viele Aktien einen wesentlichen Teil ihrer Rendite aus nur einer der drei Quellen. Sich gänzlich auf nur eine Quelle zu fokussieren ist aber nicht zielführend. Sinnvoll ist der Vergleich von Aktien auf der Grundlage der erwarteten Gesamtrendite aus allen drei Quellen. Und das verglichen über einen Zeitraum von mehreren Jahren.


#4 Diversifiziere, aber übertreibe es nicht mit der Diversifikation
Es macht keinen Sinn, das gesamte Kapital in nur ein oder zwei Unternehmen zu stecken. Auch nicht, wenn gerade dieses eine Unternehmen gut performt. Das Risiko, dass in naher Zukunft etwas mit diesem Unternehmen schief geht, ist zu groß. Diversifikation ist das Stichwort. Aber man sollte es mit der Diversifikation nicht übertreiben.

Eine sinnvolle und gut strukturierte Diversifikation konzentriert sich auf ungefähr 20 bis 30 Unternehmen. Aber es gibt da nicht die eine Wahrheit. Eine gute Auswahl mit der Anzahl an Unternehmen gibt dir in etwa die gleichen Diversifikationsvorteile, wie wenn du hunderte unterschiedliche Unternehmenm hältst.


#5 Bereite dich auf eine Rezession vor
Alle Investoren wollen günstig kaufen und teuer verkaufen.

Die traurige Wirklichkeit ist, dass viele Investoren recht teuer kaufen und panisch verkaufen, wenn der Markt abwärts geht. Wenn die Preise also günstig sind.

Dieses Verhalten ist wohl der größte individuelle Treiber, warum private Investoren langfristig nicht besonders erfolgreich an der Börse sind. Grund ist, dass viele private Investoren immer nur an den Preis denken, nicht aber an die Bewertung.

Wenn der breite Markt in die Knie geht und ein solides Unternehmen in Zukunft für 25 Euro pro Aktie zu haben ist, anstatt zu 50 Euro, dann ist das eine gute Kaufgelegenheit. Keine Verkaufsgelegenheit.

Und wenn man kein Geld zum Kaufen neuer Aktien hat, sollte man sich immer wieder die individuelle Bewertung seiner bestehenden Positionen im Verhältnis zur Gesamtmarktlage vor Augen halten und Rezessionen aushalten.

Honnete

Eine gelungene Zusammenfassung, weil auch nicht so lang.

Gleich, wem ich das zeige, alle nicken und finden das gut, aber keiner hält sich dran. Stattdessen wird mit MACD + BB herum gebastelt und das dann auch schon für eine Strategie gehalten.
(14.11.2018, 10:38)Banker schrieb: [ -> ]Eine sinnvolle und gut strukturierte Diversifikation konzentriert sich auf ungefähr 20 bis 30 Unternehmen. Aber es gibt da nicht die eine Wahrheit. Eine gute Auswahl mit der Anzahl an Unternehmen gibt dir in etwa die gleichen Diversifikationsvorteile, wie wenn du hunderte unterschiedliche Unternehmenm hältst.

Dann gehe ich davon aus das mein Depot nicht "sinnvoll" und nicht "gut strukturiert" diversifiziert ist.

Ich sehe trotzdem mehr Vorteile als Nachteile dadurch.

Honnete

(13.03.2021, 14:04)Vahana schrieb: [ -> ]Dann gehe ich davon aus das mein Depot nicht "sinnvoll" und nicht "gut strukturiert" diversifiziert ist.

Ich sehe trotzdem mehr Vorteile als Nachteile dadurch.

Würde sagen, gilt mehr für Bauern als für Gross-Agrarierer, wie du einer bist ????